31.03.2025

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Fand ein neues Zuhause in einer jungen Familie: Hund aus dem Allensteiner Tierheim
Foto: D.K.Fand ein neues Zuhause in einer jungen Familie: Hund aus dem Allensteiner Tierheim

Allenstein

Hunde- und Katzenleben im südlichen Ostpreußen

Überfüllte Tierheime und streunende Vierbeiner werden zum Problem – Aufklärungsprogramme sollen Besserung bringen

Dawid Kazanski
28.03.2025

In den vergangenen Jahren sind in der Republik Polen die Ausgaben für Haustiere bemerkenswert gestiegen. Der Markt für Tiernahrung, vor allem für Hunde- und Katzenfutter, boomt, und immer mehr Polen ziehen die Adoption von Tieren aus Tierheimen in Erwägung. Der Markt für Heimtierfutter wird in diesem Jahr eine Milliarde Euro übersteigen. Die Dynamik des Marktes für Hunde- und Katzenfutter wird auch durch die Inflation und die Diversifizierung der Vertriebskanäle beeinflusst. Einzelhandelsketten erweitern zunehmend ihr Angebot für Haustiere.

In den europäischen Gesellschaften beobachtet man auch einen Trend zur Vermenschlichung von Haustieren, Nicht selten dienen sie als Kinderersatz. Im südlichen Ostpreußen gibt es zahlreiche Tierheime. Ein bekanntes Beispiel ist das in Thomareinen, das jedoch in der letzten Zeit von Managementproblemen betroffen war. Es gab schwere Vorwürfe und eine Auflösung der Zusammenarbeit mit Organisationen, die für die Misswirtschaft verantwortlich gemacht wurden.

Ein weiteres Beispiel für eine fehlgeleitete Schutzeinrichtung für Vierbeiner war das Tierheim in Biestern bei Lötzen, in dem es zu Misshandlungen der Schützlinge gekommen sein soll. Nun läuft ein Prozess gegen die Verantwortlichen des Tierheims. In einigen Tierheimen wurden die Lebensbedingungen der Tiere als unzureichend beschrieben – von überfüllten Käfigen bis hin zu fehlenden Mitteln, um die Tiere angemessen zu versorgen. Solche Missstände wurden nicht nur durch die Medien aufgedeckt, sondern auch durch die Eingriffe von Tierschutzorganisationen. Es gibt jedoch auch viele Einrichtungen, in denen verlassene Katzen und Hunde einen Zufluchtsort und gute Betreuung finden können, wie im vorbildlichen Allensteiner Tierheim.

Tieradoptionen während Corona
Während der Pandemie nahm die Zahl der Haustieranschaffungen zu, da viele Menschen während der Lockdowns nach Gesellschaft suchten. Eine Studie zeigte, dass insbesondere Hunde und Katzen von Tierheimen in dieser Zeit vermehrt ein neues Zuhause fanden. Doch die Jahre 2023 und 2024 brachten eine Umkehr des Trends.

Ein Hauptgrund für die hohe Zahl obdachloser Tiere in der Republik Polen ist die mangelnde Verantwortung vieler Haustierbesitzer. Besonders problematisch ist die fehlende Sterilisation und Kastration von Tieren. Viele Haustiere sind nicht gechippt, was die Problematik verstärkt, da diese Tiere nicht zurückgeführt werden können, wenn sie entlaufen sind.

Laut einer Analyse des Obersten Rechnungshofs steigt in den Tierheimen die Zahl der obdachlosen Hunde und Katzen kontinuierlich an. Es sei dringend notwendig, mehr Aufklärungsarbeit zu leisten, um die Gesellschaft für die Bedeutung von Sterilisation und Kastration zu sensibilisieren. Ein weiteres bedeutendes Problem ist die unzureichende Finanzierung der Tierheime.

Einige Tierheime in der Region berichten von der Notwendigkeit zusätzlicher Mittel für Schulungen von Mitarbeitern, den Ausbau der Unterbringungskapazitäten und die Durchführung von öffentlichen Aufklärungskampagnen, um eine verantwortungsvollere Tierhaltung zu fördern. Die Tierheime im südlichen Ostpreußen sind ein Spiegelbild der vielen Herausforderungen, mit denen polnische Tierheime insgesamt konfrontiert sind. Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen, wie die zunehmende Anzahl von Menschen, die Tiere aus dem Tierheim bei sich aufnehmen.


Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie die PAZ gern mit einer

Anerkennungszahlung


Kommentar hinzufügen

Captcha Image

*Pflichtfelder

Da Kommentare manuell freigeschaltet werden müssen, erscheint Ihr Kommentar möglicherweise erst am folgenden Werktag. Sollte der Kommentar nach längerer Zeit nicht erscheinen, laden Sie bitte in Ihrem Browser diese Seite neu!

powered by webEdition CMS