12.10.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Das ehemalige Gutshaus Hebrondamnitz: Es beherbergt auch heute noch eine  prachtvolle Innenausstattung
Foto: Henryk Bielamowicz/WikimediaDas ehemalige Gutshaus Hebrondamnitz: Es beherbergt auch heute noch eine prachtvolle Innenausstattung

Hinterpommern

Gutshaus Hebrondamnitz gibt Geheimnis preis

Seltener Fund – Die Märchen-Brüder Grimm überraschen nach vielen, vielen Jahren in pommerschem Gutshaus

Brigitte Stramm
12.10.2024

Zu den Gutshäusern in Hinterpommern, denen nach 1945 ein günstiges Schicksal beschieden ist, gehört Hebrondamnitz [Damnica]. Die Landgemeinde lag im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin. Eine spannende Geschichte umgibt das Gutshaus.

Bereits 1407 erwähnt, gehörten zu den Besitzern die Brüder von Stojentin und die Familie von Schwawe. Auch eine schottische Familie reihte sich ein. Als die Anhänger der Königin Maria Stuart verfolgt wurden, floh der schottische Edelmann Alexander Hepburn nach Stargard in Pommern. Sein am 16. Oktober 1584 in Stargard geborener Sohn Daniel Hepburn war im Dreißigjährigen Krieg kaiserlicher Obrist und erwarb im Jahr 1617 das Gut Damnitz. Im 18. Jahrhundert gehörte der Besitz der Familie Hainsky. Henriette Dorothea von Hainsky heiratete den Oberamtmann Johann Christoph von Thiele.

Nach seinem Tod 1756 kam durch ihre zweite Ehe Friedrich Bogislaw von Puttkamer ins Spiel, der später Landrat des Kreises Stolp wurde. In der Familie Puttkamer verblieb das Gut bis in das 19. Jahrhundert hinein. 1835 erwarb Oberstleutnant Heinrich Karl Philip von Damnitz das Gut. Letzte Besitzer waren Richard von Blankensee (1884), Freiherr Karl von Gamp-Massaunen (1910), Klara Freifrau von Gamp-Massaunen (1924) und Karl Armster-Gamp (1938).

Nach 1945 und der kompletten Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurde das Gebäude von der Forstverwaltung, später als Technische Hochschule und ab 1955 als Staatliche Bildungsanstalt genutzt. Dadurch wurde es nicht zerstört wie viele andere Gutshäuser und Schlösser.

Von der wundervollen Ausstattung ist einiges erhalten geblieben. Prachtvoll ist das Spiegelzimmer. In der Marmorbibliothek wächst eine inzwischen 13 Meter hohe Palme. Sie ist bereits 120 Jahre alt und wurde 1919 aus Palästina mitgebracht.

Im September dieses Jahres wurden bei Restaurierungsarbeiten der Jagdhalle unter der Wandverkleidung Wandmalereien mit Motiven aus Grimms Märchen entdeckt. Das lässt den Schluss zu, dass sich in diesem Bereich einmal Kinderzimmer befunden haben. Man arbeitet jetzt daran zu ergründen, wann einst die Malereien entstanden sind. Wir dürfen gespannt sein.


Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie die PAZ gern mit einer

Anerkennungszahlung


Kommentar hinzufügen

Captcha Image

*Pflichtfelder

Da Kommentare manuell freigeschaltet werden müssen, erscheint Ihr Kommentar möglicherweise erst am folgenden Werktag. Sollte der Kommentar nach längerer Zeit nicht erscheinen, laden Sie bitte in Ihrem Browser diese Seite neu!

powered by webEdition CMS