22.02.2025

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Grippewelle: Dem Woiwodschaftskrankenhaus droht der Kollaps
Bild: D.K.Grippewelle: Dem Woiwodschaftskrankenhaus droht der Kollaps

Allenstein

Eine Grippewelle auf dem Vormarsch

Besorgniserregende Zunahme bei Kindern – Experten raten zur Vorsicht

Dawid Kazanski
21.02.2025

In den letzten Wochen hat die Republik Polen mit einem starken Anstieg an Grippefällen zu kämpfen, was medizinische Einrichtungen dazu veranlasst hat, Besuchsbeschränkungen für Patienten einzuführen. Diese Situation betrifft vor allem Kinderkrankenhäuser, in denen die Zahl der kleinen Patienten mit schweren Grippesymptomen deutlich gestiegen ist. In einigen Einrichtungen, wie dem Universitäts-Kinderkrankenhaus in Lublin und dem Woiwodschaftskinderkrankenhaus in Allenstein darf bei einem kranken Kind jetzt nur ein gesunder Erziehungsberechtigter anwesend sein.

In Allenstein ist die Situation besonders besorgniserregend. Im dem bereits erwähnten Kinderkrankenhaus ist die Zahl der Grippepatienten so hoch, dass zusätzliche Betten auf den Stationen bereitgestellt werden mussten. Eingewiesen werden sowohl Kinder mit hohem Fieber, das mehrere Tage anhält und mit den verfügbaren Medikamenten nicht gesenkt werden kann, als auch solche mit einer Lungenentzündung.

Auch andere Gesundheitseinrichtungen in der Stadt ergreifen Maßnahmen zum Schutz der Patienten. Die Allensteiner Poliklinik schränkte zum Beispiel grundsätzlich die Besuche ein, und auf der Abteilung für Innere Medizin, Gastroenterologie und Onkologische Kardiologie wurde ein vollständiges Besuchsverbot eingeführt. Diese Entscheidungen zielen darauf ab, das Infektionsrisiko unter den Patienten zu minimieren.

Im städtischen Woiwodschaftskrankenhaus wurden Infektionsherde auf verschiedenen Abteilungen festgestellt. Obwohl dort kein Besuchsverbot eingeführt wurde, appelliert das medizinische Personal an die Besucher, Vorsicht walten zu lassen. Die Statistiken bestätigen die Schwere der Situation. Im Januar diagnostizierten Ärzte im ganzen Land wöchentlich etwa 50.000 Grippefälle, was einen fünffachen Anstieg im Vergleich zum November darstellt. Der dominierende Erreger ist das Influenza-A-Virus, hauptsächlich der Subtyp H1N1.

Ärzte weisen auf den ungewöhnlichen Verlauf der Krankheit in dieser Saison hin. Es werden Fälle mit neurologischen Symptomen beobachtet, wie Krampfanfälle, Lähmungen des Gesichtsnervs oder Bewusstseinsverlust, selbst ohne die klassischen Grippesymptome. Der Hauptsanitätsinspektor, Paweł Grzesiowski, appelliert an Eltern, besonders vorsichtig zu sein und bei Auftreten solcher untypischen Beschwerden bei Kindern sofort einen Arzt aufzusuchen.

Angesichts der steigenden Zahl der Erkrankungen raten Experten dazu, regelmäßig die Hände zu waschen, den Kontakt mit Kranken zu vermeiden und zu jährlichen Grippeschutzimpfungen, um die Verbreitung des Virus zu verhindern. Impfungen werden besonders für Risikogruppen empfohlen, darunter Kinder, Senioren und Menschen mit chronischen Erkrankungen. Nach dem Anstieg des Interesses an Grippeschutzimpfungen während der Corona-Pandemie wurde in den folgenden Jahren ein Rückgang der Zahl der geimpften Personen verzeichnet, die sich wieder auf dem Niveau vor der Pandemie bewegt, das bei 4,5 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes liegt.

Epidemiologen warnen, dass der Höhepunkt der Grippewelle noch bevorstehe und appellieren an alle, die Hygieneregeln wie das Tragen von Masken ein­zuhalten.


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