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Allenstein

Inflation verdirbt die Weihnachtslaune

Ermländischer Weihnachtsmarkt musste wegen der Kostenexplosion abgesagt werden – Ehrenamtliche sorgten für Ersatz

Dawid Kazanski
20.12.2021

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Hauptamtes der Republik Polen erreichte die Inflation im November 7,7 Prozent und damit den höchsten Wert seit 2001. In dieser Hinsicht nimmt die Republik Polen einen der führenden Plätze in Europa ein.

Jeder spürt die Auswirkungen der galoppierenden Inflation im eigenen Portemonnaie. Fast alle Waren- und Dienstleistungspreise werden teurer. Für Lebensmittel, Versorgungsleistungen wie Strom und Gas muss man tiefer in die Tasche greifen, und auch die Kraftstoffpreise erreichen Rekordhöhen. Es geht die berechtigte Sorge um, ob die geplanten städtischen Vorhaben des Bürgerbudgets, über dessen Verwendung die Einwohner Allensteins schon zum neunten Mal in Folge auswählen konnten, auch umgesetzt werden können.

Während einer Pressekonferenz im Herbst im Allensteiner Puppentheater wurde die Liste der Gewinnerprojekte bekannt gegeben. Wie in den Vorjahren konnte in zwei Kategorien abgestimmt werden, nämlich Stadt- und Siedlungsprojekte. In diesem Jahr nahmen mehr als 13.600 Menschen an der Abstimmung teil. Die große Mehrheit, 87 Prozent der Wahlteilnehmer, entschieden sich für die Abstimmung via Internet. Insgesamt wurden 36 Vorschläge zur Umsetzung ausgewählt – sechs städtische und 30 Projekte im ländlichen Raum.

Unter den gesamtstädtischen Initiativen erwies sich die Errichtung von Parkanlagen zwischen den Wohnbezirken Nagórki und Jaroty als das erfolgreichste Vorhaben. Das Herausragende des Siegerprojekts ist, wie seine Ideengeber selbst betonen, die Neupflanzung von Bäumen und die Aufstockung der städtischen Grünflächen. Es ist bemerkenswert, dass die ausgewählten Siedlungsinitiativen das wachsende Bedürfnis der Bewohner widerspiegeln, ihren städtischen Raum in Grün- und Erholungsgebiete zu verwandeln. Die Bürger stimmten am häufigsten für die Einrichtung neuer Wander- und Radwege, den Bau und die Wiederbelebung lokaler Parks und Grünanlagen sowie für Projekte zum Umweltschutz, wie die Säuberung des Langsees. Die Kosten der zu realisierenden gesamtstädtischen Projekte belaufen sich umgerechnet auf etwas mehr als 440.000 Euro.

Zirka eine Million Euro wurden für Aufgaben in Siedlungen bereitgestellt. Hier besteht das Problem in der zunehmenden Inflation und den steigenden Kosten für Baumaterialien, Architekten sowie Arbeitskräfte, die sich seit der ursprünglichen Kostenschätzung drastisch erhöhten. So wurde die Modernisierung des Basketballplatzes in der Nähe einer Schule von der letzten Abstimmung, als die Inflation noch nicht so hoch war, wegen der steigenden Preise von Waren und Dienstleistungen nicht realisiert.

Bei der diesjährigen Abstimmung über den Bürgerhaushalt besteht daher ein noch größeres Risiko, dass einige Investitionen zurückgeschraubt werden müssen oder mit erheblichen Verzögerungen durchgeführt werden. Es ist erwähnenswert, dass Preissteigerungen und Kürzungen im städtischen Haushalt auch an kulturellen Aktivitäten nicht vorbeigehen, was Mariusz Sieniewicz, der Direktor des städtischen Kulturzentrums, unterstreicht, der sich unter anderem über den Anstieg der Strompreise, die niedrigen Gehälter der Künstler, die Kosten für die Instandhaltung der Gebäude und den Mangel an Subventionen für kulturelle Veranstaltungen beklagt. Diese Umstände haben das städtische Kulturzentrum auch daran gehindert, in diesem Jahr einen ermländischen Weihnachtsmarkt zu veranstalten. Demzufolge versuchten ehrenamtlich Aktive und örtliche Unternehmer, die Situation zu retten, indem sie in kleinerem Rahmen Weihnachtsakzente setzten.

Am 5. Dezember wurde im Innenhof des Restaurants Tandoor in der Liebstädterstraße ein gemütlicher Weihnachtsmarkt eröffnet. Die Veranstaltungsbesucher konnten an schön dekorierten Ständen nicht nur vorweihnachtliche Geschenke, Weihnachtsdekoration, Kuchen oder Lebensmittel kaufen, sondern auch einen Brief an den Weihnachtsmann schreiben und an Familienwerkstätten zum Verzieren von Lebkuchen, zur Herstellung von Weihnachtskarten, Weihnachtsmännern aus Holz oder Öko-Weihnachtsbäumen teilnehmen.


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Kommentare

Gerald Franz am 20.12.21, 17:00 Uhr

Ohne die puritanischen Preußen wird das nichts mit Polen. Dieser Staat wurde immer nur alimentiert, und nun hat er praktisch nur noch Kredithaie, die erst mal teuer leihen!

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