25.09.2024

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Treibt Scherze in Prenzlau: Harlekin-Figur vor dem Dominikanerkloster
Foto: pa/Jens KalaeneTreibt Scherze in Prenzlau: Harlekin-Figur vor dem Dominikanerkloster

Uckermark

Kloster, Armenhaus und manches mehr

Kulturzentrum und Museum – Seit 125 Jahren präsentiert das Prenzlauer Dominikanerkloster uckermärkische Geschichte

Martin Stolzenau
08.09.2024

In Prenzlau fungiert das ehemalige Dominikanerkloster als Kulturzentrum für die Kreisstadt der Uckermark. Dieser vor
25 Jahren restaurierte Gebäudekomplex beherbergt die Stadtinformation, das Kulturhistorische Museum, das Veranstaltungszentrum, die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv. Das bedeutet die segensreiche Konzentration von wichtigen städtischen Einrichtungen an einem Standort.

Dieses Kulturzentrum hat eine lange Vorgeschichte. Sie begann mit dem 1270 gegründeten Dominikanerkloster, das nach der Säkularisation einer oft wechselnden Bestimmung unterworfen war und erst 1927 das schon am 11. September 1899 gegründete uckermärkische Museum in seinen Mauern aufnahm. Mit der musealen Nutzung begann die bis heute anhaltende Bestimmung als kulturelles Zentrum, das Besucher aus vielen Regionen anlockt. Das liegt auch daran, dass dieses kulturhistorische Museum mit einzigartigen Objekten einen trefflichen Überblick über die uckermärkische Geschichte ermöglicht.

Das Dominikanerkloster wurde auf Maßgabe von Markgraf Johann I. nach 1250 unter Markgraf Johann II. in vier Bauphasen zwischen 1275 und 1500 als Gebäudekomplex mit gotischer Klosterkirche und zweigeschossigen Klostergebäuden erbaut. Es gehörte bereits 1308 zu den reichsten Dominikanerklöstern der Mark Brandenburg. Im Gefolge der Reformation wurde es säkularisiert und erlebte später zahlreiche Fremdnutzungen. Mal war es Armenhauses, mal Gefängnis, mal Krankenhaus.

Erst 1927 begann die museale Nutzung. Heute wirbt der erhaltene Klosterkomplex nahe dem Unteruckersee damit, die besterhaltene Klosteranlage in Norddeutschland zu sein. 1999 wurde das erhaltene Bauensemble per Restaurierung zum Schmuckkasten, der mit mittelalterlicher Klosterarchitektur, gotischen Kreuzrippengewölben, interessanten Kreuzgängen, dem Refektorium mit seinen Wandmalereien und der Sakristei mit zahlreichen filigranen Säulen punktet.

Im Mittelpunkt steht das Kulturhistorische Museum mit seinen verschiedenen Abteilungen, die einen vielgestaltigen Bilderbogen durch die uckermärkische Geschichte erlauben. Schon Mitte der 1970er Jahre hatte sich das Museum zu einem überregionalen Anziehungspunkt entwickelt. Inzwischen haben neue Schenkungen, Materialergänzungen und thematische Umgestaltungen die Museumsschau weiter aufgewertet.

Die Palette der Objekte reicht von archäologischen Funden und Dokumenten der Rechtsgeschichte über historische Waffen und sakrale Plastiken bis zu einem Bilderbogen zur Stadtgeschichte. Gezeigt werden Bezüge zur Mitgliedschaft in der Hanse und zum Status als preußische Beamten- und Garnisonsstadt. Hinzu kommen eine Sammlung vorreformatorischer Gewänder sowie die Überreste der abgeschlagenen Schwurhände von zwei Prenzlauer Bürgermeistern, die sich 1425/26 des Verrats schuldig gemacht hatten. Eine Abteilung ist dabei dem in Prenzlau geborenen klassizistischen Landschaftsmaler Jakob Philipp Hackert gewidmet.

Darüber hinaus wird am 8. September die Sonderausstellung „Campo Santo“ mit Werken des Berliner Malers Norbert Thiel eröffnet.

Geöffnet täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, ab Oktober 11 bis 17 Uhr, Eintritt: 5 Euro, Telefon (03984) 75265, E-Mail: museum@dominikanerkloster-prenzlau.de


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