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Mit dem Smartphone durch den Osten

Eine neue App enthält Routen entlang vieler gotischer Burgen in Ostpreußen, Schlesien, Pommern und Westpreußen

Christiane Rinser-Schrut
18.01.2022

Die „Route der gotischen Burgen“ verläuft auf mehr als 700 Kilometern Länge durch den Norden Polens und weiter durch das Königsberger Gebiet. Eine komplett erneuerte App führt auch in deutscher Sprache zu den Sehenswürdigkeiten entlang der Route.

Die Route führt von der Kaschubei über das Weichselwerder bis nach Masuren. Hinweisschilder mit der Aufschrift „Zamki Gotyckie Szlak“ leiten zu den gotischen Burgen aus der Zeit der Ordensritter. Im Nordwesten liegen die Burgen von Lauenburg und Beuthen. Beide beherbergen unter anderem Museen. Am weitesten nordöstlich befinden sich die ehemaligen Ordensritterburgen von Rhein und Lötzen, die heute als Luxushotels genutzt werden.

Auf der Route liegen zahlreiche weitere bedeutende Bauwerke wie die Marienburg, die als größte Backsteinburg Europas zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Mit dem Wirken von Nicolaus Copernicus sind die beiden Burgen in Heilsberg und Allenstein verbunden. Die Route führt jenseits der Grenze auf dem Gebiet von Königsberg weiter. Zu den bedeutendsten Bauwerken im Königsberger Gebiet gehört der gotische Dom der ostpreußischen Hauptstadt. Einige ähnlich alte Burgen sind ganz oder in Teilen erhalten geblieben und ebenfalls in der App verzeichnet.

Ein EU-Projekt

Im Rahmen eines EU-Projekts wurde die App als mobiler Reiseführer entwickelt. Diese bietet nicht nur umfangreiche Informationen zu insgesamt 26 gotischen Burgen in der grenzüberschreitenden Region, sondern führt Interessierte auch entlang von mehreren Themenrouten. So führt die Bernsteinroute zu touristischen Zielen entlang der Ostseeküste. Die Copernicus-Route verbindet Orte und Bauwerke, die mit Leben und Werk des weltberühmten Astronomen verbunden sind. Auf einer weiteren Tour gelangt man zu insgesamt 23 Leuchttürmen entlang der pommerschen Küste. Interessant ist zudem eine Route, die zahlreiche hydrotechnische Denkmäler miteinander verbindet. Zu ihnen gehören der Oberlandkanal, auf dem Schiffe über Berge gezogen werden, mehrere historische Wasserkraftwerke, aber auch die mächtigen Weichselbrücken bei Dirschau.

Die App kann auf Android- und iOS-Geräten genutzt werden. Sehbehinderte können sich auch mit ihrer Stimme durch die Anwendung navigieren. Sie erhalten zudem akustische Beschreibungen zu den Fotos. Die Anwendung kann kostenlos heruntergeladen werden unter www.mobilne.wm.pl/zamki-gotyckie.

So oder so ähnlich lautet der Werbetext zu dieser neuen Applikation, wie man ihn beispielsweise über die Internetseite www.polen.travel lesen kann. Die App kann über den Playstore von Google oder über Itunes von Apple kostenfrei installiert werden. Allerdings muss man nach Zamki Gotyckie Szlak, um die richtige Anwendung zu finden. Wer nach dem deutschen Titel „Route der gotischen Burgen“ sucht, wird nicht ans Ziel kommen, um im Bild der Route zu bleiben. Hat man diese Hürde genommen, findet man viele interessante Informationen zu insgesamt 16 Burgen und Schlössern, sowie zehn Routen zwischen 13 und 800 Kilometern Länge. Es werden nicht nur die Bauwerke beschrieben, sondern auch gleich Eintrittspreise und Öffnungszeiten genannt, außerdem finden sich zur entsprechenden Umgebung weitere Informationen.

In deutscher Sprache

Die App ist in deutscher Sprache erhältlich, allerdings sind die Ortsnamen jeweils polnisch oder russisch, was etwas befremdlich wirkt, wenn es zum Beispiel heißt: „Im Jahr 1410 hatte sich Olsztyn kampflos den Polen ergeben.“ Auch einige Schreibfehler sind bisweilen amüsant. Ein Schmunzeln ruft beispielsweise der deutsche Ortsname vom pommerschen Lauenburg hervor, der in der App Launenburg geschrieben wird. Da die App allerdings noch jung ist, wird an dieser Stelle bestimmt noch nachgebessert.

Man muss der Anwendung zu Gute halten, dass sie wichtige Daten mit Bildern zusammenträgt und interessante Routen durch den schönen Osten aufzeigt. Es gibt sogar einige Rätsel, die man allerdings nur dann gestellt bekommt, wenn man näher an den Routenpunkten ist.


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