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Der Wochenrückblick

Im Rausch der Macht

Warum wir die Lust an den Corona-Maßnahmen verlieren, und wie wir rassistische Mohren loswerden

Hans Heckel
29.08.2020

Was ist das denn? Sind die Deutschen etwa gar nicht so folgsam, wie wir bislang hoffen durften? Laut Forsa-Umfrage nimmt die Zustimmung zur Politik der Bundesregierung rasant ab. Im Zentrum steht natürlich das Thema Nummer 1: Die Corona-Restriktionen. Fanden Anfang April noch 60 Prozent, dass sich Deutschland „eher in die richtige Richtung“ entwickelt, waren es jetzt nur noch 49. Gleichzeitig schoss die Zahl der Unzufriedenen von 25 auf 42 Prozent in die Höhe.

Woran mag das nur liegen? Nun, während die Zahl der „mit Covid-19“ Verstorbenen bundesweit auf niedrigem Niveau verharrt (höchstens um die zehn von insgesamt rund zweieinhalbtausend Menschen, die in Deutschland täglich sterben) und die Intensivbetten sich kaum dramatisch füllen wollen, steigern sich Politik und Verwaltung in eine anschwellende Katastrophenstimmung hinein. Die Kanzlerin will die „Zügel wieder anziehen“.

Alle paar Minuten schallt die Durchsage durch die U-Bahn, auch die Nase zu bemasken. Die Deutsche Bahn kündigt an, die Kontrollen auf den Bahnhöfen noch zu verschärfen, auch die Lufthansa will die Schraube fester ziehen. Das Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises schreibt der Mutter einer Vierjährigen, dass sie auf die „zeitliche und räumliche Trennung“ ihres Kindes „von anderen Haushaltsmitgliedern“ achten solle, weil ein Kita-Mitarbeiter positiv getestet worden sei. Das Mädchen müsse sich „stets in anderen Räumen“ aufhalten als der Rest der Familie.

Das Amt droht mit Zwangsmitteln, wie der Bonner „General-Anzeiger“ berichtet. An die Mutter gerichtet: „Das bedeutet für Sie, dass ich auch gegen Ihren Willen, notfalls unter Anwendung körperlicher Gewalt, sicherstelle, dass Sie den oben genannten Quarantänebereich nicht verlassen. Alternativ kann auch die zwangsweise Unterbringung in einer geschlossenen Quarantänestation angeordnet werden.“ Auf Deutsch: Das Mädchen wird abgeholt und (notfalls gewaltsam) den Eltern entzogen, wenn Mutter und Kind gemeinsam in der Küche erwischt werden.

Na also, der Staat funktioniert doch. Deutsche Ämter haben nichts verlernt, wenn es darum geht, „Anordnungen“ mit aller Härte durchzusetzen. Zumindest, wenn es sich um die eigenen Bürger handelt und nicht um afrikanische Drogendealer oder ausreisepflichtige Orientalen. Woher also die wachsende Unzufriedenheit?

Dahinter können nur Unbelehrbare stecken, „Feinde der Demokratie“, die dieses Wochenende wieder demonstrieren wollen in Berlin. Schon am 1. August haben wir im Netz Bilder erblickt aus der deutschen Hauptstadt, die aussahen, als seien sie in Minsk aufgenommen worden. Dort indes geht es gegen eine waschechte Diktatur, das kann man also nicht vergleichen. Nach Angaben der Opposition haben in der weißrussischen Hauptstadt mehr als 100.000 Menschen gegen das Regime von Machthaber Lukaschenko demonstriert. Laut den weißrussischen Behörden waren es gleichwohl nur 17.000, höchstens 20.000. Die regierungsnahen Medien haben die amtliche Zahl übernommen und weisen darauf hin, dass Extremisten unter den Demonstranten gewesen seien. Präsident Lukaschenko warnt daher seine Bürger, dass jeder, der auf einer Oppositionsdemo mitlaufe, mit Konsequenzen rechnen müsse, sei er nun Lehrer oder Basketballer oder in zivil demonstrierender Polizist.

Oh, haben wir da was durcheinandergebracht? Was war jetzt Minsk, was Berlin? Wissen wir leider nicht so genau. Wenn Sie unbedingt wollen, pulen Sie sich das doch selbst auseinander, viel Spaß!

Wir bleiben derweil lieber in Deutschland, um solchen Verwirrungen zu entgehen. Bei uns sprießen die Ideen für neue, noch strengere „Anordnungen“ nur so in den Himmel. Während Angela Merkel noch an den Zügeln spielt, reitet Markus Söder schon kraftvoll auf der „zweiten Welle“; AKK fordert Maskenpflicht am Arbeitsplatz und Jens Spahn denkt sogar über ein Verbot des Karnevals nach. Sie reden wie im Rausch. So ein Rausch spendet dem Berauschten bekanntlich wunderbare Kraft- und Machtphantasien. Er glaubt, er könne Berge versetzen oder ein ganzes Volk nach Belieben durch die Gegend schubsen. Ein wunderbares Erlebnis, das allerdings nur zu leicht in einen hysterischen Anfall mündet.

Zu so einem Anfall könnte es bei Politikern und angedockten Medienleuten durchaus kommen, sollte die Protestwelle gegen ihre Machtphantasien noch größer werden. Gegenmaßnahmen sind dringend geboten, weshalb das Karnevalsverbot des Jens Spahn gar kein so abwegiger Vorschlag ist. Wenn alles glattläuft, gelingt es Regierung und geneigten Medien vielleicht, die Protestwelle mit dem Faschismushammer zu zermalmen. Was aber wäre gewonnen, wenn sich stattdessen die Jecken in Prunksitzungen und auf bunten Umzugswagen rotzfrech der Corona-Politik annehmen? Nicht auszudenken. Ergo müssen wir auch diesen Kanal vermauern, bevor da noch was durchrutscht.

Überhaupt sollten die Verantwortlichen viel genauer hinsehen, wer sich in die veröffentlichten Debatten einmischt, sonst kommt es immer wieder zu unerfreulichen Zwischenfällen. Beispiel Sprachreinigung: Kaum hatte ein sensibler Weltkonzern seine „Zigeunersoße“ umbenannt, da drängelt sich die „Sinti Allianz Deutschland“ (SAD) unbefugt in die Diskussion. Diese Art von „Sprachhygiene“ lehne man ab, so der SAD-Vizevorsitzende Manfred Drechsler. Die Bezeichnung „Zigeuner“ sei eineinhalbtausend Jahre alt und finde sich häufig als Inschrift auf Grabmalen seiner Leute. Die Mehrheit der Sinti verfolge die „unwürdige“ Soßendiskussion kopfschüttelnd. Schon aus Respekt vor anderen Zigeunervölkern wolle die SAD nicht auf die Bezeichnung „Zigeuner“ verzichten.

Was fällt diesen Sinti eigentlich ein, sich in „unsere“ Diskussionen einzumischen? Ach so, Sinti sind ja auch deutsche Staatsbürger, deutsche Zigeuner eben. Aber das tut hier gar nichts zur Sache.

Man kann sich auf die Opfergruppen eben nicht mehr verlassen. Schon seit Jahren haben wir das Problem mit diesem aus Nigeria stammenden Gastronomen Andrew Onuegbu, der sein Restaurant in Kiel „Zum Mohrenkopf“ getauft hat und den Namen gegen die Wut mehrheitlich weißer Antirassisten lächelnd verteidigt. Neulich sei einer gekommen und wollte „mit Deinem Nazi-Chef sprechen“, berichtet Onuegbu. Er sei daraufhin in die Küche gegangen, habe die Bratkartoffeln gewendet und sei zurückgekommen, um dem Besucher zu erklären, dass nicht „Mohr“ rassistisch sei, sondern die Annahme, dass ein Schwarzer nicht der Chef sein könne.

So kann man einfach nicht arbeiten. Vielleicht sollten „anerkannte Gruppen der Zivilgesellschaft“ einfach selbst gemachte Zigeuner, Verzeihung, Sinti und Schwarze aus ihren eigenen Reihen erwählen, die dann als Opfer von Rassismus auftreten, um den Deutschen entsprechende „Anordnungen“ aufzudrücken. Ohne lästige Widerrede.


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Kommentare

sitra achra am 08.09.20, 13:06 Uhr

Nach seiner Geschlechtsumwandlung wird Laschet die neue Mutti.

Annegret Kümpel am 31.08.20, 20:07 Uhr

Irgendwie wird mit der "Demokratie" hier einiges durcheinander gebracht. Die sogenannten Wächter der Demokratie verachten und bekämpfen meinem Empfinden nach die Demokratie. Leider konnte ich nicht an der Demo in Berlin teilnehmen, ich hätte einen Test machen müssen bzgl. eines Fluges. Das wollte ich nicht, weil ich immer noch nicht weiß was die Hintergründe für diesen Test sind. Das sind vielleicht Verschwörungstheorien, aber möglicherweise werden DNA gesammelt und archiviert. Wer schützt uns davor?
Wir können nicht mehr reisen, was bleibt?
Das Geld was übrig bleibt kassiert der Staat und verteilt es nach Gutdünken.
Ich könnte verrückt werden!!!

Mike Neumann am 31.08.20, 10:34 Uhr

Wann hat der Mohr endlich seine Schuldigkeit getan?

steffen fischerr am 31.08.20, 10:33 Uhr

Wie berauscht die Machthaber von sich selbst sind, bezeugt der wehrte Herr Spahn überdeutlich. In Zeiten, die aufgrund seiner Untätigkeit und Unfähigkeit für Millionen Bürger zur höchsten Gefahr ihrer Existenz ausufern, erwirbt der Herr Minister in Berlin SpahnSee eine Millionen Villa, die dann auch noch durch einen Kredit der Sparkasse ermöglicht wird, deren Beirat Spahn war. Mehr Realitätsferne geht nicht. Danke

Siegfried Hermann am 29.08.20, 09:41 Uhr

Hier in der verbotenen Stadt gibt es einen Bäcker. Einen Deutschen als Bäcker und weiß.
Der heißt Mohr.
Und über seine Filialen prangt ganz groß Mohr. Und offensichtlich stellt er gerne RTL-2-gestylte, junge leicht pigmentierte Mädels als Verkäuferin ein. Mal schaun wann hier BLM mit welchen Geschrei auftaucht!?
Btw Minsk
Dort wird ein 2. Majdan vorbereitet!
Diesmal aber wird garantiert Putin knochenhart durchgreifen, wenn diese irren pathogenen CIA-Beauftragten einen gewalttätigen Putsch wagen. Das ist ganz sicher.

Chris Benthe am 29.08.20, 09:11 Uhr

Ganz vorzüglicher Kommentar ! Bravo !

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