14.12.2024

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„Klimapolitik“

Europa drohen Energie-Revolten

Steigende Strom- und Gaspreise bringen die Regierungen von Deutschlands europäischen Nachbarn in Zugzwang

Norman Hanert
04.10.2021

Geht es nach dem Willen der Demonstranten, die sich zwei Tage vor der Bundestagswahl im Berliner Regierungsviertel zu einem „Klimastreik“ versammelten, dann kann es für die nächste Bundesregierung kein wichtigeres Thema als die ökologischen und sozialen Folgen einer „Erd­er­hitzung“ geben. In anderen Teilen Europas deutet sich allerdings eine völlig andere Entwicklung an. In mehreren Ländern sind die Versorgungssicherheit und vor allem die Bezahlbarkeit von Energie zu Top-Themen geworden.
Demonstrationen in Spanien

In ganz Spanien sind in den vergangenen Monaten immer wieder Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die drastisch gestiegenen Energiepreise zu demons-trieren. Im Mai hatte eine Megawattstunde im Schnitt noch einen Großhandelspreis von 65 Euro gehabt. Seit dem Frühsommer ist der Preis auf 172 Euro geklettert. Die linke Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez sah sich angesichts dieser Preisentwicklung inzwischen dazu gezwungen, die Energieversorger per Dekret zu einer Senkung der Strompreise zu zwingen.

Experten nennen gleich mehrere Gründe für den rasanten Anstieg der Strompreise in Spanien. Neben den gestiegenen Kosten für Kohlendioxid-Zertifikate treibt auch der stark angezogene Gaspreis die Stromrechnung der Privathaushalte in die Höhe. Dazu kommt die Wirkung des Auktionsmodells, mit dem in Spanien der Strompreis ermittelt wird. Bei den täglichen Versteigerungen bestimmt die Tranche mit dem höchsten Gebot den Preis für den gesamten Strommarkt.

Kostenerleichterungen in Italien

Auch Italiens Regierung hat angesichts stark gestiegener Strom- und Gaspreise den Verbrauchern Kostenerleichterungen in Aussicht gestellt. Auf einer Veranstaltung der Industrievereinigung Confindustria kündigte Ministerpräsident Mario Draghi an, dass im letzten Quartal dieses Jahres ein Teil der Gasrechnung nicht bezahlt werden müsse. Nach den Vorstellungen Draghis sollen Familien und Kleinunternehmen auch Teile der Stromrechnung erlassen werden. Geringverdiener können zudem auf einen höheren Zuschuss für die Energiekosten hoffen. Für Italiens Staatshaushalt bedeuten die Pläne Draghis eine Belastung von mehr als drei Milliarden Euro.

Energiekrise in Großbritannien

In Großbritannien haben die hohen Gaspreise inzwischen sogar zu einer ausgewachsenen Energiekrise geführt, die für immer mehr Branchen der Volkswirtschaft Folgen hat. Laut dem Branchenverband Oil & Gas UK sind die Großhandelspreise für Erdgas seit Januar um 250 Prozent gestiegen.

Angesichts der hohen Energiepreise hat der Düngemittelhersteller CF Industries in zwei Fabriken in Großbritannien den Betrieb vorerst eingestellt. Bei der Düngemittelproduktion fällt Kohlendioxid als Nebenprodukt an. Durch die zeitweise Stilllegung der Düngemittelwerke von CF Industries mangelt es nun an Kohlendioxid zur vakuumsicheren Verpackung von Lebensmitteln, insbesondere von Fleischprodukten. Deshalb warnt die britische Lebensmittel­in­du­strie inzwischen vor Versorgungsproblemen in Supermärkten und der Gastronomie.

Trotz des Brexits kann die Energiekrise in Großbritannien als Warnsignal für die EU gesehen werden. Bislang galt das Vereinigte Königreich nämlich als Vorreiter bei der Energiewende. Zumindest bisher sahen die „Klimapläne“ von Premierminister Boris Johnson vor, in Großbritannien schon bis Oktober 2024 vollständig auf Kohle zur Stromerzeugung zu verzichten. Wie die EU-Kommission strebt auch die britische Regierung bis 2050 eine „Treibhausgasneutralität“ an. In diesem Jahr hat eine sommerliche Flaute aber dazu geführt, dass die Stromgewinnung durch Windkraft hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Parallel sind die Weltmarktpreise für Erdgas massiv gestiegen. In dieser Situation waren es die verpönten Kohlekraftwerke, die in Großbritannien einen Zusammenbruch der Stromversorgung verhindert haben.

Steuererleichterung in Frankreich

Welche politische Brisanz in hohen Energiekosten steckt, hat sich 2018/2019 in Frankreich bei der Gelbwestenbewegung gezeigt. Auslöser der Protestbewegung waren Pläne von Präsident Emmanuel Macron, zur Finanzierung der Energiewende fossile Kraftstoffe, insbesondere Diesel, stärker zu besteuern. Frankreichs Regierung sah sich letztlich gezwungen, auf einen Teil der Forderungen der Gelbwesten einzugehen. Beschlossen wurden unter anderem Steuererleichterungen für Rentner, eine Erhöhung des Mindestlohnes und die Rücknahme der Steuererhöhungen auf Kraftstoffe.

Strompreisrevolte in Bulgarien

Auch in Bulgarien mündeten steigende Strompreise im Jahr 2013 in eine „Strompreisrevolte“, die am Ende sogar zum Rücktritt des damaligen Regierungschefs Boiko Borissow führte. Mit ihrer „Klimapolitik“, die faktisch auf eine massive Verteuerung von Energie hinausläuft, riskiert die EU-Kommission, dass Energierevolten wie in Frankreich und Bulgarien künftig ein gesamteuropäisches Problem werden.


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Kommentare

Ralf Pöhling am 04.10.21, 18:58 Uhr

Der Grundgedanke, die Energieversorgung Europas CO²-frei zu gestalten, hat seinen Ursprung in den Ölkrisen der 70er und 80er und im 11.September 2001 und nicht im Umweltschutz. Wir haben einen geradezu grotesken Gewinnabfluss in die islamischen Länder des Nahen Ostens, die ihre einzigartigen Ressourcenüberfluss im Bereich Öl zu Machtzwecken gegen die westliche Welt missbrauchen und uns den Ölhahn zudrehen, wenn wir nicht spuren. Dass man vom Öl wegkommt, ist gut und richtig. Das allerdings so zu verpacken, dass man nicht mehr vom Öl direkt spricht, sondern gleich vom CO2 insgesamt, war ein grandioser Marketingfehler. Denn davon sind auch Gas und Kohle betroffen, die wir hier vor Ort oder in anderen Ländern außerhalb des Orients fördern können. Wir stellen also auch Ressourcen auf die rote Liste, die dort geopolitisch gar nicht hingehören. Und dann auch noch zeitgleich die Atomkraft aufs Abstellgleis zu verschieben und nur noch Solarpanels und Windräder zu pushen, ist dann der Todesstoß für bezahlbare Energie.
Die Energieversorgung, wie auch das bezahlbare Dach über dem Kopf, sind existenzielle Grundlagen des Lebens im stark vom jahreszeitlichen Wechsel und damit auch von harten Wintern betroffenen Europa. Wenn die Energieversorgung aufgrund politischer Fehlentscheidungen so teuer wird, dass es für den Durchschnittsbürger gesundheitsschädlich bis lebensbedrohlich wird, weil er auf die warme Wohnung verzichten muss, dann geht der eben auf die Barrikaden. Alles nachvollziehbar. Und alles vollkommen unnötig, wenn man denn endlich mal einsehen würde, das Solarpanels und Windräder alleine Europa nicht mit ausreichender Energie versorgen können. Dafür braucht es einen Energiemix. Und in diesem Energiemix müssen nicht nur Solar- und Windenergie ihren Platz haben, sondern auch Kohle, Gas und ja, ganz besonders auch die Atomkraft. Denn letztere ist an Effizienz nicht zu überbieten. Und genau diese Effizienz brauchen wir zwingend, wenn der Autoverkehr wirklich flächendeckend elektrifiziert und damit entölt werden soll. Alles andere ist unrealistischer Käse von vorgestern aus der Mottenkiste sowjetischer Propaganda gegen die atomare Bewaffnung Europas.

Till Schalk am 04.10.21, 14:39 Uhr

Die Erneuerbaren zerlegen sich doch selbst; siehe aktuelle Windkraftmisere.. Was es braucht sind noch 2 bis 3 dunkle und kalte Winter

Chris Benthe am 04.10.21, 14:05 Uhr

Die Folgen der anthropogenen Klimahüpferwandelhysterie werden das Gegenteil dessen bewirken, was sich die Ökophantasten so vorgestellt haben. Ich wage die Prognose, dass spätestens im Frühjahr sich die ersten Politiker aus der Deckung wagen und eine radikale Umkehr zu fossilen und atomaren Energieträgern fordern werden. Dieser CO²-Wahnsinn wird brutale Folgen haben, die wir alle nicht lange aushalten werden. Und dann wird es andächtig still werden in der Kirche des Klima-Gottes. Die Beichtstühle werden eine Renaissance erleben.

Acel Gunther am 04.10.21, 11:02 Uhr

Der Blackout kommt auch in Deutschland und das schon diesen Winter. Er wird im Bürgerkriegschaos enden, was aber gewollt ist. Im July 2021 wurde „Cyber Polygon“ von der Davosmafia durchgespielt, genau wie Nov 2019 „Event201“. 4 Monate später wurde die Pseudopandemie ausgerufen; so kann man davon ausgehen, dass in naher Zukunft der Angriff auf Internet und Stromversorgung erfolgt!!!

Siegfried Hermann am 04.10.21, 08:42 Uhr

Wie bestellt, sooo geliefert!!!

Der "neue" Grünen Strom ist ja wie unsere gebärbockte VOR den Wahlen labberte, eben nur stundenweise UND zu Horrorpreisen zu haben, lupenreicher Belehrungs-Stalinismus und III. Welt-Zustände.

Wer künftig immer noch die Giftplörre-Ömpfung verweigert, BLM, FFF, Frexxen-Rassismus (Hass gegen Weiße), Umvolkung zum Kotzen findet, dem wird nach "Sozialen" Punktesystem eben der ganze Strom abgestellt (persönliche CO2-Bilanz), ganz so wie in China schon zelebriert wird.
Gratulation zu globalen Diktatur und neuen Weltordnung eines Herrn Schwab wo ihr nix besitzt, auch kein Strom, und nix glücklich werdet.
Beim Gas sieht die Sache noch etwas anders aus. Da wird im Hintergrund massiv Druck aufgebaut, das völlig überteuerte US-Fracking- und Katar-Terror-Gas
zu kaufen, obwohl die Russen deutlich billiger und umweltschonender (!!!) liefern können. Putin lacht sich ins Fäustchen, denn bei den anstehenden neuen Lieferverträgen gibt´s auf den Grünen Psychopathen-Wahn
natürlich auch einen kleinen Aufschlag.

Ein Gutes hat die Sache allerdings. Sobald die Leute anfangen zu frieren, werden sie endlich wach und wenn sie nix mehr zu frexxen haben, weil nix gekocht werden kann, werden sie militant. Davor fürchten sich die "Regieren ist schön, nur das Volk stört"-Aktivisten sich mehr, als vor ein fake-Virus.
Also dicke warm anziehen (Sarrazin) und holt Thor´s Hammer raus und diese ganze Brut nach Mekka, Kabul, Lagos oder Peking jagen.

Thomas Leske am 04.10.21, 02:07 Uhr

Analog zu den direkten Aktionen von Ende-Gelände und Extinction-Rebellion wäre auch eine systematische Sabotage der Erneuerbaren Energien denkbar.

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