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Vortrag in Königsberg: Stefan Stein von der Hamburger Handelskammer
Foto: B.S.Vortrag in Königsberg: Stefan Stein von der Hamburger Handelskammer

Deutschlandjahr in Russland

„Die Stadt am Wasser“

Ideenaustausch über die stadtplanerische Gestaltung von Insterburg, Labiau und Königsberg

Brigitte Stramm
16.07.2021

„Aussichten: eine Stadt am Wasser“ war das Thema einer dreitägigen Zusammenkunft Ende Juni in Königsberg, Insterburg und Labiau. Es war eine Veranstaltung im Rahmen des Deutschlandjahrs in Russland, deren Initiator das Bundesland Brandenburg war, das mit der Oblast Kaliningrad 1994 einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet hat.

Von deutscher Seite waren Stefan Stein, Leiter der Niederlassung der Hamburger Handelskammer in Königsberg, Hans-Günther Mattern, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Königsberg, und der in Königsberg geborene Professor Volkwin Marg aus Hamburg dabei. Letzterer gehört zu den bedeutendsten Architekten der Gegenwart.

Man tauschte während der drei Tage Meinungen über die weitere Entwicklung der Städte Königsberg [Kaliningrad], Labiau [Polessk] und Insterburg [Tschernjachowsk] aus. Am Forum beteiligten sich auch mehrere Architekten aus St. Petersburg, Moskau, Kasan und Irkutsk.

Insterburg gefiel allen Teilnehmern, insbesondere die laufende Renovierung und der Ausbau der alten Straßen und Häuser. Man gibt sich dort Mühe, die Fassaden möglichst gemäß den ursprünglichen wiederherzustellen, bis in die kleinsten Details wie Ornamente der geschmiedeten Zäune, Türklinken und Fassadenmuster. Auch der Ausbau der zwei Teiche wurde angesprochen, die im Zentrum der Stadt liegen. In der Planung sind Promenaden und Grünanlagen.

Labiau sprach die Teilnehmer wegen seiner Vielfalt an. Veranstaltungsort war die „Alte Brauerei“, die zu einem Tagungs- und Informationszentrum ausgebaut wird. Alle Teilnehmer waren von der Natur, der Flusslandschaft von Deime und Großem Friedrichsgraben sowie dem Schloss tief beeindruckt, das man ehrlicherweise als in einem desolaten Zustand bezeichnen muss, aber mit Potential, denn so viele Ordensburgen gibt es nicht mehr.

Marg drückte eine Meinung aus, die von allen geteilt wurde: „Das ist ein Paradies, man wünschte sich, in so einer malerischen Umgebung zu leben.“ Die vorgestellten Stadtplanungen kamen allerdings bei den Experten nicht so gut an. Zu teuer, zu aufwendig, zu viel künstliche Materialien. Der Landrat erklärte dazu: „Einzigartigkeit und Paradies ist gut, die Einwohner möchten aber auch gerne Vielfalt und Abwechslung haben.“

Damit endete die Sitzung. Der Inhaber der ehemaligen Brauerei Blankenstein führte die Gäste durch die bereits renovierten Räume, schenkte allen in „Kaliningrad“ gebrautes Bier ein und man fuhr mit dem Bus nach Rinderort [Saliwino] zum Museum Fischerhaus und dem Leuchtturm. Die Landschaft, das Haff und das Museum beeindruckten alle Gäste erneut. Mit großem Interesse sah man sich Bilder aus alten Zeiten an und genoss die Luft und die Ruhe am Haffufer.


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