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Trotz zeitweiser Schließung des Stands auf „Grüner Woche“: Russische Agrarwirtschaft zeigte große Erfolge
Gleich zu Beginn der „Grünen Woche“ in Berlin gab es einen Skandal um den Stand Russlands: Weil das Veterinäramt Charlottenburg-Wilmersdorf bei einer Routineuntersuchung Würste aus Schweinefleisch entdeckte, dessen Einfuhr nach Deutschland zum Schutz vor Tierseuchen verboten ist, wurde der Stand für zwei Stunden gesperrt. Darüber hinaus fehlten für weitere 280 Kilogramm angeblich die Zollnachweise. Dem Erfolg der Agrarschau tat dies jedoch keinen Abbruch.
Die Vertreter der russischen Agrarwirtschaft hatten sich gut auf die Messe vorbereit und allein die Königsberger Delegation hatte eine Unterstützung aus dem Gebietshaushalt in Höhe von umgerechnet 100 000 Euro erhalten. Auf der 85. Grünen Woche war die Russische Föderation auf einer Fläche von insgesamt 5000 Quadratmetern vertreten. Es gab eine Zone mit Restaurants, in der eine ganze Reihe gastronomischer Veranstaltungen stattfanden. Auf dem „Russian Food Market“ hatten die Messebesucher die Gelegenheit, alle möglichen Produkte aus russischer Herstellung zu probieren. Die Ausstellung wurde von einem Konzertprogramm begleitet.
Die „Grüne Woche“ ist traditionell den Fortschritten in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Lebensmittel- und Gartenbau gewidmet. Die Besucher können sich mit den neuesten Entwicklungen in der Lebensmittelproduktion, der Landwirtschaft sowie der Pflanzen- und Tierzucht vertraut machen. In diesem Jahr standen außerdem die Herausforderungen für die Land- und Ernährungswirtschaft infolge des Klimawandels im Mittelpunkt der Diskussion.
Das Königsberger Gebiet zählte zu den 18 Regionen der Russischen Föderation, die ihre landwirtschaftlichen und Lebensmittelprodukte auf der „Grünen Woche“ präsentierten. Es gab Bäckerei- und Konditorei-Stände, solche mit Fisch und Meeresprodukten, Gemüse und Obst, Pflanzenöl, Honig, Wein und vielem mehr.
Diesmal wurden die Produkte der landwirtschaftlichen Betriebe des Königsberger Gebiets im größten Pavillon präsentiert, den das Gebiet je auf der „Grünen Woche“ gehabt hat. Was nicht verwundert angesichts der großzügigen Unterstützung aus dem Reservefonds der Regionalregierung, welche die Königsberger Delegation für die Reise und die Gestaltung des Standes erhalten hatte. Zum Vergleich: 2019 betrug das Budget des Königsberger Standes statt 100 000 Euro nur rund 16 000 Euro.
Russland ist wieder Exporteur
Die russische Landwirtschaft zeigt eine positive Entwicklung, da sich Putins Regierung infolge der vom Westen verhängten Sanktionen neben Gegensanktionen und der Deckung des eigenen Bedarfs auch auf den Export von Agrarexporten konzentriert. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Raps-, Soja- und Sonnenblumenöl werden im Ausland vermarktet, Weizen wurde zum wichtigsten landwirtschaftlichen Exportgut. Mittlerweile zählt Russland weltweit zu den größten Weizenexporteuren.
In Berlin wurden Produkte der Unternehmen „Salessje Agro“, „Russisches Brot“ und „Naturovo“ sowie der Fischfabrik „Für das Vaterland“ aus dem nördlichen Ostpreußen vorgestellt. Sie boten den Besuchern die Möglichkeit, mehr als 20 verschiedene Gerichte zu probieren, insbesondere Salat mit Entenbrust in Honigsauce, Gänseleber aus Königsberger Produktion mit Champagnersauce, getrocknetes Reh mit Birne, Mini-Häppchen mit Ostseeaal und Sprotten mit Zwiebelmarmelade. Das Gesangs- und Tanzensemble der Baltischen Flotte unterhielt die Gäste des Königsberger Pavillons.