12.12.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden

Arbeitsmarkt

Düstere Aussichten für die Arbeitslosenquote 2025

Generell gilt: In ländlichen Gebieten geht die Beschäftigung zurück, in der Stadt steigt sie dafür

Christian Schreiber
18.10.2024

Die Arbeitslosigkeit wird einer neuen Studie zufolge 2025 in allen Bundesländern im Zuge der schwachen Konjunktur zunehmen. Einige Regionen werden dabei besonders betroffen sein, wie die Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg betont.

„Die Beschäftigung wird im Westen um 0,6 Prozent wachsen, im Osten hingegen stagnieren. Die wirtschaftliche Stagnation zieht den Arbeitsmarkt in Mitleidenschaft. Während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nicht mehr in allen Bundesländern steigt, nimmt die Arbeitslosigkeit generell zu. Insbesondere in ländlichen Kreisen steigt die Arbeitslosigkeit und sinkt die Beschäftigung“, heißt es. Allen voran in den mitteldeutschen Bundesländern erwartet man überdurchschnittliche Anstiege der Arbeitslosenquoten. Ausnahme hierbei ist Brandenburg, wo lediglich ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte, wie auch in vielen westdeutschen Bundesländern, erwartet wird.

Dagegen steht in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen ein Plus von 0,3 Prozentpunkten. „Das bedeutet aber nicht, dass dort auch die Arbeitslosenquoten an sich am höchsten sind. Das wird den Prognosen zufolge in Bremen und Berlin der Fall sein, also zwei Stadtstaaten“, erklärt Rüdiger Wapler vom Regionalen Forschungsnetz des IAB.

Dadurch, dass in einigen mitteldeutschen Bundesländern die Beschäftigung sinke sowie die Arbeitslosigkeit steige, seien dort stärkere Anstiege der Arbeitslosenquoten als anderswo zu erwarten. Am geringsten wird die Arbeitslosigkeit relativ in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zunehmen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung dürfte am stärksten in Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Hessen steigen, wenngleich diese Prognose noch nicht ganz sicher ist.

„Eine schnellere Erholung des Konsums und verstärkter Außenhandel dürften positive Effekte bringen. Eskalieren Handelskonflikte oder nehmen geopolitische Spannungen weiter zu, könnte sich die Entwicklung in den regionalen Arbeitsmärkten verschlechtern“, sagt Wapler. Eine klassische Unterscheidung zwischen Stadt und Land gebe es nicht mehr. Die Beschäftigung geht zwar vor allem in den ländlichen Gebieten zurück, in städtischen Gebieten steigt sie weiterhin. „Hohe Anstiege der Arbeitslosigkeit erwarten wir aber dagegen sowohl in den Großstädten als auch in den sehr dünn besiedelten ländlichen Kreisen. Hier können wir also nicht sagen, Stadt oder Land macht den Unterschied“, sagt Wapler.

Vor Pandemie-Beginn wiesen kreisfreie Großstädte und städtische Kreise im Vergleich zu den ländlichen Gebieten einen geringeren Abbau der Arbeitslosigkeit auf. Auch der pandemiebedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit zwischen 2019 und 2020 fiel bei diesen Regionen mit einer Wachstumsrate von jeweils mehr als 20 Prozent höher aus als in den ländlichen Gebieten. Geopolitische Veränderungen und Krisen sorgten für eine Kehrtwende. „In allen Siedlungsstrukturtypen stieg 2023 die Arbeitslosigkeit erneut“, heißt es in der Studie. Unter dem Strich bedeutet dies: Bleiben die Rahmenbedingungen schlecht, könnte sich die Situation noch verschärfen


Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie die PAZ gern mit einer

Anerkennungszahlung


Kommentar hinzufügen

Captcha Image

*Pflichtfelder

Da Kommentare manuell freigeschaltet werden müssen, erscheint Ihr Kommentar möglicherweise erst am folgenden Werktag. Sollte der Kommentar nach längerer Zeit nicht erscheinen, laden Sie bitte in Ihrem Browser diese Seite neu!

powered by webEdition CMS