Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Die Filmemacher und Journalisten Lew Hohmann und Johannes Unger liefern umfangreiches Wissen zur wechselvollen Historie einer deutschen Region
An dem Buch „Unser Brandenburg“ beißt man sich fest. Die Autoren Lew Hohmann, Filmemacher und Sachbuchautor, sowie Johannes Unger, Fernsehjournalist, Buchautor und Filmregisseur, machen es ihren Lesern denkbar leicht, sich intensiv mit dem Inhalt zu befassen. Sei es, weil man sich nicht von den Abbildungen losreißen kann oder weil die Inhalte überaus viele Informationen liefern, die einem so noch nicht bekannt waren.
Dieses einst als Begleitpublikation zur gleichnamigen TV-Dokumentation des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (ORB) von 1998 konnte textlich beinahe ganz von damals übernommen werden, nur das letzte Kapitel ist neu verfasst worden, denn inzwischen ist viel passiert. Hohmann und Unger liefern beide jeweils vier Zeitabschnitte und zeigen darin eine tiefe Kenntnis der Materie.
Ein Buch zur TV-Dokumentation
Den Menschen der Region und deren Lebensbedingungen möchte dieses Buch nachspüren, lassen die Autoren im Vorwort wissen. So befasste sich Hohmann mit den Anfängen in der Region, der Eiszeit, den Germanen und Slawen. Er vermittelt umfangreiches Wissen im ersten Kapitel „Eroberer, Siedler und Raubritter“ von 928 bis 1411. Ausführlich wird über Markgraf Albrecht den Bären aus dem Hause Askanien berichtet, der als eigentlicher Gründer der Mark Brandenburg gilt. Wie kam es eigentlich zur Entstehung dieses Landes und zur wechselvollen Geschichte, in deren Ablauf Brandenburg zu DDR-Zeiten sogar gänzlich von der Landkarte, zumindest als Bezeichnung, verschwand?
Hohmann widmet sich der Zeit bis 1871 bevor Unger das Zepter in den Abschnitten „Gründer, Glücksritter und Generäle (1871–1918)“, „Demokraten, Nazis und Namenlose Opfer (1918–1945)“, „Besatzer, Bauern und Brigaden (1945–1990)“, „Der Weg ins 21.Jahrhundert“ übernimmt. Zitate, Abbildungen und Fotos lockern den Text auf und machen das Ganze zu einer regelrechten Tour d'Horizon.
Die über 200 Fotografien und Abbildungen intensivieren den imposanten Gesamteindruck. Wer glaubt, das Land Brandenburg zu kennen oder wer selbst hier beheimatet ist, wird staunen, welche Erkenntnisse und Details noch zu erfahren sind. Jedes Kapitel ist dermaßen spannend, informativ und eindrucksvoll geschrieben, dass man geneigt ist, es gleich noch einmal zu lesen.
Ein großartiger Lesegenuss für Brandenburger und alle, die diesem Land zugetan sind. Ein Werk, auf das man wirklich nicht mehr verzichten möchte.
Lew Hohmann/Johannes Unger: „Unser Brandenburg. Chronik eines Landes“, BeBra Verlag, Berlin 2024, gebunden, 28 Euro