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Denkmaleinweihung unweit des Hansarings – „Mickiewicz-Platz“ wurde nach dem russischen Dichter umbenannt
Am 11. November jährte sich der Geburtstag eines der berühmtesten russischen Schriftsteller mit Weltruhm, Fjodor Dostojewskij, zum 200. Mal (siehe auch PAZ Nr. 44 vom 5. November). Seine Bücher wurden in Dutzende von Sprachen übersetzt, und er selbst ist einer der meistgelesenen Schriftsteller.
Wie schon 1999, als der 200. Geburtstag von Alexander Puschkin gefeiert wurde, war das Ereignis mit großem Aufwand vorbereitet worden. In allen Teilen der Russischen Föderation fanden Gedenkveranstaltungen statt, und in einer Reihe von Regionen wurden neue Denkmäler für den Schriftsteller errichtet. Dazu gehörte auch die Stadt Königsberg.
Die Einweihungszeremonie für das Denkmal in der Pregelmetropole fand passend am 200. Geburtstag Dostojewskijs statt. Das Monument war vom ehemaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten der Regionalregierung und heutigen Chef des Unternehmens „Sodruschestwo“, Alexander Schenderjuk-Schidkow, in Auftrag gegeben worden.
An der feierlichen Zeremonie nahmen Vertreter der Region und der Stadt teil, die das Werk des großen Schriftstellers ausgiebig kennengelernt hatten. Gouverneur Anton Alichanow sagte zum Beispiel, er habe die „Brüder Karamasow“ genossen und wolle nun „Der Idiot“ noch einmal lesen.
Nun steht ein zweieinhalb Meter hoher Dostojewski aus Bronze auf einem Steinsockel. Schützend hält er einen Vogel in den Händen. Der Bildhauer Andrej Sledkow hat die Skulptur erschaffen. Er ist in Königsberg dafür bekannt, dass er bereits sieben Homlins und ein Denkmal für Alexander Njewskij erstellt hat.
Der Bildhauer erklärte, warum sein Dostojewskij mit grüner Patina bedeckt ist: „Ich wollte, dass das Denkmal für Fjodor Michajlowitsch den Eindruck erweckt, dass es hier seit hundert Jahren steht.“ Die Skulptur vermittelt tatsächlich den Eindruck, dass sie seit mehreren Jahren an diesem Ort steht.
Während der Grund für die Farbe des Denkmals geklärt ist, hat sein Standort eine Reihe von Fragen aufgeworfen. Zunächst war der Platz vor dem Dramentheater in Erwägung gezogen worden, aber man entschied sich dann doch dagegen, weil es nebenan bereits ein Schiller-Denkmal und gegenüber eines für Peter den Großen gibt.
Denkmal mit Patina
Infolgedessen wurde das Denkmal neben dem eines anderen berühmten Schriftstellers, Adam Mickiewicz, aufgestellt. Der Platz an der Kreuzung Gluckstraße/Vogelweide ist seit mehr als 20 Jahren nach dem polnischen Nationaldichter benannt. Der Ort ist bekannt dafür, dass sich hier nachts die Trinker versammeln und bis zum Morgengrauen feiern. Nun wird Dostojewskij selbst den nächtlichen Trinkgelagen beiwohnen können. Der Platz ist auch ein beliebtes Ziel für Hundespaziergänger.
Ende Oktober beschloss der Königsberger Stadtrat, den Platz umzubenennen, damit das neue Denkmal nun auf dem Dostojewskij-Platz steht. Der neue Bürgermeister, Jewgenij Ljubowyj, wollte sich nicht zu der Umbenennung äußern. Der stellvertretende Leiter der Stadtverwaltung, Igor Schlykow, hielt dagegen nicht mit seiner Ansicht hinterm Berg: „Es war eine gute Idee, den berühmten russischen Schriftsteller neben das Schauspielhaus zu stellen, da dort seit mehr als 70 Jahren Stücke nach seinen Werken aufgeführt werden. Und 200 Jahre Fjodor Michajlowitsch ist ein würdiges Datum, das sichtbar sein sollte. Es ist auch ein wichtiger kultureller Ort, ein Anziehungspunkt für Touristen. Auch Schulkinder, die das Schauspielhaus besuchen, würden zu diesem Denkmal kommen.“
Uneinigkeit über den Standort
Der Bildhauer Sledkow äußerte sich bei der Enthüllung des Denkmals eher diplomatisch: „Ich bin sehr froh, dass meine Werke Vertretern der russischen Geschichte gewidmet sind. Dies schmälert in keiner Weise die Würde der Geschichte, die hier vorliegt, der früheren Geschichte, die bewahrt und nicht angetastet, sondern nur ergänzt werden sollte.“
Ganz in der Nähe des Ortes, an dem das neue Dostojewskij-Denkmal errichtet wurde, befindet sich ein geräumiger Park, der sich entlang des Gebäudes der Regionalbibliothek am Hansaring erstreckt. Das Denkmal wäre an diesem Ort auch sehr angebracht gewesen, denn auch dort kommen viele Touristen und Stadtbewohner vorbei. Das Denkmal zu Ehren des großen Schriftstellers würde von allen gesehen. Zudem hätte dafür nicht einmal der Platz umbenannt werden müssen. Und selbst wenn, dann wäre durch eine solche Umbenennung in Königsberg der nach Mickiewicz benannte Platz nicht weggefallen.
sitra achra am 25.11.21, 10:55 Uhr
Anton Alichanow liest sicher ohne Gewinn den "Idioten". Viel verstehen wird er davon nicht. Es reicht, wenn er in den Spiegel schaut, um einen Idioten zu erkennen.
Dostojewski selbst wäre über diese tölpelhafte und kulturlose Provokation entsetzt gewesen.
Adam Mickiewicz hat diese Banausentat nicht verdient.
Ich denke mir, dass diese russische Spezies in Ostpreußen nichts verloren hat und in ihre Steppe zurückgeführt werden muss, einschließlich der dort stationierten Atomraketen.