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Museum Ostdeutsche Kulturgeschichte im niedersächsischen Bad Zwischenahn schließt Ende des Jahres
Nach gut 45 Jahren wird eine weitere Einrichtung schließen, welche unermüdlich die Erinnerung an Flucht und Vertreibung hochgehalten hat. „Zum 31. Dezember werden wir unser Museum schließen müssen“, kündigt Wolfgang Mickelat, Vorstandsmitglied des Vereins Museum Ostdeutsche Kulturgeschichte in Bad Zwischenahn bei Oldenburg, an. Personell und finanziell sei das Haus auf Dauer nicht mehr weiterzuführen.
„Es mangelt an Nachwuchs“, beklagt Mickelat, „viele unserer Vereinsmitglieder sind über 80 und nicht mehr in der Lage, ehrenamtlich das Museum zu betreuen.“ Die Vereinsbeiträge der verbliebenen 60 Mitglieder – früher waren es einmal 200 – und der Spendenfluss reichten nicht mehr aus, um die 10.000 Euro aufzubringen, die jährlich für den Unterhalt des Hauses benötigt werden.
Sein Ursprung hat das Museum in der 1980 durch Herbert Papstein eingerichteten Ostdeutschen Heimatstube im Bad Zwischenahner Wasserturm, die aus einer Bilder- und Dokumentensammlung des Heimatkreises Wirsitz bestand. Eine stetige Zunahme des Inventars auch aus weiteren Vertreibungsgebieten – Ostpreußen, Pommern, Westpreußen, Schlesien und Ostbrandenburg – machte 1986 einen Umzug in den heutigen Standort Auf dem Winkel 8 notwendig. Zunächst 1998 in Museum Ostdeutsches Heimatgut umbenannt, heißt es seit 2012 in Museum Ostdeutsche Kulturgeschichte.
„Leider war die Gemeinde Bad Zwischenahn, der das Haus gehört, nicht zur Übernahme einer Trägerschaft und Weiterführung des Museums bereit“, ließ Mickelat wissen. Als früherer Bürgermeister sorgte er mit für die hohe Akzeptanz des Museums in seinem Ort. Das Haus wurde von der Gemeinde bezuschusst, und vom Kreis Ammerland gab es zuletzt eine jährliche Förderung in Höhe von 900 Euro.
Doch zum Ende des Jahres wird das Haus ausgeräumt und das Inventar von der Gemeinde inventarisiert. Was aber mit den Exponaten, darunter kostbare Trachten, Porzellanstücke, Dokumente und Fahnen, geschehen soll, ist noch unklar. Mickelat hofft auf Übernahme eines Teils der Gegenstände durch das Ostpreußische Landesmuseum Lüneburg oder das Schlesische Museum zu Görlitz. Klar ist hingegen, dass mit der Schließung ein Treffpunkt zum Klönschnack von Heimatfreunden und ein Stück Erinnerungskultur verloren geht. „Die Jugend“, klagt Mickelat, „hat die Ostgebiete leider nicht mehr auf dem Schirm.“