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Konjunkturaussichten

Fachleute fürchten eine Pleitewelle im Herbst

Die Corona-Krise hat der deutschen Wirtschaft den härtesten Schlag seit Jahrzehnten versetzt. Erst für 2021 ist mehr Optimismus angesagt

Peter Entinger
13.07.2020

Die deutsche Wirtschaft rollt wieder“, schrieb die „Frankfurter Allgemeine“ optimistisch, meinte damit allerdings den Lkw-Verkehr auf den deutschen Straßen. In der Tat hat das Transportaufkommen fast wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht. Aber die Auswirkungen, welche die massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens verursacht haben, dürften noch lange nachwirken. 

Besonders betroffen sind Hotellerie und Gastronomie. Dort wurden Umsatzeinbußen von bis zu 85 Prozent vermeldet. Viele Hotels haben Kurzarbeit bis zum Jahresende angemeldet, denn das Geschäft mit Firmenfeiern, Hochzeiten und Jubiläen dürfte in diesem Jahr weitestgehend flachfallen. „Die vorsichtige Öffnung ist für viele Gäste ein positives Signal, aber für unsere Mitglieder bedeutet das nicht das Ende der Krise“, sagte der baden-württembergische Landesvorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA), Fritz Engelhardt. Und der sächsische DEHOGA-Sprecher Axel Klein mahnt, dass die Situation sich im Herbst noch einmal verschlechtern könnte. „Solange die Menschen bei schönem Wetter im Freien sitzen können, geht es einigermaßen. Aber was ist, wenn eine zweite Welle kommt?“ 

Die Sorge vor einem Wiederanstieg der Infektionszahlen in den kälteren Monaten, verbunden mit einem neuerlichen Lockdown, ist groß. Dies gilt für alle Bereiche der deutschen Wirtschaft. 

Wie aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 8500 Unternehmen aller Branchen und Regionen hervorgeht, rechnet die Hälfte der Betriebe frühestens im kommenden Jahr mit einer Rückkehr zur geschäftlichen Normalität. Nur ein Drittel erwartet eine Normalisierung schon in diesem Jahr. In dem vom DIHK ermittelten Konjunkturradar gehen vier von fünf befragten Unternehmen davon aus, dass sie bis Jahresende mit Umsatzeinbußen zu kämpfen haben werden. Dies sei der schlechteste Wert seit 1985. 

Angst vor einem zweiten Lockdown 

„Diese Zahlen zeigen die aktuell große Verunsicherung unserer Unternehmen“, sagte DIHK Geschäftsführer Martin Wansleben dem „Spiegel“. „Sie sehen mit großer Sorge, dass ihre Geschäfte nicht schnell wieder in Gang kommen, obwohl der Shutdown in Deutschland und anderen Partnerländern gelockert worden ist.“ Anfang Mai rechneten 28 Prozent der Unternehmen damit, erst 2021 zum normalen Geschäft zurückkehren zu können. 

Inzwischen sind es bereits 40 Prozent. Weitere zehn Prozent erwarten sogar eine noch spätere Normalisierung. Der DIHK geht weiterhin von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von zehn Prozent für das Jahr 2020 aus. Wissenschaftliche Institute sehen die Lage nicht ganz so dramatisch. Aber auch sie prognostizieren einen Rückgang von mindestens sechs Prozent. 

Immerhin: Es gibt auch in diesen Tagen noch positive Signale. Zumindest die deutschen Exporteure gehen davon aus, dass das Schlimmste überstanden ist. Die vom Münchner Ifo-Institut erhobenen Exporterwartungen stiegen gegenüber dem Vormonat um 24,4 Punkte auf minus 2,3 Zähler. Das sei der stärkste jemals gemessene monatliche Anstieg, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest hoffnungsvoll: „Die deutsche Industrie arbeitet sich aus dem Keller.“ Auch für die anderen Bereiche der deutschen Wirtschaft sieht Fuest leichte Anzeichen einer Entspannung: „Die Stimmung ist insgesamt etwas besser geworden.“ Die Krise sei aber noch lange nicht vorbei. „Die aktuelle Lage wird weiterhin von einer großen Mehrheit der Unternehmen als schlecht eingestuft“, betonte Fuest. Vor allem mit Blick auf das kommende halbe Jahr sei man aber weniger pessimistisch. Es sind vor allem die milliardenschweren Konjunkturpakete des Bundes, die für eine leichte Aufhellung sorgen. 

Dennoch sieht DIHK-Hauptgeschäftsführer Wansleben weitere Probleme auf die deutsche Wirtschaft zukommen. Viele Unternehmen hätten bislang von Rücklagen gezehrt. Im Herbst drohe ein massiver Mangel an Eigenkapital, zahlreiche Pleiten könnten die Folge sein. 

Die Rücklagen sind begrenzt 

Während die Deutschen während der Sommermonate ihre „neue Normalität“ leben, wird in Wirtschaftskreisen die Angst „vor dem Herbst“ zum geflügelten Wort. Eine zweite Welle und ein neuerlicher Lockdown könnten jedes zarte Pflänzlein des Aufschwungs zunichtemachen. „Die Unsicherheit verhindert langfristige Planungen. Das ist ein großes Problem“, sagt der DIHK-Mann.


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Kommentare

Lola Daswani am 18.07.20, 05:23 Uhr

Glauben wirklich alle Coronagegner dass man mit friedlichen Demos und Untersuchungsausschuessen diverser Gruppen etwas bewirken kann? Da spielt doch David gegen Goliath. Der Kluegere gibt so lange nach bis er der Duemmere ist. Passiert gerade. Was wir brauchen ist eine Revolution der Massen. Und die Massen sind Sesselpuper und haben noch zu viele Brezn im Mund, sprich zu satt. Die Unternehmer sind mundtot/gefuegig gemacht durch " billige" Kredite und Subventionen. Wer aufmupft wird ausgelistetn und defamiert und als Sau durchs Dorf getrieben. Denunziantentum ist inzwischen eine grosse deutsche "Tugend" geworden. Und mit dieser Kusch-Mentatiltaet wollen wir den Corona-Krieg gewinnen?Wenn sich die ersten paar Millionen die Impfung abgeholt haben und die Nebenwirkungen publik werden, erst dann kommt vielleicht bei den Massen der AHA-Moment. Wenn sie dann noch denken koennen.............

Wolfgang E. am 14.07.20, 16:57 Uhr

Das ist ein lange geplantes Betrugs Komplott, wo schon Milliarden an Forschungsgeldern gestohlen wurden. Die selben Leute, Firmen wie bei Anthrax, Schweinegrippe, Vogel Grippe oder dem Tamiflu Betrug

Frank Winkler am 14.07.20, 15:31 Uhr

Experten?
Alles, was wir derzeit sehen, hat Dr. Markus Krall schon vor 2 Jahren "vorhergesagt". Alles nachzuschauen auf YouTube. Lediglich den Auslöser konnte er nicht nennen (Corona). Liebe Freunde, anschnallen ist angesagt. Wir befinden uns nach wie vor erst am Beginn einer sehr sehr heftigen Krise. Die Banken melden sich ja inzwischen auch fleißig zu Wort und beklagen die ausgefallenen Kredite (wie von Markus Krall prognostiziert).

Also: redet nicht von Experten. Die quatschen nur nach, was sie bei Krall abgeguckt haben.

Lutz Gerke am 14.07.20, 07:02 Uhr

Wer ernsthaft die Mortalitätskurve mit der Corona-Sterbekurve vergleicht, kann nicht ernsthaft an Corona glauben. Die Kurven sind weltweit deckungsgleich.
Das beängstigende Moment ist ein Dämon, der die Welt heimsucht. Unsichtbar.

Ich denke, wir haben es mit einem Komplott zu tun. Corona ersetzt den Krieg, die Wirtschaft soll aus den Fugen geraten und mit dem Lockdown zerbombt werden.

Die Deflation hat die Banken 2007 (mit) einstürzen lassen, und seitdem blieb der Zentralbankzins nahezu unverändert bei Null und Minus.
Die Gelddruckerei erzeugte keine Inflation, welche die Wirtschaft fürs Wachstum bedarf. Sie schuf lediglich Dienstleiter, die auf alles mögliche und unmögliche draufsprangen. Selbst das Arbeitsamt ist von Dienstleistern befallen wie der Kuhfladen von Brummern.

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