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Vor 120 Jahren starb Anselm Schmitz – Seine historischen Aufnahmen gegen Zeugnis ab von der einstigen Pracht am Rhein
Ein wenig Wehmut kann einen schon überkommen, wenn man sich historische Fotos der Stadt Köln anschaut, die so viele schon besungen haben. Es ist ein Glücksfall, dass es unter den zahlreichen Fotografen, die dort gegen Ende des 19. Jahrhunderts aktiv waren, vor allem einen gab, der in der Zeit der großen Umgestaltung der Stadt die Mauern und Türme der einstigen Stadtbefestigung auch visuell dokumentierte.
Anselm Schmitz fotografierte damals ungezählte Bauten und Anlagen, die unwiderruflich der Stadtplanung zum Opfer fallen sollten und schließlich sukzessive abgetragen wurden. Wenig ist über ihn als Privatmenschen bekannt. Fotografen schrieben in der Regel keine Autobiographien, sie galten lange Zeit nicht als Künstler, sondern wurden als Konkurrenz der klassischen Malerei gesehen.
Schmitz kam am 2. Februar 1831 im niederrheinischen Wachtendonk zur Welt. Schon früh musste er auf eigenen Beinen stehen, denn als er neun Jahre alt war, starb sein Vater, zwölf Jahre später auch die Mutter. Es ist bis heute unklar, wo Schmitz das Handwerk der Fotografie erlernt hat oder was ihn dazu ermuntert hat, sich diesem noch relativ jungen Medium zu widmen.
Heute gilt der 19. August 1839 als die Geburtsstunde der Fotografie, als Louis Daguerre in Paris zum ersten Mal eine Daguerreotypie öffentlich vorführte. Es war ihm gelungen, die Wirklichkeit mithilfe von Sonnenlicht und chemischer Prozesse auf eine versilberte Kupferplatte zu bannen. Es ist durchaus denkbar, dass Schmitz zunächst als Gehilfe bei einem niedergelassenen Fotografen gearbeitet hat, vielleicht sogar im Nachbarland. Im Dezember 1869 war er als „Photograph“ im Bevölkerungsregister der Stadt Tilburg nachgewiesen. Ende 1869 verließ Schmitz die niederländische Stadt jedoch, und kurz darauf eröffnete er in Köln sein erstes Geschäftslokal als Fotograf, das im Laufe der Zeit mehrmals die Adresse wechselte. Er war nun offenbar finanziell in der Lage, eine Familie zu gründen, 1871 kam seine erste Tochter Anna zur Welt.
1877 nannte er sich bereits „Kunstphotograph“, vor allem seine Innenaufnahmen von altehrwürdigen Kölner Kirchen bestachen durch seine präzise Beobachtungsgabe. Es war der Beginn der Karriere des Mannes, der für die Nachwelt auch grandiose Innen- und Außen-Aufnahmen vom Dom anfertigen würde. Aber auch prachtvolle Ansichten von Theatern, Sälen und Kirchen gehörten zu seinem vielfältigen Portfolio, und das nicht nur in Köln. Vor dem Auge des Betrachters entfalteten sich herrliche Augenblicks-Aufnahmen von Straßen, Plätzen, Brücken und zoologischen Gärten.
Ein Fotograf „ohne Beruf“
Schon früh hatte Schmitz seinen Radius auch auf das gesamte Rheinland erweitert, wo er vor allem die Schlösser, Ruinen und Ortschaften an den Flüssen Rhein, Mosel und Nahe besuchte. Es war die Zeit, in der die kommerzielle Stereophotographie boomte. „Seinem“ Dom blieb er dennoch treu, und als am 15. August 1880 die Vollendung des anfangs durch Preußens König Friedrich Wilhelm IV. initiierten Weiterbaus des gotischen Meisterwerks gefeiert wurde, war Schmitz mit der fotografischen Dokumentation dieses Tages beauftragt worden.
Der gute Ruf, den Schmitz sich erarbeitet hatte, mündete schließlich im selben Jahr in die ultimative Ehre: der Ernennung zum „Königlichen Hof-Photographen“. Während Schmitz weiterhin in seinem Beruf erfolgreich war und er bei der Internationalen Fotografie-Ausstellung in Amsterdam 1891 die Bronzemedaille erhielt und in der Domstadt weiterhin ein Fotostudio betrieb, war sein weiteres Leben von persönlichen Tragödien überschattet. Nach dem früheren Tod seiner ersten, verstarb auch seine zweite Ehefrau vorzeitig. 1893 verlor er auch noch seinen 25-jährigen Sohn Johann Schmitz, und zehn Jahre danach, am 26. Juli 1903, seinen Sohn Anselm Schmitz jr., der in der Zwischenzeit das Geschäft seines Vaters, das sich mittlerweile „Kunstanstalt“ nannte, übernommen hatte. Es wurde einsam um den einst gefeierten Fotografen.
Nur wenige Monate nach dem Tod dieses Sohnes verstarb Anselm Schmitz am 18. November 1903 im Augusta-Hospital. „Ohne Beruf“ hieß es in seinem standesamtlichen Sterbeeintrag, als ob man den fotografischen Blick im Rentenalter ablegen könnte und der Titel „Königlicher Hof-Photograph“, die höchsten Auszeichnungen auf mindestens 16 Ausstellungen sowie eine Preußische Staatsmedaille nichts mehr wert seien.
120 Jahre später erschien 2023 der Bildband „Fotografen sehen Köln“, und der enthält auch ein Kapitel über Schmitz. Darin sieht man den Meister selbst zusammen mit seinem Sohn. In diesem Moment ahnte er nichts davon, dass er den Sohn überleben würde. „Großartige Arbeiten“ habe Anselm Schmitz geliefert, heißt es in dem Buch. Wenigstens haben die Bilder von der einstigen Pracht der Stadt die Zeit überdauert.
sitra achra am 22.11.23, 18:05 Uhr
Weil sie keine Kultur hatten und haben, mussten sie aus rassistischem Hass (z.B. Eisenhower und Roosevelt) und nagendem Neid unsere Städte durch exakt berechnete Bombenteppiche zerstören. Die Bevölkerung wollten sie damit ebenfalls auslöschen. Es war damals keine Rede von Demokratisierung und Befreiung, sogar die deutsche Schuld war nicht Anlass ihrer Vernichtungswut. Die haben sie uns propagandistisch nach der Niederlage eingehämmert.(Methode Bernays)
Wann wachen wir endlich auf?