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Fast die Hälfte der Grund- und Mittelschüler in Wien bekennt sich zum Islam – Kommunalwahl steht an
Fast die Hälfte der Schüler in der Stadt Wien sind inzwischen Muslime. Der Anteil steigt seit Jahren, getrieben durch die hohe Zuwanderung und höhere Geburtenraten der Immigranten aus islamischen Ländern. Laut neuester Statistik sind Muslime an den Grund- und Mittelschulen mit 41,2 Prozent erstmals deutlich die größte Gruppe. Nur noch 34,5 Prozent der Schulkinder sind als Christen registriert (17,5 Prozent katholische, 14,5 Prozent orthodoxe, rund zwei Prozent evangelische Christen). Nur 0,1 Prozent sind Juden. Insgesamt wurde die Religionszugehörigkeit von 112.000 Kindern für die Statistik ausgewertet.
Während die einst konservative „Kronen-Zeitung“ die neuen Zahlen in der Überschrift zurückhaltend als „Religiöser Umbruch“ ankündigte, sprach das Online-Medium „Exxpress“ von einer „Schock-Erhebung“. Die neue Statistik zeigt, wie sich die Bevölkerungsstruktur durch Zuwanderung unerbittlich verändert. Während in der älteren Bevölkerung und bei Senioren noch die österreichische Herkunft überwiegt, ist die nachwachsende Generation überwiegend migrantisch-muslimisch geprägt: Kinder von Einwanderern aus der Türkei, aus dem Kosovo und Bosnien, zunehmend auch aus Syrien und Afghanistan. Manche Bürger, die mahnend an die Türkenbelagerungen Wiens in den Jahren 1529 und 1683 erinnern, fragen sich, ob das christliche Wien bald nur noch Vergangenheit sein wird.
Wiens linksliberale Bildungsstadträtin Bettina Emmerling (NEOS-Partei) kündigte an, die Schulen müssten noch intensiver einen interkonfessionellen Dialog leben. Menschenwürde, Pluralismus und Demokratie sowie die Gleichbehandlung von Mann und Frau müssten eine Selbstverständlichkeit sein. Niemand in Wien dürfe sich nach einer fundamentalistischen Interpretation von religiösen Texten richten, die frauen-, minderheiten-, staats- oder demokratiefeindlich seien, schrieb die NEOS-Politikerin.
In der Vergangenheit hatte vor allem die Freiheitliche Partei (FPÖ) immer wieder vor einer Islamisierung gewarnt. Parteichef Herbert Kickl hat mit Slogans wie „Daham statt Islam“ Wahlkampf gemacht. Der Wiener FPÖ-Spitzenkandidat Dominik Nepp griff die migrationskritische Stimmung auf. Über den Bezirk Favoriten, in dem besonders viele Migranten wohnen, sagte dessen Partei: „Favoriten wird zusehends zu Islamiten.“ Laut Statistik Austria hat sich die Zahl der Moslems in Wien seit 2001 von 145.000 auf 285.000 rund verdoppelt.
Bei der anstehenden Gemeinderatswahl am 27. April sind besonders die Türken eine wichtige Wählergruppe. Die SPÖ umwirbt sie intensiv. Aber selbst die FPÖ kann sie nicht ignorieren. Ihr Kandidat Leo Lugner nahm als privater Gast an einem Ramadan-Fastenbrechen eines türkischen Vereins teil. Erstmals kandidiert mit Sali Attia eine Frau mit Kopftuch für die Migrantenpartei SöZ für das Bürgermeisteramt.
Höchstwahrscheinlich wird SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig komfortabel gewählt. Laut Umfragen liegen die Sozialdemokraten in Wien wie immer vorne mit rund 40 Prozent. Die FPÖ kann mit Zuwächsen auf etwas über 20 Prozent der Stimmen rechnen. Dahinter liegen die Grünen (etwa zwölf Prozent), die Neos und die schwächelnde bürgerliche ÖVP (beide elf Prozent). Wien ist und bleibt die Festung der SPÖ, wie schon vor hundert Jahren. Ihre stärksten Wählergruppen sind der öffentliche Dienst, Rentner – und Migranten.