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Die Furcht vor einem russischen Angriff wächst – Verteidigungsminister setzt auf „Drachenzähne“
Neue Sperrungstechniken an der Königin-Luise-Brücke und einer Furt bei Pogegen am Memel-Fluss, die den Zweck haben, die Fortbewegung feindlicher Truppen zu beeinträchtigen, wurden Ende Oktober am Grenzübergang Übermemel [Panemune] und in Pogegen [Pagėgiai] vorgestellt. Die neuen Befestigungen wurden zunächst an zwei Stellen präsentiert, aber nach Angaben des Verteidigungsministers „wird es noch mehr solcher Stellen geben“.
„Dies ist der Anfang der Befestigung“, betonte Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas. Ihm zufolge ist geplant, etwa 80 befestigte „Drachenzähne“ in und neben dem Fluss zu installieren, wo es Furten geben könnte, durch die feindliches schweres Gerät fahren könnte. Auf der Tilsiter Brücke sollen 80 „Drachenzähne“ und sieben „Igel“ installiert werden, einige dieser Maßnahmen werden noch mit Stacheldraht verstärkt. „Später werden auch Metallträger als Sicherungsbarriere installiert, um die Durchfahrt von schwerem Gerät zu verhindern. Es werden Vertiefungen in die Straße eingebracht, in die die Balken eingesetzt werden“, sagte Kasčiūnas. Die Arbeiten erfordern eine Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Verkehr und Kommunikation und den litauischen Streitkräften.
Befestigungen sollen dauerhaft bleiben
Nach Angaben des Ministers sind „Drachenzähne“ und „Igel“ Teil des Plans, der auch zwei weitere Maßnahmen – Stahlbetonblöcke und sogenannte spanische Pferde – umfasst. „Es handelt sich um vier Maßnahmen, die zusammengeführt werden und im Frühjahr beendet sein werden“, sagte er. Ihm zufolge werden die Gegenmaßnahmen gestaffelt sein, sie werden dauerhaft auf der Tilsiter Brücke bleiben, während sie im Fluss je nach Wasserstand eingesetzt werden. „Da die Brücke derzeit nur für Fußgänger geöffnet ist, werden wir ein Gitter machen, alles, was dort ist, wird bleiben, nur Fußgänger werden in der Lage sein, sich zu bewegen, Fahrzeuge nicht“, sagte der Minister.
„Die Furt bei Pogegen ist abhängig von Wasserstand und Ebbe. Wenn es Hochwasser gibt, haben wir kein Problem mit der Verteidigung. Wir werden entsprechend reagieren“, fügte er hinzu. Kasčiūnas zufolge hat die litauische Grenzschutzeinheit (SOGGL) in Pogegen die russischen Beamten darüber informiert, dass der Fußgängerverkehr auf der Brücke in beiden Richtungen während der Präsentation vorübergehend für etwa zwei Stunden unterbrochen würde. An der Einrichtung der Brückensperrung nahmen neben Kasčiūnas auch Innenministerin Agne Bilotaite, Regierungssprecherin Giedre Balčytitė, der Chef des Verteidigungsstabs der litauischen Streitkräfte Remigijus Baltrenas und SOGL-Chef Rustamas Ljubajevas teil.
„Was den Schutz unserer Grenzen und die Grenzschutzstandards angeht, so ist Litauen heute ein Land, das die höchste Stufe erreicht hat und ein Beispiel dafür ist, wie eine Grenze geschützt werden sollte“, sagte Innenministerin Bilotaite auf der Veranstaltung.
Ende Juli genehmigte die Regierung die Durchführung einiger Maßnahmen zur Mobilitätsbekämpfung, darunter die Einrichtung von Parks, Straßensperren, Baumpflanzungen, die Sanierung von Entwässerungsgräben und die Installation von Sprengwerken unter Brücken. Bis zum 1. April nächsten Jahres sollen an den von der litauischen Armee ausgewiesenen Standorten an der Grenze zu Weißrussland und dem Königsberger Gebiet weitere Parks mit Maßnahmen zur Mobilitätsbekämpfung eingerichtet werden.
Kasčiūnas erklärte im August, dass diese Maßnahmen das Abschreckungs- und Verteidigungspotential des Landes sowie die Sicherheit der Grenzen zur Russischen Föderation und Weißrussland erhöhen werden.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums erhält die Armee in diesem Jahr acht Millionen Euro für den Kauf von technischen Mitteln zur Steuerung der Mobilität für die Armee und 2,4 Millionen Euro für andere Abteilungen. Nach Angaben des Militärs sind Hindernisse am wirksamsten, wenn sie zusammen mit Minen installiert werden. Der größte Teil der Mittel wird für ihre Anschaffung ausgegeben. Zusammen mit den Minen könnten innerhalb eines Jahrzehnts etwa 600 Millionen Euro für die Einrichtung von Anti-Mobilitätsparks benötigt werden.