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Musik II

„Musik bestimmt mein Leben“

Stargeiger Daniel Hope ist Porträtkünstler des Schleswig-Holstein-Musikfestivals

Andreas Guballa
26.08.2023

Er ist im besten Sinne des Wortes ein Tausendsassa: Daniel Hope spielt nicht nur herausragend Geige, er hat auch Bücher veröffentlicht, moderiert Fernsehshows und ist Leiter des Zürcher Kammerorchesters. In diesem Jahr kam eine weitere Aufgabe dazu: Der kosmopolitische Geiger mit irisch-deutsch-südafrikanischen Wurzeln, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, ist Porträtkünstler des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF).

Aus diesem Anlass finden unter dem Motto „Hope 50“ noch bis zum Ende des Jahres fünfzig sogenannte „Ereignisse“ statt. Die Idee dazu ist spontan entstanden: „Ich kuratiere seit mehreren Jahren im Rahmen des Festivals mein eigenes kleines Lübeck-Musikfest mit rund zwölf Konzerten ... Aus einer Rotweinlaune im Gespräch mit dem SHMF-Intendanten Christian Kuhnt heraus ist dann nach einem Konzert die Idee entstanden, meinen 50. Geburtstag mit 50 Veranstaltungen zu feiern“, so der Geiger, der bereits 1987 zum ersten Mal beim SHMF aufgetreten ist. „Die Atmosphäre beim ,Musikfest auf dem Lande' war einmalig, unvergesslich. Daher kehre ich immer wieder gern zum SHMF zurück.“

Daniel Hope wird 1973 in Südafrika geboren. Seine Mutter ist Tochter deutscher Exilanten mit jüdischen Wurzeln, die vor dem NS-Regime in letzter Minute flüchten und in Südafrika eine neue Heimat finden. Der Zweig seines Vaters ist irischer Abstammung. Sein Vater ist ein kritischer intellektueller Verleger, der auch schwarze Autoren veröffentlicht und letztlich mit seiner Familie vor den politischen Repressalien aus Südafrika nach England emigrieren muss. Als Daniel Hope im Alter von nur vier Jahren in London auf den weltberühmten Geiger Yehudi Menuhin trifft, ist sein weiterer Lebensweg vorherbestimmt: Er möchte Geiger werden. Menuhin wird zu seinem Mentor, mit dem er viele gemeinsame Konzerte gibt. Der Durchbruch gelingt Hope im Jahr 2000, als er auf dem Münchner Marienplatz für Nigel Kennedy einspringt und 20.000 Zuschauer ihn bejubeln. Heute umfasst seine Diskografie mehr als 30 Alben, die mit den bedeutendsten Klassikpreisen ausgezeichnet wurden.

Was Hope von vielen anderen Geigenvirtuosen abhebt, ist sein Mut und seine Bereitschaft, über musikalische Grenzen hinwegzugehen. Sein Repertoire erstreckt sich von den klassischen Meistern wie Bach, Beethoven und Brahms bis hin zu zeitgenössischen Werken und Pop-Musik-Kollaborationen. Er selbst nennt sich „Musikaktivist“. Neben Plattenaufnahmen und ausgedehnten Konzertreisen leitet er Festivals, beispielsweise in den USA, engagiert sich für vergessene Komponisten und Crossover-Projekte. Der Blick über den Tellerrand der Klassik sei ihm „sehr wichtig, weil ich aus jeder Form von Musik neue Energie und neue Impulse ziehe. Egal, ob es ein Projekt mit Sting ist oder die vergessene Musik, die im KZ Theresienstadt entstand. Seit ich in meinem vierten Lebensjahr mit Musik infiziert wurde, bestimmt sie mein Leben.“

Seine Fähigkeit, Tradition und Moderne zu vereinen, hat Daniel Hope zu einem einflussreichen und inspirierenden Musiker gemacht. Mit seinem einzigartigen Talent, seiner dynamischen Bühnenpräsenz und seiner Hingabe zur musikalischen Vielfalt hat er sich als einer der führenden Geigenvirtuosen unserer Zeit etabliert.

Karten für die Konzerte im Rahmen des SHMF gibt es unter www.shmf.de
Weitere Konzerttermine: https://www.deutschegrammophon.com/de/kuenstler/danielhope/live-termine


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