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Königsberg

Eine Zierde für den Pregel

Die ehemalige Reichsbrücke wird durch zwei im Bau befindliche Brücken ersetzt

Jurij Tschernyschew
15.11.2023

Eines der größten Bauprojekte der letzten Jahre in Königsberg ist der Neubau der sogenannten Doubletten der berühmten doppelstöckigen Brücke über den Pregel: Je eine Eisenbahn- und eine Autobrücke werden auf beiden Seiten der ehemaligen Reichsbahnbrücke gebaut. Mehrere hundert Arbeiter sind dort in verschiedenen Schichten tätig.

Auf der Baustelle der Straßenbrücke wird das Fundament für die Hauptstützen im Flussbett vorbereitet. Zu diesem Zweck wurde eine Trockenbaugrube mit Spundwänden erstellt. Die Hauptstützen werden in Form von Türmen hergestellt, in deren Innerem ein Mechanismus zum Anheben des zentralen Brückenbogens angebracht wird. Die Höhe der Türme soll 60 Meter betragen. Die Straßenbrücke wird aus acht Stützen und drei Feldern bestehen und fast vierhundert Meter lang sein. In nur drei Minuten wird das Brückenbauwerk eine Höhe von 28 Metern erreichen, um die Durchfahrt von Schiffen zu ermöglichen.

Die Türme der Eisenbahnbrücke sind bereits weitgehend fertiggestellt. Sie sind 54 Meter hoch. Ende 2024 sollen die ersten Züge über die Brücke rollen. Danach erst wird die Baufirma mit dem Bau der Zufahrt für die Autobrücke beginnen, die Ende 2025 eröffnet werden soll.

Neben der Konstruktion der vertikalen Hubbrücken soll auch ein besonderes Augenmerk auf deren Aussehen gelegt werden. Die Stadt- und Regionalbehörden gehen davon aus, dass die neuen Brücken den Pregel zieren werden. Der Auftragnehmer, der versicherte, die Anforderungen an das Aussehen zu erfüllen, erhält für die Arbeiten umgerechnet rund 306 Millionen Euro.

Wie es mit der alten doppelstöckigen Brücke, die noch in Betrieb ist, weitergehen soll, ist noch nicht entschieden. Während die neuen Brücken gebaut werden, führen Archäologen Ausgrabungen durch. Und so entdeckten sie in der Nähe der Baustelle neben dem Friedrichsburger Tor die Überreste einer alten Bibel. Der mit Prägung verzierte Einband wurde ausgegraben. Es trägt eine Inschrift in deutscher Sprache: „Summa über das Alte Testament“. Das Alter der Bibel wird vorläufig auf das 17. oder frühe 18. Jahrhundert datiert. Die Archäologen haben daneben auch verschiedene Haushaltsgegenstände, Münzen und Tabakspfeifen ausgegraben.


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