Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Stettin in Wisconsin – Auf den Spuren pommerscher Auswanderer in den USA
Wer vermutet im fernen Wisconsin in den USA einen Ort namens Stettin? Pommersche Auswanderer sind hier sesshaft geworden. Als sie hier Mitte des 19. Jahrhunderts ankamen, fanden sie einen dichten Urwald vor, in dem Bären und Wölfe lebten und Indianerstämme durchzogen.
Das Dorf entwickelte sich, und es entstand bald der Wunsch nach einer eigenen Gemeinde lutherischen Glaubens. Mit den Diensten eines durchreisenden Methodistenpredigers war man äußerst unzufrieden, denn die christliche Lehre stimmte nicht überein, und außerdem forderte er den zehnten Teil der ohnehin geringen Kartoffel- und Getreideernte.
1862 war es soweit, die Siedler gründeten die Lutherische Dreieinigkeitsgemeinde. Die ersten Gottesdienste fanden in Privathäusern statt. Bereits 1865 bauten sie ihr erstes Gotteshaus. Die Kirchengemeinde ist nicht ohne Schwierigkeiten durch die Zeit gekommen, das Kirchengebäude brannte ab, wurde wieder aufgebaut, die Kriegszeiten lösten Zwistigkeiten aus. Doch die Kirchengemeinde besteht auch heute noch, und auf dem der Kirche gegenüberliegenden Friedhof lässt sich die Geschichte der zumeist pommerschen Siedler von einst ablesen.
Stettin, in der Mitte des Bundesstaates Wisconsin gelegen, gehört zum County Marathon und hatte 2020 laut Volkszählung 2580 Einwohner.