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Ökologie

„Grüne“ Politik setzt der Natur immer dramatischer zu

Tag des Artenschutzes: Vor 50 Jahren wurde das Washingtoner Abkommen unterzeichnet. Doch mit einer „Notverordnung“ hat die Ampelregierung den Schutz nun praktisch außer Kraft gesetzt

Dagmar Jestrzemski
17.03.2023

Der Welttag des Artenschutzes am 3. März soll an das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (auch CITES genannt) erinnern, das am 3. März 1973 unterzeichnet wurde. Jedoch war das Datum in diesem Jahr Anlass, bittere Bilanz aufgrund einer Politik zu ziehen, die den Artenschutz nicht mehr als tragende Säule für den Erhalt der Ökosysteme wahrnimmt und damit unsere existentiellen Lebensgrundlagen gefährdet.

Hinsichtlich der Klimapolitik ist unsere Demokratie de facto den autoritären und diktatorischen Herrschaftssystemen sehr nahe gekommen. Im Februar trat eine „Notverordnung“ des Wirtschafts- und Energieministers Habeck zur Durchsetzung eines schnelleren Ausbaus der Windenergie in Kraft. Für 18 Monate sollen auf dieser Basis die Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Windkraftanlagen an Land und auf See beschleunigt werden. Umweltverträglichkeits- und artenschutzrechtliche Prüfungen müssen nicht mehr vorliegen. Erforderlich ist lediglich eine „strategische“ Umweltprüfung für Windeignungsgebiete. Mindestabstände zwischen Wohnbauten und Windrädern gelten nicht mehr, und auch die Beteiligung der Öffentlichkeit an den Genehmigungsverfahren ist ausgehebelt. Unter Berufung auf die willkürlich festgesetzten politischen Klimaziele segnete das Kabinett die vom BUND befürchtete „Hauruck-Novelle“ Habecks ab. Zuvor hatten BUND und Nabu die mehrfach verschärften energiepolitischen Ziele der Bundesregierung mitgetragen. Nun fühlen sie sich hintergangen.

„Offensichtlich rechtswidrig“

Umgehend legte Brandenburgs Landtag neue Flächenziele für die Windkraft fest. Im Land sind bis Ende 2027 1,8 Prozent und bis Ende 3032 2,2 Prozent der Fläche für den Bau neuer Windparks auszuweisen. Landschaftsschutzgebiete können mit einbezogen werden, Umweltprüfungen sind nicht mehr erforderlich. Für Vorranggebiete gilt der im Mai 2022 beschlossene Mindestabstand von 1000 Metern zwischen Windrädern und Wohnbebauungen nicht mehr. Nahezu dieselben Vorgaben beschloss auch der Landtag in Nordrhein-Westfalen.

Der Verein Naturschutz Initiative (NI) und der Verein für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität (VLAB) kritisieren die Pläne des Ministers scharf. Noch nie seit der Flurbereinigung in den 1960er und 70er Jahren sei der Naturschutz so missachtet und demontiert worden wie unter dieser Ampelregierung, erklärten die Bundesvorsitzenden Harry Neumann und Johannes Bradtka. Mit der Aussetzung des gesetzlich gebotenen Artenschutzes durch Politik, Behörden und willfährige Gutachter zugunsten eines forcierten Ausbaus von Windkraft und Photovoltaik würden die Ergebnisse der Weltnaturkonferenz in Montreal vom Dezember 2022 zum Schutz der Biodiversität konterkariert. Das Vorgehen des Wirtschaftsministers sei ein massiver und offensichtlich rechtswidriger Angriff auf den Natur- und Artenschutz sowie auf die Beteiligung von Bürgern und Umweltverbänden. Die Bundesregierung verstoße gegen den Artikel 20 a des Grundgesetzes, durch den unsere Lebensgrundlagen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen zu schützen sind. Die NI lässt die „Notverordnung“ rechtlich überprüfen.

Die ironischerweise als grün bezeichnete, raumgreifende und rohstoffverschlingende Wind- und Solarindustrie sorgt weltweit zunehmend für Kollateralschäden an den Ökosystemen. Insbesondere tragen Windparks in erheblichem Umfang zum Insektensterben bei und stellen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine der Hauptursachen für die erschreckende Abnahme insbesondere der Feld- und Wiesenvögel dar. Berechnungen einer Studie des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums zufolge werden jährlich etwa 1200 Tonnen Insekten durch Kollisionen mit Windradrotoren (Durchmesser bis 180 Meter) vernichtet.

Darauf bezogen sich Bundestagsabgeordnete der AfD im September 2019 bei ihrer Forderung an die Bundesregierung, das Ausmaß des Insektensterbens an Windkraftanlagen auch in Verantwortung für künftige Generationen umfassend untersuchen zu lassen. Eine Reaktion der Regierung blieb aus. Nicht verwunderlich, dass auch die Ampelregierung und die Ämter um jeden Preis vermeiden wollen, den Insektenschwund mit der Windkraft in Verbindung zu bringen.

Kürzlich protestierte die schwedische Aktivistin Greta Thunberg in Oslo zusammen mit Aktivisten der Sami gegen den Bau von 151 Windrädern im Norden Norwegens, wo Angehörige der samischen Urbevölkerung Skandinaviens noch die traditionelle Rentierzucht betreiben. Ein Teil der Windräder gehört der Stadt München. „Eine Klimawende, die die Menschenrechte verletzt, ist keine Klimawende, die ihres Namens würdig ist“, erklärte Thunberg den erstaunten Reportern. Noch ist keine endgültige Entscheidung gefallen. Gänzlich ungestört betreibt hingegen die schwedische Regierung seit Jahren den Windparkausbau in der seit Menschengedenken unberührten Wildnis Lapplands. Nahe der Stadt Piteå entsteht Europas größter Windpark Markbygden.

Insektentod durch Rotoren

Gemeinsam mit dem deutschen Hersteller Enercon errichtet das deutsch-schwedische Unternehmen Svevind in einem der letzten ausgedehnten Weidegebiete der frei lebenden Rentiere insgesamt 1101 Räder. Die neuesten Giganten in der europäischen Taiga sind mit 300 Metern fast so hoch wie der Eiffelturm. Darüber berichtete kürzlich die Phoenix-Dokumentation „Der Stress der Rentiere“. Ein Mitarbeiter des Windparks behauptete, die Rentiere würden nur während der Bauphase der Windräder unter Stress stehen. Lachend erklärte er, dass er neulich 15 schlafende Rentiere unter einem Windrad gesehen habe. Grund dafür sei der enorme Auftrieb der Luft durch die Rotoren der Windräder. Dadurch würden die Insekten hochgewirbelt und die Rentiere wären von der Mückenplage befreit.

Diese Beobachtung erhellt die unglaubliche Verantwortungslosigkeit aller Beteiligter, permanent bedenkenlos derart gewaltige Luftumwälzungen zu erzeugen, deren Auswirkungen auf das lokale bis regionale Wettergeschehen unausbleiblich sind. Weiterhin erklärt diese Beobachtung den Mechanismus der Insektenvernichtung, wobei die Verwirbelung der Insekten durch die Windradrotoren erstaunlicherweise schon am Boden ansetzt.


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Kommentare

Emanuele Ludwig am 16.09.23, 12:56 Uhr

Danke für die Aufklärung an paz.de! Sehr guter Artikel!

Im Internet sind bereits einige belegbare sehr gute aufklärende Filme zu sehen, wie diese Politik aus Gier und Wahnsinn, was ja nebeneinander agiert, die Natur zerstört, letzlich das Leben vieler hier auf Erden ausbeutet. Mir waren diese grün/roten Kobolde, der Advocatus Diaboli, ihre Ideologie, auch eine "bloße Religion", diese Sekte, noch nie ein Geheimnis sondern stets bewusst, welche Zerstörung sie mit sich bringt. Da die Kommentare von Kersti Wolnow, wie von Walter Schulz schon hervorragend dazu alles beantwortet haben, muß man politisch näher nicht mehr darauf eingehen. Ich weiß nur so viel - es gibt eine höhere Gerichtsbarkeit als die der Kirchen/Religion, der Ideologen, als die der Politik, ihrer Justiz, ihrer Gesetze, als die ihres weltlichen Herrn, dem Widersacher GOTTES, dem sie ein Werkzeug sind. Und es beruhigt mich, dass sie niemals, nie und nimmer, auf ihren Wahn einen Sieg aufbauen können! Politik ist:"Die Schlange wechselt ihre Haut und bleibet Schlange nach wie vor"! Der Schein trügt, ist ein altes Sprichwort und doch, lassen sich viele von ihm betrügen.


Intelligenz hat für mich keinen Quotient. Sie beginnt bei mir nicht größer zu sein, als die Schöpfung in die wir alle hineingeboren werden. Respekt, anstatt Hochmut. Achtung vor dem Leben, anstatt der Geldvergiftung nachzugeben. Würde, die Identität, den Wert des Lebens im Schöpfer zu finden, anstatt im diabolischen Geist seine Größe auszumachen, wo keine Größe ist. Nur sterbliche Narren halten sich für mächtiger, höher, als unseren Lebens- Schöpfer, als dessen Gesetz von Saat & Ernte, Ursache = Wirkung, ihre aufblähende Dummheit zu entgehen glaubt. In einer spanischen Oper wird die Arroganz jener Politiker, elitärer Kreise treffend besungen:

"Wer sich so für großartig hält, der soll zum Friedhof gehen und er wird sehen, was die Welt wirklich ist – eine Hand voll Erde, ein Augenblick bedeckt voll Staub und eine Hoffnung, für wenig Zeit."

Diese Weisheit, verknüpfe ich mit Intelligenz. Das Wort der Bibel, dass die Furcht Gottes der Anfang der Weisheit sei (Psalm 111, 10), sagt, dass die innere Befreiung des Menschen zum verantwortlichen Leben vor Gott die einzige wirkliche Überwindung der Dummheit ist. Indigene Völker, die dafür bekämpft werden, die Territorien vieler indigener Völker in relativ naturbelassenen Gegenden wie Regenwäldern oder der Arktis liegen, zerstören ihren Lebensraum nicht, sie leben im Einklang mit der Natur, wofür man sie bekämpft, die sich weigern zu funktionieren, für Geld und Wahn, für eine suizidale politische Sekte, die immer wieder ins Verderben führt, was die Geschichte lehrt, die keine Schüler findet so, wie wir, wir, die uns für fortschrittlich halten und nicht, für primitiv.

Das Narrenschiff der grün/roten, u. ganz gleich welcher Farbe jene verdorbene Seele angehört, all die emotionalen mentalen Krüppel,Psychopathen, die diese Welt in ihrer Finsternis gefangen hält, diese Unlichten - GELD REGIERT DIE WELT UND DER KNÜPPEL DIE MENSCHEN - wird genauso untergehen wie all die Narrenschiffe vor ihnen. Keines ihrer Reiche währt ewig! Zu dumm um nicht zu begreifen, dass eine höhere Macht, die wahre Macht, über uns Menschen steht, der über allem steht. Nein, Politik hat nichts mit Intelligenz zu tun. Macht brauchst du nur wenn du etwas böses vorhast, alles andere erledigt sich mit Liebe. (Chaplin)

Kersti Wolnow am 21.03.23, 12:13 Uhr

Ein Kennzeichen von Bolschewisten ist, daß sie unbeirrt ihre kranke Ideologie verfolgen und mit Gewalt durchsetzen, diese aber nie infrage stellen. Diese kollidiert jahrzehntelang mit der Wirklichkeit, aber das scheint niemandem aufzufallen oder jemanden zu stören
So existierte die UdSSR ganze 70 und die DDR 40 Jahre. Seit 1990 setzen sie in ganz Westeuropa ihre Irrlehre durch. Globalkonzerne statt volkseigene Kombinate, statt RGW EU=Zentralismus. Reglementierung bis in den Privatbereich bis zum Umstellen der Uhren. Wenn diese Unheilskraft niemand bremst, geht das immer so weiter. Ihre Irrlehre dient weder Mensch noch Tier, sie dient ihrer eigenen Bereicherung und den davon profitierenden Konzernen, die die Bonzen mit Parteispenden füttern. Dieser ganze Apparat muß weg, hier kann man nichts mehr reparieren. Da ging es in der Monarchie demokratischer zu, vor allem gebildeter und anständiger. Die heutigen Greifzus haben weder Anstand noch Gewissen und Bildung schon gar nicht. Wie kann sich eine Claudia Roth in höchsten Ämtern ein Leben lang halten? Man schaut als einigermaßen gebildeter Mensch hilflos und reigniert diesem dummen Treiben zu, wie lange noch?

Walter Schulz am 21.03.23, 09:22 Uhr

"Außen grün, innen rot", so bezeichnete Franz-Josef Strauß einmal die "Grünen". Nie war es so klar wie heute, wie recht der bayerische Poltergeist damit hatte: Ein grünes Mäntelchen zur perfekten Tarnung umhüllt die tiefrote totalitäre Ideologie, die ökologische Belange zu allerletzt als Ziel hat. Ihr vorrangiges Ziel ist Umwandlung der Gesellschaft zu einem faschistisch-totalitär geführten Gemeinwesen, in dem Meinungsvielfalt, plurale Demokratie, Grundrechte allgemein durch unbedingte Unterwerfung unter das rot-grüne Diktat ersetzt werden. Agitieren gegen Atomkraft, gegen Kohlekraftwerke und für "Klimaschutz" (welch widersinniger Begriff) dienen einzig und allein zur Angsterzeugung bei den Massen, um diese gefügig in die von den Habeck's geführte Brave New World zu führen. Diese Totalitaristen haben zwar weder Bildung noch Fachkompetenz, doch wie alle radikalen Kommunisten verstehen sie sich auf die Ergreifung von Macht und deren brutaler Absicherung. Das Gedöns um "Klima" und "Atomkraft nein danke" bzw. "unabhängig von Gas aus Russland" und all der andere Schwachsinn dient nur der Zerstörung des Mittelstandes und einigermaßen unabhängigen Mittelschicht mit dem Ziel, sowohl das beste Deutschland aller Zeiten (1960er- bis 1990er-Jahre) vollends zu zerstören, als auch auf den Trümmern ihr perverses dystopisches Regime zu errichten. Sie kommen gut voran, weil der gemeine deutsche Michel gerne mit Schlafschafen mitläuft. Dabei sieht er nur Ärsche und gibt den Rest seiner Denkfähigkeit ab. Diese Eigenschaft ist der größte Trumpf der laut Strauß außen Grünen und innen Dunkeroten.

sitra achra am 17.03.23, 13:19 Uhr

Sich vorzustellen, dass die Rache der Natur darin bestünde, dass anstelle der Insekten die Grünen und deren Profiteure in Massen in den Sog der Teufelsräder hineingetrieben würden...

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