Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Die Queen regierte vom Tode ihres Vaters im Jahre 1952 bis zu ihrem eigenen Tode über sieben Jahrzehnte. In ihre Regentschaft fallen teils bedeutende Besuche in Deutschland
Als Prinzessin Elizabeth am 21. April 1926 in London das Licht der Welt erblickte, konnten ihre Eltern, Herzog Albert von York und Elizabeth Bowes-Lyon, nicht ahnen, dass ihre Tochter einmal als Königin Elizabeth II. den britischen Thron für 70 Jahre besteigen sollte. Der Herzog von York war als zweitgeborener Sohn von König George V. nicht für die Thronfolge vorgesehen. Zunächst bestieg Alberts älterer Bruder als König Edward VIII. am 20. Januar 1936 den Thron in London. Er ging später als Herzog von Windsor in die Geschichte ein, denn seine Ehe mit der umstrittenen Wallis Simpson führte zu seiner Abdankung. Seine Regierung dauerte knapp ein Jahr, bis er seinem jüngeren Bruder Albert den Thron am 11. Dezember 1936 überließ. Dieser übernahm als König George VI. die britische Krone bis zu seinem Tod im Jahre 1952.
Elizabeths Krönung, die auch in Deutschland bei vielen Menschen unvergessen blieb, wurde am 2. Juni 1953 glanzvoll begangen. Das Ereignis wurde in Farbe gefilmt, aber in Schwarz-Weiß von der BBC im Fernsehen live übertragen. Millionen von Menschen verfolgten die Krönung am Fernseher. Das königliche Spektakel gehörte zu den ersten Liveübertragungen nach dem Zweiten Weltkrieg.
Erinnerungen an 1965
Königin Elizabeth II. und Prinz Philip besuchten Deutschland erstmals am 18. Mai 1965 für elf Tage. Auf dem Flughafen Köln-Bonn wurde die Königin mit 21 Salutschüssen begrüßt. Das königliche Paar legte während seines Aufenthalts mehr als 3000 Kilometer zurück. In der Bundesrepublik wollten hunderttausende Menschen die junge schöne Königin sehen. Der königliche Besuch stand 20 Jahre nach dem Krieg ganz im Zeichen der Versöhnung. Dieser Staatsbesuch der überaus populären Monarchin half, alte Vorbehalte abzubauen und neue Verbindungen zu festigen.
Für mich persönlich blieb dieser königliche Besuch aus England unvergesslich. Als Vierjähriger durfte ich im Beisein meiner Geschwister ausnahmsweise abends am Schwarz-Weiß-Fernseher den Besuch des königlichen Paares verfolgen. Dabei erfuhr ich, dass die vielen Polizei-Motorräder, welche die Limousine mit den königlichen Staatsgästen eskortierten, als „Weiße Mäuse“ bezeichnet wurden, ein Kuriosum, das mich noch heute belustigt.
Nach dem wohl bedeutendsten Besuch der Bundesrepublik durch die Königin von 1965 folgten noch drei weitere 1992, 2004 und zuletzt 2015. Der Berlinbesuch von 1978 ist dabei nicht eingeschlossen, da unsere heutige Hauptstadt damals noch unter einer Vormachtstellung der Siegermächte stand und Berlin staatsrechtlich nicht zur Bundesrepublik gehörte. Alle Besuche aus England förderten langfristig die bilateralen Beziehungen und machten Elizabeth II. zu einer der populärsten Persönlichkeit für uns Deutsche.
Nur drei Monarchen regierten länger
Die 70-jährige Regierungszeit von Königin Elisabeth II. war vor allem geprägt von Staatsbesuchen. Die Königin fungierte als Gastgeberin, wenn ausländische Staatsoberhäupter offiziell Großbritannien besuchten. Daneben absolvierte sie mit ihrem Mann Prinz Philip unzählige offizielle Auslandsbesuche und trat selbst als Staatsgast auf. Von ihren vielfältigen Verpflichtungen beim Commonwealth einmal abgesehen stand die Monarchin auch britischen Organisationen und Verbänden vor. Daneben musste die Monarchin täglich Staatsakten lesen und sich einmal wöchentlich mit dem Premierminister treffen, der sie über seine Regierungsarbeit unterrichtete. Die Königin hatte faktisch keine Macht. Ihre Aufgabe war es, Großbritannien in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu repräsentieren. Und diese Aufgabe absolvierte sie ihr ganzes Leben lang mit Bravour!
Bis heute hat noch kein weibliches Staatsoberhaupt länger als die britische Königin regiert. Aber die drei folgenden Monarchen regierten länger: König Sobhuza II.von Eswatini (heute Swasiland) ist mit einer Amtszeit von über 82 Jahren das am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Geschichte; gerechnet ab der Unabhängigkeit von Großbritannien 1968 waren es knapp 14 Jahre. König Ludwig XIV. (1638–1715) war von 1643 bis zu seinem Tod 72 Jahre König von Frankreich und Navarra. Johann II. (1840–1929), genannt der Gute, war vom 12. November 1858 bis zu seinem Tod 71 Jahre Fürst von Liechtenstein.
Dagegen verpasste Bhumibol (1927– 2016) nur um wenige Monate die lange Regierungszeit von Königin Elizabeth. Er war vom 9. Juni 1946 bis zu seinem Tod 70 Jahre und 127 Tage König von Thailand. Die britische Königin hingegen regierte Großbritannien 70 Jahre und 214 Tage.
• Heinrich Prinz von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland, ist ein Urenkel Kaiser Wilhelms II. und Ururenkel von Queen Victoria. Er arbeitet als Verleger in Göttingen.
Frederick Lagarde am 17.09.22, 15:08 Uhr
Sie hat wohlwollend über den verdienten Niedergang des Empire gewacht, sie hat Thatcher nicht zurückgehalten, als die den Norden deindustriealisiert und die wertlosen Falklandinseln verteidigt hat, sie hat kein Wort zu den Grooming-Gangs von Rotheram und anderen Städten gesagt, sie hat nie etwas falsches gesagt und vermutlich nie irgendetwas getan. Sie zahlt angeblich Steuern, nur wird ihre Buchhaltung nie geprüft, die Finanzindustrie der City of London hat auch einen gewissen Ruf, da tat sie auch nix.
Der jetzige Britische König liebäugelt mit den Ideen des WEF, mit Homöopathie als gleichwertig zur Schulmedizin und mit einer Idee von britischer Lebensart, die seit mindestens einem dreiviertel Jahrhundert obsolet ist. Seine Stadtgründung namens Poundbury war und ist ein Disaster und anscheinend gab es da gewisse Dankeschöns für einige, von ihm vergebene, königliche Auszeichnungen.
Wie man angesichts einer solchen Idee von königlicher Pflichterfüllung, von nichts sagen und nichts tun, in derartige Lobhudeleien ausbrechen kann, ist schon peinlich. Könnte es mit der Abstammung des Autors zusammenhängen?
Michael Holz am 16.09.22, 21:41 Uhr
@ sitra achra am 15.09.22, 11:51 Uhr:
Obwohl die Monarchie eine überholte Form ist, bin ich dennoch der Meinung, das Deutschland als Monarchie ein besseres Bild abgeben würde, wenn man sich die Staatsoberhäupter der BRD und der DDR anschaut. Von "Papa Heuss" bis Roman Herzog waren die Präsidenten zu ertragen, was danach kam, war eine Zumutung für die Nation, eine Art Negativauslese. Der derzeitige "Winkaugust" ist noch unerträglicher als seine drei Vorgänger, Köhler, Wulff und Gauck. In Hinterzimmern der Parteien ausgekungelt und von einer Minderheit in der Bundesversammlung (welche im GG nicht vorgesehen ist) "gewählt". Hat Deutschland solche BPs verdient? Da ist mir ein Kaiser Wilhelm III lieber!
H. Schinkel am 16.09.22, 20:30 Uhr
Das die Deutschen so eine Affinität zum englischen Königshaus haben erschließt sich mir überhaupt nicht. Wie kommt das? Ich verstehe das nicht.
sitra achra am 15.09.22, 11:51 Uhr
Die Anglosphäre ist mir sowas von Mumpe. Für mich zählen nur die Hohenzollern, vivat Georg Friedrich! Ein bißchen Demokratie darf auch noch sein.