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Einweihung mit Publikum: Inbetriebnahme der neuen Straßenbahnlinie in Allenstein
Foto: D.K.Einweihung mit Publikum: Inbetriebnahme der neuen Straßenbahnlinie in Allenstein

Allenstein

Neues Jahr, neue Straßenbahnstrecken

Linie 4 und 5 in Betrieb genommen – Weitere Siedlungen hoffen auf Anbindung an das Netz

Dawid Kazanski
21.02.2024

Im neu errichteten Straßenbahndepot in der Kołobrzeska-Straße fand vor Kurzem eine Pressekonferenz statt, auf welcher der Abschluss der Bauarbeiten am Straßenbahnnetz bekannt gegeben wurde. Zwei neue Linien, die 4 und die 5, wurden in Betrieb genommen. Die gesamten Baukosten betrugen umgerechnet etwa 140 Millionen Euro, von denen 85 Prozent aus EU-Mitteln stammten.

Die erste Etappe erfasste den Bau von elf Kilometern Gleisen und drei Straßenbahnlinien, die zweite sechs Kilometer Gleise und hatte das Ziel, die südlichen Stadtteile, die sogenannten Schlafstädte, besser anzubinden. Derzeit nutzen täglich mehr als 20.000 Menschen die Straßenbahnen in Allenstein.

Bei dem Treffen mit Medienvertretern wurde mehrfach betont, dass die Einrichtung eines umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrssystems ein großer Erfolg für die Stadt sei. „Der Beginn des öffentlichen Nahverkehrs war mit dem Beitritt zur Europäischen Union verbunden. Die erhaltenen Mittel ermöglichten die Rückkehr der Straßenbahn in unsere Stadt nach 50 Jahren. Dieses Projekt erforderte viel Herz, Entschlossenheit, Wissen und Können, sodass wir heute sagen können, dass wir einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs in Allenstein erreicht haben. Ich glaube, dass der heutige Abschluss des Projekts unter Berücksichtigung der Erwartungen und Träume unserer Einwohner sowie der angewandten Strategien uns dazu verpflichtet, auf die weitere Entwicklung des öffentlichen Verkehrs in unserer Stadt hinzuarbeiten“, sagte der Stadtpräsident Piotr Grzymowicz.

Er wies auch auf die Vorteile der Straßenbahn hin. Als wichtigsten nannte er die Annahme, dass in den nächsten 20 Jahren mindestens 90 Millionen Euro eingespart werden können. Diese geschätzte Summe ergebe sich aus der Zeitersparnis, weniger Unfällen und weniger Individualverkehr.

Zeitersparnis und weniger Unfälle
Krzysztof Figat, Vorstandsvorsitzender von Polimex Mostostal S.A. – einem der Hauptauftragnehmer der Arbeiten – erwähnte die Hindernisse, auf die sein Unternehmen während der Bautätigkeit gestoßen war: „Wir haben 2021 unter sehr schwierigen Bedingungen begonnen: Die Pandemie, die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, all das hat unsere Bauarbeiten beeinträchtigt. Trotz einer kleinen Verzögerung ist es uns gelungen, unsere Ziele zu erreichen. Ich denke, es gibt etwas, worauf man stolz sein kann, denn ein so großes Projekt wird von ganz Polen wahrgenommen.“

Eine Reihe von Faktoren trug zum Erfolg des Gesamtprojekts bei: der Ausbau der Straßenbahninfrastruktur, des intelligenten Verkehrssystems, der Erwerb von zwölf neuen Straßenbahnen (vom türkischen Hersteller Durmazlar), die Anpflanzung von Bäumen sowie der Umbau der unterirdischen Infrastruktur und des Straßennetzes.

Am Tag nach der Pressekonferenz fand die Einweihung der Straßenbahnlinie 4 am neu gebauten Betriebshof an der Wendeschleife in der Siedlung Pieczewo statt. Die erste Straßenbahn der neuen Linie fuhr mit vielen Fahrgästen an Bord ab. Die Straßenbahn fuhr von der Wendeschleife in Pieczewo in Richtung der Endhaltestelle am Hauptbahnhof und überquerte dabei auch die neu gebaute Hochbrücke. Es war eine besondere Fahrt, denn die Fahrgäste konnten einem Vortrag über die Geschichte des Eisenbahnverkehrs in Allenstein zuhören, der von Marian Jurak, dem Leiter der hiesigen Polnischen Touristik- und Landeskundegesellschaft, vorbereitet worden war.

Wenige Augenblicke später fuhr ein weiterer „Vierer“. Marcin Bobiński, der Autor des Blogs olsztynskietramwaje.pl, hatte über die Straßenbahnen im Laufe der Jahre berichtet. Für die fröhliche Stimmung sorgten junge Musiker der Allensteiner Bildungseinrichtung „Jugendpalast“. Die Straßenbahnlinie 4 die Siedlung Pieczewo, den östlichen Teil der Siedlung Jomendorf und Nagórki sowie die Siedlung Kormoran mit dem Hauptbahnhof und die Straßenbahnlinie 5 mit der Innenstadt und dem neuen Knotenpunkt am Hohen Tor verbindet.

Die Straßenbahnen sollen im 15-Minuten-Takt verkehren. In der Hauptverkehrszeit wird die Linie 4 alle 7,5 Minuten fahren. Die zweite der neuen Straßenbahnlinien, die Linie 5, wurde am 1. Januar in Betrieb genommen. Die neuen Straßenbahnlinien wurden mit Busverbindungen kombiniert. Viele Einwohner der Stadt hoffen, dass das Straßenbahnnetz in Zukunft weitere Wohnsiedlungen anbinden wird.


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