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Małgorzata Blach-Margos führt ihre Oberschlesier an Archivalien heran – Begeisterung für alte deutsche Schriften
Vor 70 Jahren ist das Staatsarchiv Oppeln [Opole] gegründet worden. Der Leiter Sławomir Marchel zeigte sich bei der Feier im Oppelner Universitätsgebäude stolz darauf, dass es gelungen ist, viele wertvolle Bestände zu bewahren. Man dürfe nicht vergessen, dass die Arbeit der Vorgänger nur fortgeführt werde. „Vor uns hat das Kreisarchiv Dokumente bewahrt und davor Szymon Koszyk, der unmittelbar nach Kriegsende in Oppeln das Stadtarchiv reorganisierte“, sagte Marchel, der seit September das Oppelner Staatsarchiv leitet.
Der gebürtige Oppelner Simon Koszyk (1891–1972) war Verfechter des Anschlusses Oberschlesiens an Polen. Er führte während des sogenannten dritten Polnischen Aufstandes 1921 die Gruppe „Linke“ an. Diese Gruppe bestand zum Großteil aus deutschsprachigen Oberschlesiern. Laut einer Legende soll er während des Kampfes um Oppeln einen Gegner gefasst haben, der auf Polnisch um Gnade flehte. Koszyk soll geantwortet haben: „Du verfluchter Hund, sprich Deutsch, ich verstehe nicht Polnisch!“ (Ryszard Hajduk: „Verworrene Wege“, Warschau 1979). Koszyk war von 1945 bis 1947 der erste polnische Bürgermeister des Kurortes Bad Ziegenhals [Głuchołazy] am Fuß des Zuckmanteler Berglands, kehrte jedoch nach Oppeln zurück, wo er in den Jahren 1948 bis 1951 das Oppelner Stadtarchiv aufbaute. Aus dem Stadtarchiv erwuchs mit der Zeit das Kreisarchiv und daraus 1953 das Woiwodschaftsarchiv.
Bestände aus dem 13. Jahrhundert
Zu den Beständen zählen zum Teil aus dem 13. Jahrhundert stammende Dokumente oberschlesischer Städte sowie Akten der Landrats- und Kreisämter von 1700 bis 1942/45. „Erhalten sind auch Personenstands- und Grundbücher von 1874 bis 1897 für die gesamte heutige Woiwodschaft“, freut sich Małgorzata Blach-Margos, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Archivs zuständig ist. „Damit ist die Aktenlage zur damaligen polnischen Minderheit, jüdischem Leben, aber auch allgemein der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lage in Oberschlesien außergewöhnlich gut“, so Blach-Margos.
Seit einigen Jahren öffnet das Staatsarchiv Oppeln seine Bestände für jedermann, organisiert Ausstellungen, Vorträge oder Workshops auch für Kinder „Die sind natürlich vorwiegend an Geschichten über Prinzessinnen und das Leben auf Schlössern und Burgen interessiert. Wir haben eine Erzählreihe mit Legenden für Kinder aufgenommen und auf Youtube gestellt. Kinder sind uns wichtig, weil sie später unsere Besucher werden und die Geschichte erforschen sollen“, sagte die gebürtige Oppelnerin mit deutschen Wurzeln.
Für Erwachsene hat sie eine Schulung zum Thema alte deutsche Schrift geleitet. „Als ich frisch vom Germanistikstudium ins Oppelner Archiv kam, war ich überfordert. Die handgeschriebenen alten Einträge waren für mich ein Buch mit sieben Siegeln“, gesteht sie. Daniela Mazur, die im Archiv Besucher betreut, drückte ihr einen Zettel mit dem altdeutschen Alphabet in die Hand und bat sie, Formulare alphabetisch zu sortieren. „Die wichtigen Einträge in standesamtlichen Beständen wurden leserlich und in Druckschrift eingetragen, man kommt schnell rein,“ sagt sie. Die Schulung zur alten deutschen Schrift hat sie zusammen mit der Organisation der Oppelner Deutschen Minderheit im Rahmen der deutschen Kulturtage organisiert. Unter den Teilnehmern waren Mitarbeiter von Oppelner Museen, Bibliothekare, aber auch Mitglieder der Deutschen Minderheit aus der mittleren Generation.
Als Blach-Margos gebeten wurde, Materialien zum 800. Gründungsjubiläum der Stadt Neisse [Nysa] zusammenzustellen, stieß sie auf Bilder von Greta Hoffmann. „Sie war Neisserin und arbeitete im Archiv. Sie fotografierte die Stadt und Umgebung. Ihre Bilder aus den 20er und 30er Jahren sind wunderschön“, so Blach-Margos, die daraus eine Freilicht-Wanderausstellung gemacht hat. Eine Inspiration für eine weitere Ausstellung waren alte Theaterplakate aus Neisse. „Man kann daraus so viel lernen, welche Ensembles wann spielten. Das Neisser Theater war recht bekannt“, sagt sie. Die Germanistin erhielt gute Kritiken für ihre Freilichtausstellungen zur Geschichte von Oppeln und Neisse: „Ich freue mich vor allem, dass mir immer mehr Menschen Dokumente und Fotos überlassen, denn diese sind im Gegensatz zu den Amtsdokumenten mit Emotionen beladen.“
Gregor Scharf am 26.12.23, 18:49 Uhr
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, wer unsere altdeutsche Schrift verboten hat und die römische einführte. Ein weiterer Beweis für die Entfremdung der Deutschen von ihrem kulturellen Erbe parallel zur damaligen Geschichtsverzerrung, denn das sog. Germanische Erbe reicht wesentlich weiter zurück als bis zu den Wikingern. Alles nur Volksverdummung durch den GRÖFAZ und seine Hintermänner.
Bisher kommt niemand auf den Gedanken, den Russen ihre kyrillischen oder den Chinesen ihre Schriftzeichen zu verbieten.
Wer so etwas macht, bewegt sich auf dem Pfad zur Auslöschung der Völker und Entfremdung von ihren Wurzeln und will eine Unkultur etablieren. Schade nur, dass so wenig darüber ans Licht kommt. Wer weiß, was oben erwähnte Aktivitäten zukünftig noch so alles aus dem Schattendasein wieder erwecken.