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Claudia Schirdewan verlegt ihren Roman „Die Bernsteintochter“ ins Samland zur Zeit der Christianisierung des prußischen Volkes
Bernsteinküste im Jahr 1235: Mila, eine junge Prußin, wurde im Glauben ihres Volkes erzogen. Ihre Mutter Sanja genießt als Heilkundige hohes Ansehen im Dorf. Sie ist eine glühende Verfechterin ihres Glaubens und der Traditionen ihres Stammes. Mit strenger Hand erzieht sie ihre Kinder, doch die Älteste, Mila, sucht eigene Wege.
Claudia Schirdewans Roman „Die Bernsteintochter spielt in der Zeit, in der die Ritter des Deutschen Ordens von Konrad von Masowien um Hilfe bei der Christianisierung und Unterwerfung der Prußen angeworben wurden. Zu einer ersten Begegnung mit den Kreuzrittern kommt es, als diese das Dorf der Protagonistin angreifen und in Brand stecken. Mila muss mit ansehen, wie ihr Vater und ihre kleine Schwester in den Flammen umkommen. Als sie selbst der Flammenhölle zu entkommen versucht, rettet sie ausgerechnet einer der Feinde vor dem Zugriff seiner Kameraden. Der ebenfalls junge Ritter Johan bringt das Mädchen an einen sicheren Ort und schenkt ihm einen Bernstein, der in Größe und Farbe von besonderer Qualität ist.
Während Mila in der Folge um Aussöhnung mit den Rittern bemüht ist, tobt ihre Mutter und schwört, blutige Rache für den Verlust von Mann und Tochter zu nehmen. Es kommt zum Zerwürfnis mit ihrer Ältesten, das auch mit deren Hang zu tun hat, aus Bernstein Schmuck herstellen zu wollen. Sanja benötigt den kostbaren Stein jedoch für rituelle Heilungen, bei dem sie ihn verbrennt. Mila sieht die Rettung aus ihrer ausweglosen Situation in der Flucht. Bei winterlichen Temperaturen schließt sie sich fahrenden Händlern an. Deren Chef verspricht Mila, ihren Schmuck an die Ritter zu verkaufen.
Der Zufall will es, dass die junge Frau einen verletzten Priester am Strand entdeckt, der aus dem Orden geflohen ist. Mila wendet ihre von der Mutter erlernten Heilkünste an und rettet dem Mann so das Leben. Auch er schließt sich den Händlern an, um einen Hafen im Westen zu erreichen. Mila träumt von einem Wiedersehen mit Johan, das nicht lange auf sich warten lässt. Bei ihrer Begegnung klärt sich ein Geheimnis, das den geflohenen Priester und Johan verbindet, auf. Es kommt schließlich zu einem Happy End im fernen Dänemark.
Obwohl die Handlung recht märchenhaft erscheint, lässt sich das Buch als leichte Unterhaltung gut lesen.