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Jung, männlich und zur Hälfte arbeitssuchend oder Bürgergeldempfänger
Nach dem Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad kam es in zahlreichen deutschen Städten zu Autokorsos und Jubel-Feiern von Syrern. Gleichzeitig ist eine heftige Debatte darüber entbrannt, wie es mit den in Deutschland lebenden Syrern nun weitergeht.
Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel sagte mit Blick auf die Jubel-Orgien: „Wer in Deutschland das ‚freie Syrien' feiert, bei dem liegt augenscheinlich kein Fluchtgrund mehr vor. Er sollte umgehend nach Syrien zurückkehren.“ Ähnlich äußerten sich Vertreter der Union, allen voran Jens Spahn.
Nur: Ganz so schnell wird es offenkundig nicht mit dem Abschieden oder der Rückkehr gehen. In einem ersten Schritt haben deutsche Behörden laufende Asylverfahren von Syrern ausgesetzt. Ansonsten gilt die Lage in dem Bürgerkriegsland als unübersichtlich. Islamistische Gruppen und Milizen haben die Macht übernommen. „Das sind Gruppen, denen ich nicht über den Weg traue“, sagte der SPD-Außenexperte Michael Roth und warnte vor zu großer Euphorie.
Knapp eine Million
Bis eine Entscheidung fallen wird, dürfte noch einige Zeit vergehen. Sicher ist aber, dass die veränderte Lage in Syrien ein Wahlkampfthema in Deutschland sein wird. „Bisher war die Situation so, dass praktisch alle Syrer, die in Deutschland einen Asylantrag gestellt haben, automatisch in Deutschland bleiben durften. Diese Situation wird sich definitiv ändern“, erklärte der Konstanzer Migrationsexperte- und Völkerrechtsexperte Daniel Thym gegenüber dem ZDF. Ende Oktober dieses Jahres lebten mehr als 974.000 Syrer in der Bundesrepublik. Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes galten Ende 2023 rund 712.000 von ihnen als Schutzsuchende. Dazu zählen alle Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten, darunter Asylbewerber im Verfahren, abgelehnte Asylsuchende sowie Personen, die vorläufigen Schutz genießen. Darunter fallen in aller Regel alle Bürgerkriegsflüchtlinge. Fast alle von ihnen sind in den vergangenen zehn Jahren nach Deutschland gekommen.
Bleiberecht einklagen
Zu Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 lebten nur wenige Zehntausend Syrer in der Bundesrepublik. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist bei einer sich ändernden Situation in einem Land laut Gesetz dazu verpflichtet, zu überprüfen, ob Menschen weiterhin Schutz bekommen oder nicht. Derzeit bearbeitet die Behörde rund 200.000 Fälle pro Jahr. Klagen gegen eine BAMF-Entscheidung beschäftigen ohnehin schon viele Gerichte. Da der Rechtsweg eine mögliche Abschiebung erst einmal aussetzt, dürfte kaum jemand unter Zwang Deutschland verlassen müssen.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im vergangenen Jahr knapp 205.000 Syrer in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mehr als 245.000 waren hingegen bei der Arbeitsagentur als arbeitssuchend gemeldet. Ungefähr eine halbe Million Menschen aus Syrien bekommt das Bürgergeld. Mehr als ein Drittel der derzeit in der Bundesrepublik lebenden Syrer ist minderjährig.
Seit Beginn der großen Asylflut haben 160.000 aus Syrien stammende Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Die mittlerweile gescheiterte Ampel-Koalition hatte die Einbürgerungsvoraussetzungen aufgeweicht. Von acht Jahren wurde die Frist auf fünf Jahre herabgesetzt, in Ausnahmefällen ist der Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft sogar nach drei Jahren Aufenthalt möglich. Experten gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten eine erhebliche Zahl an Syrern einen Antrag auf Einbürgerung stellen wird, um einen rechtssicheren Aufenthaltstitel zu erhalten.
Viele Familien wurden gegründet
Die syrische Gruppe hierzulande ist mit durchschnittlich 25 Jahren deutlich jünger als die deutsche Bevölkerung und mit 60 Prozent männlich dominiert. Der Bildungsstand gilt als relativ hoch, mehr als ein Drittel soll Abitur haben. Es gibt allerdings auch Bedenken, ob diese Angaben so stimmen. Denn überprüfen konnte man die Dokumente während des Bürgerkriegs kaum. Ein großer Teil der nach 2017 gekommenen Syrer ist mittlerweile verheiratet, insgesamt sind aus diesen Ehen mehr als 56.000 Kinder hervorgegangen.
Ob gerade die jungen Familien motiviert sind, beim Aufbau ihrer Heimat zu helfen, darf bezweifelt werden. Bei den Befragungen in der vergangenen Woche gab es ein uneinheitliches Bild. „Viele Syrer werden zurückkehren. Manche werden vielleicht pendeln, aber viele werden zurückkehren, um in Syrien zu leben“, glaubt der in Berlin lebende Vorsitzende des syrischen Zentrums für Rechtswissenschaften und Forschung Anwar al-Bunni. Denn eines ist klar: Wer, wenn nicht die junge Bevölkerungsgruppe, soll Syrien wieder aufbauen?
Peter Wendt am 19.12.24, 06:35 Uhr
Auffällig ist das schlechte Benehmen der jungen Syrer in den deutschen Innenstädten. Die Respektlosigkeit deutet auf eine misslungene Integration hin und deckt sich mit Beobachtungen an den deutschen Schulen. Dort ist die Bereitschaft, nicht nur der Syrer, gesunken die deutsche Sprache zu erlernen oder sich mit der deutschen Kultur auseinander zu setzen. „Wir müssen nicht deutsch lernen“ hört man von den Eltern und Schülern. Konkret, die Integration der in den letzten Jahren Zugezogenen ist krachend gescheitert. Und nun Frau Merkel, Herr Scholz, Herr Merz? Bestimmtheit und klare Ansagen sind gefragt, auch Härte und der Wille deutsche Interessen durchzusetzen. Wer von den Genannten ist dazu in der Lage?