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Der Diplomat Christoph Heusgen, langjähriger Berater der Alt-Kanzlerin, sinniert über die vergangene und künftige Rolle Deutschlands
Als viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt muss Deutschland jetzt Führung und Verantwortung übernehmen, nicht in Sonntagsreden, sondern in der täglichen Praxis,“ schreibt Christoph Heusgen. Das bedeute aktive Beteiligung an friedenssichernden Maßnahmen, globales Eintreten für die UN- und Menschenrechtscharta und entschlossenen Widerstand gegen jede Diktatur wie jetzt gegen Putin. Auch gebiete es die wirtschaftliche Vernunft, die Abhängigkeit von China zu verringern.
Heusgen war Chefdiplomat in leitenden Positionen. Prägend für ihn, sagt er rückblickend, sei seine Zeit von 2005 bis 2017 als außen- und sicherheitspolitischer Berater von Angela Merkel gewesen. Danach vertrat er bis 2017 die Bundesrepublik bei der UN. Inzwischen hat er den Vorsitz der Münchner Sicherheitskonferenz übernommen. In seinem Buch „Führung und Verantwortung“ lässt er Erlebnisse bei der Bundeskanzlerin Revue passieren.
Der Reiz solcher Bücher liegt in der „Plauderei aus dem Nähkästchen“. Heusgen war von Beginn der Kanzlerschaft Merkels dabei und referiert chronologisch alle ihre außenpolitischen Entscheidungen, Reisen und Konferenzen: zu Beginn die europäischen Partner und Institutionen, dann alle Mittelmeeranrainer mit einem düsteren Ausblick auf Israel („bleibt nicht auf Dauer eine Demokratie“), das längste Kapitel zu den USA mit den freundlichen Treffen mit Präsident Bush und den frostigen mit Trump, am Ende China und die Länder in Afrika und Lateinamerika.
Ein besonderes Kapitel gilt Russland und speziell Putin, mit dem die Kanzlerin ganz offenbar „konnte“. Hier wird die Erzählung spannend. Der Leser erlebt die Wandlungen dieses Mannes von einem halbwegs verständigungsbereiten Politiker zu einem skrupellosen Diktator. Hier ist auch eine der wenigen Passagen, in denen Heusgen am Beispiel der Minsker Verhandlungen 2015 die Härte der Gespräche schildert (Putin und Poroschenko saßen „nebeneinander erschöpft auf ihren Stühlen“) und seine Rolle etwas näher beschreibt, was man sich auch an anderen Stellen etwas mehr gewünscht hätte.
Das Buch ist bei aller Nüchternheit eine Eloge auf die Kanzlerin, Kritik bleibt gänzlich ausgespart. Vielleicht kann es nicht anders sein, wenn man aus dieser Position heraus schreibt. Wie ein roter Faden durchzieht das Buch die Mahnung, Deutschland müsse in Europa und der Welt mehr Führung und Verantwortung übernehmen, „was nicht heißen kann, immer nur als Letzter das Richtige zu tun“.
Wolfgang E. am 01.04.23, 01:21 Uhr
Also Berater von Merkel, als man enorme Summen, in die Terroristen Finanzierung in Syrien steckte, und Nazi Finanzierung in der Ukraine. Da muss man ja stolz sein, wenn man Drogen Händler im Balkan ebenso finanziert. MSC ein reiner Drecksladen