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Geflüchteter Mafiaboss setzt Erdoğans Regierung mit brisanten Enthüllungen unter Druck
In mehreren Videos, die online gepostet wurden, behauptet der geflüchtete Mafiaboss Sedat Peker, dass Mitglieder von Recep Tayyip Erdoğans innerem Kreis mit Korruption, Drogenhandel, politischen Attentaten und Vergewaltigungen in Verbindung stehen.
Wie bei einer Telenovela verpassen Millionen von Türken derzeit keine Folge der skandalumwitterten Online-Enthüllungen. In Videos, die seit Anfang Mai ins Internet gestellt wurden, beschuldigt ein türkischer Mafiaboss prominente Politiker, in undurchsichtige Unterweltverbindungen verwickelt zu sein. Die Anschuldigungen von Peker haben einen Tsunami auf der türkischen politischen Bühne ausgelöst, der die Regierung von Präsident Erdoğan erschüttert und seinen einflussreichen Innenminister Süleyman Soylu, der bei einer öffentlichen Verteidigung markante Schwächen zeigte, ins Wanken gebracht hat.
Pekers schwere Anschuldigungen zielen auf einen ehemaligen Ministerpräsidenten, hohe Beamte und ihre Familien. Von Peker ist bekannt, dass er früher der Regierung nahe stand und zu den großen Namen der Unterwelt gehört. Das erklärt das große Interesse an seinen Videos, von denen das allein letzte mehr als 14 Millionen Aufrufe verzeichnete.
Peker wurde mehrfach wegen Betrugs und Verbindungen zum organisierten Verbrechen verurteilt. Er verließ die Türkei im vergangenen Jahr, um einer weiteren Verfolgung zu entgehen, und sagt nun, er lebe in den Vereinigten Arabischen Emiraten. In seinen Videos sitzt er hinter einem geordneten Schreibtisch und erzählt zwischen Lachen und wütenden Ausbrüchen Anekdoten und Episoden aus seinem Gangsteralltag. Nachdem er zunächst geschwiegen hatte, verteidigte Erdoğan, ohne Peker direkt zu nennen, energisch seine Regierung und den Innenminister, der im Zentrum der Anschuldigungen steht. „In 19 Jahren haben wir eine kriminelle Organisation nach der anderen zerschlagen“, sagte er und fügte hinzu, er stehe „an der Seite“ seines Ministers. Selbst ohne Beweise kommen die Anschuldigungen zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt für Präsident Erdoğan, dessen Popularität durch die steigende Inflation und den Absturz der türkischen Lira gesunken ist.
Türkische Regierung reagiert nervös
Peker, 49, hat bisher sieben Videos veröffentlicht, die jeweils mehr als eine Stunde dauern. Er plant, die mit Spannung erwartete Serie weiterhin einem Millionenpublikum zuzuführen. Alle seine Videos sind akribisch inszeniert. Der Gangster beschuldigte Erkam, den Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten Binali Yildirim, in den Drogenhandel verwickelt zu sein, und den ehemaligen Innenminister Mehmet Agar, in den Mord an einem bekannten Enthüllungsjournalisten im Jahr 1993. Beide Männer haben die Vorwürfe bestritten. Der Mafia-Boss hat sich besonders kritisch über Innenminister Soylu geäußert und geschworen, den Minister zu „zerstören“, den er beschuldigt, ihn verraten zu haben, nachdem er ihn eine Zeit lang beschützt hatte.
Der Kriminelle sagt, er habe sich entschlossen, die Videos aus verletzter Ehre zu veröffentlichen, nachdem die Polizei sein Haus in Istanbul durchsucht hatte und seine Frau und Kinder dabei „respektlos“ behandelt worden waren. Trotz seines umfangreichen Strafregisters weist er das Etikett „Mafia-Boss“ zurück und stellt sich als einfacher Geschäftsmann dar. Obwohl es Zweifel an der Glaubhaftigkeit seiner Darstellung gibt, halten viele seine Anschuldigungen für fundiert. „Es mag sein, dass in seinem Bericht Details fehlen oder Fehler enthalten sind, aber die Informationen, die er enthält, müssen berücksichtigt werden“, sagte der ehemalige Polizeichef Hanefi Avci dem Fernsehsender Sozcu. Als Zeichen der Panik der Regierung über die Auswirkungen der Videos auf die öffentliche Meinung wurde bereits ein Journalist der offiziellen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu entlassen, nachdem er zwei Minister zu Pekers Anschuldigungen befragt hatte.
Ralf Pöhling am 11.06.21, 19:33 Uhr
In der neuzeitlichen Geschichte Italiens gab es nur eine einzige Phase, in der die italienische Mafia nichts zu lachen hatte: Unter Mussolini. Sedat Peker hat das anscheinend begriffen.
Max Müller am 11.06.21, 10:40 Uhr
Ist doch schön, wenn detailliert ans Licht komt was vorher sowieso schon jeder geahnt hat ... mal sehen wie lange er sich noch halten kann.
Siegfried Hermann am 11.06.21, 10:10 Uhr
Ich sach ma so:
Ein Alibaba zieht den anderen Alibaba das Fell über die Ohren.
Was soll´s!?
Dummerweise werden diese bunten Herrschaften als "Flüchtlingsgötter" glorifiziert.