Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Der Vertreter der Deutschen Minderheit erhielt den Ehrentitel von zwei Partnerstädten
Der 9. September war für Heinrich Hoch, den Vorsitzenden der Osteroder Gesellschaft der Deutschen Minderheit „Tannen“ und des Verbands der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren, ein großer Tag. Er erhielt im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung des Stadtrats von Osterode im Festsaal der Osteroder Burg den Titel eines Ehrenbürgers seiner Heimatstadt verliehen – als bisher sechste Person.
Mit der Verleihung dieses Titels hat Hoch es geschafft, Ehrenbürger zweier Partnerstädte zu werden – für die Initiierung eben der Partnerschaft und ihrer Begleitung seit beinahe 30 Jahren. „Wir freuen uns, dass Du ab heute nicht nur Ehrenbürger unserer Stadt Osterode am Harz bist, sondern auch Ehrenbürger Deiner Stadt Osterode“, brachte es Jens Augat auf den Punkt. Der Bürgermeister von Osterode am Harz war mit einer Delegation zum regulären Austausch mit den Osteroder Kollegen gekommen und selbstverständlich bei der Feier zur Verleihung des Titels dabei.
Begegnung Tausender Menschen
Er ist ein Beispiel von sehr vielen für die Wirksamkeit und Notwendigkeit einer lebendigen Partnerschaft, war er doch bereits als Schüler im Austausch in Osterode. „Damals wusste ich nicht, dass ich das unter anderem Henryk Hoch verdanke. Er hat in dieser langen Zeit sehr viele Menschen aus Osterode am Harz und Osterode zusammengebracht“, so Augat in seinem Grußwort. Momentan sind es vor allem der Schüleraustausch und die gegenseitigen Besuche der Stadträte, aber es haben schon Tausende Mitglieder verschiedener Vereine und Gruppen den Weg zwischen Harz und Drewenzsee in beiden Richtungen zurückgelegt.
Die Partnerschaft mit Osterode am Harz ist aber nur ein Grund für die Auszeichnung des neuen Ehrenbürgers. „Henryk Hoch hat sich unter anderem mit dem Wettbewerb des deutschen Liedes für die Kultur eingesetzt und weitere Veranstaltungen organisiert“, lobte etwa die ehemalige Leiterin des Kulturzentrums Osterode Anna Zapaśnik-Baron. Und Czesław Najmowicz, der Vorgänger des jetzigen Bürgermeisters, betonte die lange gute Zusammenarbeit im Stadtrat, besonders im Bereich des Sports: „Nicht nur als aktiver Sportler im Fußball, Tennis und Tischtennis, sondern auch später als Funktionär in den Osteroder Vereinen hat er viel geleistet.“
Ein weiterer wichtiger Tätigkeitsbereich von Hoch ist die Rettung oder der Wiederaufbau von wichtigen historischen Bauwerken in Stadt und Kreis Osterode. Ein Beispiel dafür schilderte er selbst in seiner Dankesrede; es ging um den Festsaal, in dem er geehrt wurde: „Mit dem damaligen Bürgermeister Babalski haben wir finanzielle Unterstützung bei der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit beantragt. Dazu brauchten wir einen deutschen Partner; diesen Part hat die Stadt Osterode am Harz übernommen. Dadurch wurde der Saal so, wie Sie ihn heute vor sich sehen.“
Erhalt des kulturellen Erbes
Weitere Projekte konnten dank der vielfältigen Unterstützung der Kreisgemeinschaft Osterode verwirklicht werden, deren Mitglieder ihrer Heimat dabei mit Rat und Tat sowie Spenden zur Seite stehen.
Außerdem steht hinter jedem aktiven und erfolgreichen Mann fast immer eine Familie, die ihm Rückhalt für seine Tätigkeit gibt und ihm den Rücken freihält. Daher galt der erste große Dank des frisch gebackenen Ehrenbürgers seiner Frau, seiner Schwester Ingrid Lipka, die mit ihm die Gesellschaft der Deutschen Minderheit „Tannen“ leitet, und dem Rest seiner Familie bis hin zu seinem Enkel, die alle zu seinem Ehrentag gekommen waren.
Mit stehenden Ovationen segnete der Stadtrat den offiziellen Beschluss zur Verleihung des Titels des Ehrenbürgers von Osterode ab.