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Ein 6000 Jahre altes Fruchtbarkeitssymbol sorgt für Aufsehen
Ein Bauer machte im Jahr 2022 einen sensationellen Fund auf seinem Feld in Wobrow [Obroty] südlich von Kolberg. Der Ort liegt nahe des Flüsschens Persante, das in Kolberg in die Ostsee mündet. 1937 hatte das Guts- und Bauerndorf 250 Einwohner in 49 Haushalten.
Als er die kleine Skulptur barg, sie ist nur zwölf Zentimeter groß, ahnte er sicher nicht, welch spektakulären Fund er gemacht hat. Denn die Archäologen bezeichnen die kleine unscheinbare Figur aus Kalkstein mit Muschelschalenspuren als „Fund des Jahrhunderts“ in Polen. Es ist auch die erste Figur dieser Art, die jemals nördlich der Karpaten entdeckt wurde.
Sie zeigt eine stilisierte weibliche Figur mit betonten, aber verzerrten anatomischen Merkmalen. Gesichtszüge sind kaum zu erkennen, die Gliedmaßen sind nur angedeutet. Es wird vermutet, dass die Figur vor 6000 Jahren von Bauern hergestellt wurde, die sich in der Nähe des Flusses Persante während der Jungsteinzeit niedergelassen hatten. Glättungsspuren auf den Brüsten und Hüften deuten darauf hin, dass es möglicherweise regelmäßig von den ursprünglichen Besitzern der Figur gehandhabt wurde. Die Archäologen sind sich sicher, dass es sich bei dem Artefakt um ein Fruchtbarkeitssymbol handelt.
Im Juni dieses Jahres wurde nach Abschluss der Untersuchungen in mehreren Fachzeitschriften über diesen Fund berichtet. Zu besichtigen ist die „Venus“ derzeit im Militär- und Waffenmuseum in Kolberg.