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Allenstein

„Nordinstitut“ erwarb Teile der Dragonerkaserne

Auflagen für die künftige Nutzung – Die Gebäude müssen für kulturelle und gesellschaftliche Zwecke genutzt werden

Dawid Kazanski
23.04.2025

Die Dragonerkaserne in Allenstein ist ein Ort mit einer reichen Geschichte, die bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreicht. Erbaut in den Jahren 1884 bis 1886 für das Dragoner-Regiment „König Albert von Sachsen“ (Ostpreußisches) Nr. 10, war sie ein bedeutender Bestandteil des militärischen Erbes der Stadt, die damals den Beinamen „Kasernepolis“ erhielt.

Im Jahr 2000 wurde der Komplex, der 26 Gebäude auf einer Fläche von etwa elf Hektar umfasst, in das Denkmalregister eingetragen. Seitdem unternimmt die Stadt Maßnahmen zur Sanierung des Gebiets, um seinen früheren Glanz wiederherzustellen. Geplant ist die Verlegung von Filialen der Städtischen Öffentlichen Bibliothek, wie Planeta 11 und Abecadło, in die Dragonerkaserne, um dort einen Raum für Bildung und Kultur zu schaffen.

Kürzlich hat der Stadtrat von Allenstein beschlossen, zwei historische Gebäude des ehemaligen Kasernenkomplexes mit einem Preisnachlass von 90 Prozent an das Nordinstitut zu verkaufen. Diese Gebäude, eine ehemalige Bäckerei und ein Wirtschaftsgebäude, wurden für etwas mehr als 55.000 Euro erworben.

Ausstellungen zur Stadtgeschichte
Das Nordinstitut, das dem Ministerium für Kultur und nationales Erbe untersteht, beschäftigt sich seit Jahren mit der Erforschung und Verbreitung der Geschichte der Region. Geplant ist, die erworbenen Gebäude in eine Kultureinrichtung umzuwandeln, die durch Dauerausstellungen die Stadtgeschichte erzählt.

Der Direktor des Instituts, Jerzy Kiełbik, geht davon aus, dass die Renovierung der Gebäude etwa acht Jahre dauern wird, hofft jedoch auf eine schnellere Umsetzung des Projekts. Dabei rechnet er mit finanzieller Unterstützung durch das Kulturministerium. Die Entscheidung zum Verkauf der Gebäude wurde von den Stadträten intensiv diskutiert, da Bedenken hinsichtlich der finanziellen und organisatorischen Fähigkeiten des Instituts zur Durchführung der kostenintensiven Renovierungsarbeiten bestanden.

Letztendlich wurde jedoch beschlossen, dass die Aktivitäten des Instituts zur Belebung dieses historischen Ortes beitragen und die Einwohner durch verschiedene kulturelle Initiativen einbinden werden. Die Übernahme der historischen Gebäude durch das Nordinstitut ist ein weiterer Schritt zur Wiederbelebung der Dragonerkaserne. Diese Maßnahmen fügen sich in den langfristigen Plan der Stadt ein, diesem Areal seinen verdienten Platz auf der kulturellen Landkarte Allensteins zurückzugeben. Die Einwohner können sich also darauf freuen, dass die Dragonerkaserne in naher Zukunft zu einem pulsierenden Zentrum für Kultur und Bildung wird, das Geschichte und Moderne vereint.


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Kommentare

Valentina Selge am 17.05.25, 17:56 Uhr

Ich nehme in Lettland eine ähnliche Sanierungsbedüftigkeit wahr, die EU-Fördermjttel scheinen hier stagniert zu sein. Dafür sind die deutschen Markenprodukte teurer als in Deutschland, die Gehälter aber weit geringer.
Das gleiche habe ich in Ostdeutschland nach dem Mauerfall erlebt. Das gefällt mir nicht. Die EU als Solidargemeinschaft gibt hier kein gutes Bild ab.
Die Fördermittel waren zwar auch in Deutschland schwer zu lukrieren in letzter Zeit, alles war offenbar für die Ukraine zweckentfremdet worden.

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