10.07.2025

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Mit von der Partie: Die karaimische Tanzgruppe Dostlar tritt mit typischen Volkstänzen auf
Foto: D.K.Mit von der Partie: Die karaimische Tanzgruppe Dostlar tritt mit typischen Volkstänzen auf

Allenstein

Feierlicher „Tag der Minderheiten“

Im historischen Umfeld der Dragonerkaserne veranstaltete die AGDM ein buntes Fest für Groß und Klein

Dawid Kazanski
10.07.2025

Es steht außer Zweifel, dass autochthone ethnische Minderheiten eine wesentliche Bereicherung für die Mehrheitsgesellschaft eines Landes darstellen. Mit ihren Traditionen, Bräuchen und ihrer kulturellen Vielfalt tragen sie maßgeblich zum gesellschaftlichen Miteinander bei. Teil einer Minderheit zu sein, schließt nicht aus, aktiv an der Gestaltung des öffentlichen Lebens teilzunehmen – im Gegenteil: Gerade darin liegt eine große Stärke.

Daran wurde beim diesjährigen „Tag der nationalen und ethnischen Minderheiten“ in Allenstein eindrucksvoll erinnert. Die Veranstaltung fand bereits zum zweiten Mal im historischen Umfeld der Dragonerkaserne statt, konkret in der sogenannten Sozialschmiede (Kuźnia Społeczna).

Charakter eines Familienpicknicks
Wie im Vorjahr hatte das Fest den charmanten Charakter eines Familienpicknicks, das einladend und offen für Menschen jeden Alters war. Dank eines vielfältigen künstlerischen Programms mit zahlreichen Aktivitäten, das von der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM) mit großem Engagement vorbereitet worden war, konnte jeder Gast auf seine Weise diesen besonderen Tag genießen. Neben den unterhaltsamen Bühnenauftritten und Informationsständen, an denen eingeladene Organisationen und Vertreter verschiedener Minderheitenverbände ihre Aktivitäten präsentierten, gab es auch viele Attraktionen für Kinder sowie Marktstände mit kulinarischen Spezialitäten und handgefertigten Schmuckstücken.

Ein besonderer Programmpunkt war auch in diesem Jahr das Treffen für Familien, die sich für Zweisprachigkeit und bilinguale Erziehung interessieren. Dieses fand im Rahmen der Kampagne „Bilingua – einfach mit Deutsch“ des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit statt. Eltern und Kinder erhielten dort wertvolle Impulse, wie die zweisprachige Erziehung in ihrem Alltag gefördert und gestärkt werden kann. Selbstverständlich wurden die Hauptziele des Projekts in vollem Umfang erreicht: die Präsentation künstlerischer und kultureller Leistungen von Vertretern nationaler und ethnischer Minderheiten, die Förderung des interkulturellen Dialogs sowie der Zusammenarbeit mit der Mehrheitsgesellschaft und die Betonung von Toleranz, Akzeptanz und gegenseitigem Respekt in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft.

Auf der Bühne standen zahlreiche Gesangs- und Tanzgruppen, deren Mitglieder der deutschen, ukrainischen, karaimischen, kaschubischen sowie der Roma-Minderheit angehören. Die Besucher ließen sich von der Ausdruckskraft, Energie und Vielfalt der Darbietungen mitreißen. Tänze, Lieder, rhythmische Klänge, bunte Volkstrachten und lebendige Folklore begeisterten das Publikum und machten den Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Vielseitige Unterstützung
Bei solchen wunderbaren Feierlichkeiten spielt auch Wettergott Petrus mit: Bei strahlendem Sonnenschein strömten viele Gäste zur Veranstaltung. Die Bedeutung dieses regelmäßig stattfindenden Festes für die gesellschaftliche Integration wurde durch die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste unterstrichen.

Unter ihnen waren der stellvertretende Stadtpräsident Allensteins, Robert Zawadzki, die Beauftragte des Marschalls für nationale und ethnische Minderheiten, Aneta Brzyska, der Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Allenstein, Wojciech Wrzecionkowski, der Vorsitzende des Ausschusses für nationale und ethnische Minderheiten des Woiwodschaftstages Ermland-Masuren, Jarosław Słoma, der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Michał Schlueter, sowie die Vertreter der Stadtgemeinschaft Allenstein in Gelsenkirchen e.V., Waldemar Malewski und Werner Schaffrin. In ihren Ansprachen betonten die Vertreter der lokalen Behörden die Notwendigkeit, Minderheitengemeinschaften mit Respekt zu begegnen, und würdigten alle Initiativen, die zur Pflege der kulturellen Identität der in der Republik Polen lebenden Nationalitäten beitragen.

Zu den Teilnehmern des Festes gehörten auch Vertreter von Minderheiten, die an ihren Ständen ihre kulturellen Errungenschaften in Form von Büchern, Zeitschriften, Flyern, Kunsthandwerk, Trachten und vielem mehr präsentierten. Das diesjährige Fest war nur dank der großzügigen finanziellen Unterstützung zahlreicher Institutionen möglich – darunter das polnische Ministerium für Inneres und Verwaltung, das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Danzig, die Selbstverwaltung der Woiwodschaft Ermland-Masuren, die Landsmannschaft Ostpreußen, die Stadtgemeinschaft Allenstein in Gelsenkirchen sowie viele weitere Partner der AGDM.


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