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Brandenburgs Politik liebt „Mega-Projekte“ – Mittelstand beklagt Schattendasein
Um einen eventuellen Rückbau seiner „Giga-Fabrik“ abzusichern, falls eine endgültige Genehmigung für das Gesamtprojekt ausbleibt, soll das Unternehmen Tesla als Sicherheit 100 Millionen Euro hinterlegen. Doch nachdem der US-Konzern im Dezember die Frist für die Zahlung einer Sicherheitsleistung verstreichen ließ, sind Brandenburgs Behörden den Amerikanern erneut entgegengekommen.
Ursprünglich hatte Tesla die Sicherheitsleistung bis zum 17. Dezember hinterlegen sollen. Als das Geld ausblieb, ruhten die Arbeiten auf der Baustelle für Tage. Vom Landesumweltamt erhielt der Konzern noch zweimal eine Fristverlängerung. Wenige Tage vor Ablauf der letzten Frist verkündete eine Sprecherin des Umweltministeriums schließlich eine Einigung mit Tesla: „Die notwendige Sicherheit wird durch die Beibringung einer Patronatserklärung durch eine deutsche GmbH erbracht, verknüpft mit einer Geldeinlage in Höhe von 100 Millionen Euro.“
Das Netz-Portal „Golem.de“ äußert die Vermutung, hinter der wochenlangen Zahlungsverzögerung stecke Teslas Bestreben, seine Bilanz für das Jahr 2020 nicht zu belasten. Mit der Zahlung ist nun zunächst die Gefahr gebannt, dass die Behörden die Bauarbeiten in Grünheide stoppen.
Etliche Pleiten in der Vergangenheit
Die Großbaustelle ist nicht nur für den Tesla-Chef Elon Musk ein Vorzeigeprojekt. Auch für die brandenburgische Landesregierung steht viel auf dem Spiel. Setzt Tesla Musks Ankündigung um, dann entwickelt sich das Werk in Grünheide zum größten privaten Arbeitgeber in den östlichen Bundesländern. Mit einer angekündigten Investitionssumme von bis zu vier Milliarden Euro würde die „Gigafactory“ sogar die größte einzelne Industrieinvestition in der Geschichte der Bundesrepublik darstellen. Brandenburgs Landesregierung würde damit endlich auch jenen großen Erfolg einfahren, auf den ihre dreißig Jahre lang verfolgte Wirtschaftspolitik immer abgezielt hat.
Seit der Gründung des Bundeslandes im Jahr 1990 haben die stets SPD-geführten Landesregierungen immer wieder versucht, über Großprojekte einen wirtschaftlichen Erfolg quasi aus dem Boden zu stampfen. Vorhaben wie Cargo-Lifter, der Lausitzring oder der Plan für eine Chipfabrik in Frankfurt/Oder endeten jedoch alle als Pleiten. Der Großflughafen BER hat bis zur Eröffnung fast sieben Milliarden Euro gekostet und ist schon zum Start ein finanzieller Sanierungsfall. Neben diesen gefloppten Großprojekten gab es in Brandenburg aber auch Erfolgsgeschichten, die weniger Aufmerksamkeit erhielten.
Die Rede ist von familiengeführten, mittelständischen Betrieben. Im Fall des Oranienburger Unternehmens Orafol sprach Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen, von einer Entwicklung, wie sie es in Deutschland kein zweites Mal gebe. Anlass für das Lob war die Aufnahme von Orafol in die „Hall of Fame der Familienunternehmen“ im vergangenen Jahr.
Auch der Bund ist nicht viel besser
Treibende Kraft bei dem märkischen Unternehmen ist der promovierte Chemiker Holger Loclair. Mit einer Affinität zum Technischen und seinem Unternehmergeist machte er einen ehemaligen DDR-Betrieb, der nach der Währungsunion vor dem Ruin stand, zu einem weltweit führenden Anbieter von Spezialfolien. Erst im vergangenen Herbst hat der Mittelständler eine weitere Firmengruppe in den USA übernommen.
Das Erstaunliche an dieser Erfolgsgeschichte: Sieht man vom langjährigen Landrat und späteren Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) ab, dann wird der Weltmarktführer aus Brandenburg von der Landespolitik kaum wahrgenommen. Als Orafol-Gründer Loclair vor einiger Zeit auf Teslas Milliardenpläne in Grünheide angesprochen wurde, antwortete er: „Das passt in das Wahrnehmungsmuster der Landesregierung.“ Sein Unternehmen hätte als Mittelständler und größter Arbeitgeber der Region weit weniger Aufmerksamkeit erhalten.
Die Fixierung der Politik auf Mammutprojekte und große Konzerne betrifft allerdings nicht allein das Land Brandenburg. Als Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Jahr 2019 seine „Industriestrategie 2030“ präsentierte, hagelte es heftige Kritik an den Plänen zur Förderung „nationaler Champions“. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) appellierte an Altmaier, gerade die für Deutschland so wichtigen Mittelständler nicht aus dem Auge zu verlieren. Rainer Kirchdörfer von der Stiftung Familienunternehmen forderte die Bundesregierung ebenfalls auf, statt Größe doch besser Innovationen zu fördern.
Lothar Liedtke am 22.01.21, 18:46 Uhr
Es liegt den Regierungen immer näher am Herzen sogenannte Großprojekte zu fördern, das hat einen mehrfachen Vorteil. Zum einen kann man damit öffentlich damit demonstrieren, wie man doch um die Wirtschaft und Arbeitsplätze besorgt ist, das bringt Wählerstimmen. Zum anderen hat es auch einen Vorteil auf Gegenseitigkeit, kann man doch damit rechnen das mit Ablauf der Politiker Karriere sich noch ein warmes Plätzchen mit gutem Auskommen findet. Drittens haben auch Gewerkschaften ein Interesse an Großbetrieben, ist hier doch der organisierungsgrad wesentlich größer als in Kleinen und mittleren Betrieben. Sprich der Einfluß von Gewerkschaften und deren Funktionären mit allen damit verbundenen Vorteilen ist hier wesentlich größer.
Aber auch sollte nicht verschwiegen werden, hat man die Politik und Gewerkschaft erst einmal am Haken, dann läßt sich über alles reden. Die Kleinen stören da nur noch.
Siegfried Hermann am 22.01.21, 10:13 Uhr
Das Geschäftsmodell Musk beruht darauf, möglichst viele Subventionen abzukassieren, im Raum stehen min. 300 Mio. Euro Steuergelder, dann kommen polnische, später weißrussische Billigstarbeiter zu Sklavenlöhnen, das wird diesen bekloppten Klimajüngern als grandiosen Erfolg verkauft und in der gekauften Presse bis zum Abwinken gehypt, "Experten" überschlagen sich mit haushohen Renditen-Tröume, das wiederum den Börsenkurs ins Nirvana treibt, ohne jegliche Substanz und auch nur ein paar verkaufter Autos-- versteht ist.
Selbst, wie aktuell tausende Teslas wegen Qualitätsmängel zurück gerufen wird, träumen diese Idioten weiter--- bis die ganze Scheixxe denen auf die Frexxe fällt, weil Deutschland zu teuer, jetzt Vietnam.
Man muss sich wirklich fragen, WARUM nicht VW, Mercedes oder BMW diese Mittel bekommen haben??? Die würde nicht nur bessere Akkus bauen, sondern haben gleich die deutlich besseren Autos längst im Portfolio.
Würde man stattdessen diese ganze Kohle samt subventionierter Arbeitsplätze in den DEUTSCHEN Mittelstand, wie die PAZ vorstellt, investieren, würde es ersten mehr Arbeitsplätze und diese dazu dauerhaft geben.
Das passt aber in dieser Zerstörungs-Merkel-Agenda nicht rein.
So einfach ist das!
Mahlzeit!