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Gesellschaft

Die tiefe Missachtung der Kinder

Mehr als ein Jahr nach Ausrufung einer „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ spielt das Schicksal der Schwächsten in unserer Gesellschaft noch immer keine Rolle

René Nehring
22.04.2021

Was macht eigentlich Greta Thunberg zurzeit? Die schwedische Schülerin, die im Sommer 2018 ihren „Schulstreik für das Klima“ ausrief und anschließend fast das gesamte Jahr 2019 hindurch mit ihrer Bewegung „Fridays For Future“ (FFF) die weltweiten Schlagzeilen beherrschte. Mit großen Worten beklagte Greta in jenen Tagen, dass die Erwachsenen ihnen mit der Ignoranz gegenüber dem Klimawandel angeblich die Zukunft gestohlen hätten.

Kritiker wiesen damals darauf hin, dass hier eine Jugend aufbegehrte, die von ihren Vorfahren keineswegs eine Schutthalde erbte, sondern eine Welt mit dem größten Wohlstand, der größten sozialen Sicherung und der höchsten Lebenserwartung in der Geschichte überhaupt. Dennoch erfuhren Greta und ihre Freunde den Zuspruch vieler großer Namen der Weltpolitik, die sich angeblich sorgten um das Wohl künftiger Generationen.

An diese Zeit sei erinnert angesichts der Art und Weise, in der die politischen Entscheider in Zeiten von Corona mit dem Kindeswohl umgehen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Pandemie die stärkste Beeinträchtigung der Lebenschancen einer heranwachsenden Generation seit dem Zweiten Weltkrieg sein wird.

Doch erstaunlicherweise gehen die gleichen Kommentatoren, die vor zwei Jahren noch vorgaben, an nichts anderes zu denken als an das Wohl der Kinder, heute über deren Schicksal schweigend hinweg. Während die Zahlen der neuen Corona-Fälle, der belegten Intensivbetten sowie der an und mit COVID-19 Verstorbenen Tag für Tag auf allen medialen Kanälen dokumentiert und diskutiert werden, sind die ausgefallenen Unterrichtsstunden, die dramatische Zunahme an häuslicher Gewalt in prekären Elternhäusern und die ebenso besorgniserregende Zunahme von Depressionen kein Thema.

Eine vergessene Generation

Als die Gesellschaft vor einem Jahr gewahr wurde, dass die Abriegelung der Alten- und Pflegeheime zum Schutz vor Corona dazu führte, dass tausende Menschen die letzten Tage ihres Lebens in Einsamkeit verbringen mussten, gab es immerhin ein gewisses Entsetzen. Doch dass hunderttausende Kinder in einem wichtigen Lebensabschnitt ihre Lehrer und Freunde nur noch vom Bildschirm her kennen, dass sie zu Hause sitzend kaum noch Bewegung haben, dafür jedoch an den digitalen Spielekonsolen täglich neue Rekorde aufstellen, spielt im einstigen Land der Dichter und Denker kaum eine Rolle.

Ganz im Gegenteil: Obwohl inzwischen etliche wissenschaftliche Studien zeigen, dass das Coronavirus vor allem in geschlossenen Räumen weitergegeben wird, fiel der Politik für die überarbeitete Infektionsschutzgesetzgebung als zentrale Maßnahme lediglich eine Ausgangssperre ab 21 Uhr ein. Hinzu kommen Schulschließungen ab einem Inzidenzwert von 165, für den es keinerlei nachvollziehbaren Grund gibt. Beide Maßnahmen treffen wieder einmal vor allem die Kinder und Jugendlichen.

Unstrittig sind jedoch die Folgen dieser Ignoranz. Schon jetzt haben allein die Unterrichtsausfälle ein Maß erreicht, das mit keinem Überstundenmarathon mehr aufgeholt werden kann. Was dies für die Perspektiven der Betroffenen in der modernen Wissensgesellschaft bedeutet, liegt auf der Hand.

Nochmal zurück zu 2018/19: Warum bestärkten große Teile in Politik und Medien die Jugend in ihrem Protest zu einer Zeit, als es den meisten Heranwachsenden so gut ging wie keiner Generation zuvor? Und warum ignorieren die gleichen Personen heute das Schicksal der Mädchen und Jungen zu einem Zeitpunkt, wo diese infolge einer Pandemie tatsächlich um ihre Zukunft bangen müssen? Ist ihnen das Wohl der Kinder in Wahrheit egal, solange sie es nicht für eigene politische Ziele instrumentalisieren können? Die Kinder – und mit ihnen ihre Eltern – sollten auf Antworten zu diesen Fragen drängen.


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Kommentare

Tom Schroeder am 04.05.21, 18:55 Uhr

Liebe(r) sitra achra,

mit dem Mengele das war geschmacklos - diesen perversen Dreckskerl der Nazizeit kann man zum Vergleich nicht heranziehen, auch nicht mit den übelsten Kinderschändern der heutigen Zeit, von den beiden hat jeder Seins. Ob es jetzt jüdische Kinder waren oder die des eigenen Volkes ist egal, Quaelereien und Menschenexperimente sind es doch gewesen, oder sehen Sie das anders? Dann weiß ich, wo ich Sie einsortieren muss!

Noch freundlicher Gruß aus dem Rheinland

sitra achra am 01.05.21, 17:49 Uhr

Das muss man Dr.Mengele zugestehen, dass er so etwas wie moralischen Restanstand hatte, obwohl er äußerst grausam gegen jüdische Kinder gehandelt hat. Auf die Idee hingegen, die Kinder des eigenen Volkes zu Versuchskaninchen für internationale Pharmakonzerne zu machen und ihnen unendlichen psychischen Schaden und physische Qualen zuzufügen, wäre er nie gekommen. Dafür brauchte es schon waschechte "Demokraten", um diese moralische Hemmschwelle zu überwinden!

Annegret Kümpel am 30.04.21, 22:02 Uhr

Die Kinder und wir Alten sind die Verlierer dieser ganzen Kampagne. Also diejenigen, die man doch ursprünglich vor Krankheit und Tod schützen wollte. Wann fängt der Dummmichtel endlich anfangen zu denken???

Siegfried Hermann am 22.04.21, 10:43 Uhr

Vollkommen zutreffend Herr Nehring!

Und was Gretel angeht???
Da müssen sie sich keine Sorgen machen. Die kommt aus einen steinreichen Familienclan, wo man sprichwörtlich mit den goldenen Löffel im Popo geboren wird und aus reiner Langeweile und Selbst-darstellungsallüren eine teure PR-Agentur anheuert, die etwas Leben in die Bude bringt.
Und im Mai, kurz vorm Zuckerfest, ist Corona urplötzlich mausetot und Gretel wieder da!
Achtet mal auf die H-Hauptrom-Medien wie die das langsam vorbereiten.
Was macht Gretel?
Gretel hat schlechtes Gewissen.
Gretel hat Weltrettungsplan.
Gretel mit Windjammer zu Biden.
selfies mit Gretel und Ausrufung der Klima-Revolution und natürlich alle machen beim Klima-Lockdown mit Gretel-Onkel Joe-Tante Kobold-Lena, gelle!!!???
So und nicht anders wird das hoch gepusht. Und jede bezahlte und verstrahlte Dummnuss ist willkommen.

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