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Historische Veranstaltungen erfreuen sich im südlichen Ostpreußen großer Beliebtheit
Ritterturniere finden im südlichen Ostpreußen immer mehr Anhänger. Die Zahl der mittelalterlichen Veranstaltungen ist so groß, dass Ritterkämpfe fast auf jeder Burg im Land zu sehen sind. Die Spiele stellen nicht nur wichtige historische Ereignisse nach, sondern sie geben auch die Atmosphäre dieser Zeit wieder.
Ende August fand in Guttstadt eines der Ritterturniere statt. Die Stadt wurde von Rittern, Bogenschützen und Handwerkern besucht, die zeigten, wie das Leben eines Kriegers aussah, aber auch, wie Handwerker, beispielsweise Schmiede, arbeiteten.
Darüber hinaus konnten die Besucher an den Spielen teilnehmen und einen Vortrag über die Falknerei und die Dressur von Raubvögeln hören. Das Ereignis zog viele Einwohner von Guttstadt sowie Touristen an, denn auf dem Platz vor den mittelalterlichen Schutzmauern am Storchenturm fanden zahlreiche Rittergefechte statt. Sogar der Bürgermeister von Guttstadt, Jarosław Kowalski, trat bei der Eröffnung der Veranstaltung gegen Landrat Andrzej Abako an.
Anschließend maßen sich die Ritter in voller Rüstung sowohl in Einzel- als auch in Drei-gegen-Drei-Wettkämpfen. Die Wettkämpfe fanden in einem an einen Boxring erinnernden Bereich statt und wurden von Michał Wróbel, einem als Pilger verkleideten Experten für mittelalterliche Geschichte und Liebhaber historischer Rekonstruktionen, kommentiert. Trotz der Hitze gaben die Vertreter der Bruderschaften in schweren Rüstungen ihr Bestes. Das Klirren von aufeinanderprallenden Schwertern war überall zu hören. Die Duelle waren spannend und wurden mit Beifall und Jubel belohnt.
In den Pausen hatten die Zuschauer die Möglichkeit, sich im Schwertkampf und beim Bogenschießen zu versuchen. An den Handwerksständen konnten die Besucher Münzen prägen und allerlei Speisen probieren.
Die größte Attraktion des Tages war die Nachstellung der Schlacht von Guttstadt des Deutschen Ordens im 16. Jahrhundert. Parallel zum laufenden Ritterturnier fand die sogenannte Schlacht der Regionen statt, ein kulinarischer Wettbewerb für Hausfrauen aus den Bezirken Allenstein und Neidenburg.
Gesiegt hat das Gericht „Aal in Dillsauce“, das Hausfrauen in Groß Bartelsdorf zubereitet hatten. Die Frauen des Siegergerichts ziehen in die nächste Runde ein, den Wettbewerb auf Woiwodschaftsebene. Der Kochwettbewerb wird vom Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung sowie dem Nationalen Förderzentrum für Landwirtschaft organisiert.