Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Die Bundesbank warnt vor zu wenig Bargeld im Umlauf aufgrund von zu wenigen Geldautomaten
Für viele Menschen ist es eines der letzten verbliebenen Stücke Freiheit, für Ältere sogar Gewohnheit. Doch der Staat hat in den vergangenen Jahren viel unternommen, um den Besitz von Bargeld unattraktiv zu machen. So überrascht der aktuelle Monatsbericht der Bundesbank nicht, aus dem hervorgeht, dass der Zugang zu Geldautomaten in Deutschland immer schwieriger wird.
In Deutschland ist demnach der Zugang zu Bargeld zwar weitgehend gesichert, aber die Anzahl von Geldautomaten und Bankfilialen geht weiter kontinuierlich zurück. So könne die Mehrheit der Bevölkerung einen Geldautomaten oder Bankschalter nur noch innerhalb von fünf Kilometern erreichen. Die Zahl der Geldautomaten hat sich laut Bundesbank von 59.000 im Jahr 2018 auf aktuell etwa 51.000 verringert. Dabei ist die Summe der Abhebungen nach dem coronabedingten Einbruch wieder angestiegen.
Jedoch wird der Zugang zu Bargeld zunehmend als schwierig eingeschätzt. So habe sich laut einer Studie der Anteil der Befragten, die es als eher schwierig empfinden, zu einem Geldautomaten oder Bankschalter zu gelangen, von sechs Prozent im Jahr 2021 auf 15 Prozent im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. Viele Banken haben wegen der Sprengstoffüberfälle ihre Automatenanzahl reduziert – gerade in kleineren Orten.
Auszahlungen im Supermarkt sollen nur Notlösung sein
Etwa 3,6 Millionen Menschen leben inzwischen in Gemeinden ohne eigenen Geldautomaten. In ländlichen Gebieten haben fast zehn Prozent einen weiten Anfahrtsweg, in urbanen Zentren sind es weniger als zwei Prozent. Damit man weiterhin zwischen Bargeld und digitalen Zahlungsmitteln frei wählen kann, müsse „auch zukünftig eine intakte Infrastruktur für die Bargeldversorgung vorhanden sein“, mahnt die Bundesbank.
Mittlerweile ermöglichen auch Supermärkte, Bargeld abzuheben. Die Bundesbank weist aber darauf hin, dass dies eher eine Lösung für den Notfall sei. So müsse ein Großteil der Bargeldauszahlungen an der Ladenkasse zuvor nicht geprüft werden, wodurch noch mehr umlauffähiges Bargeld ungeprüft weiter zirkulieren könne. Über die Bargeldinfrastruktur der Kreditwirtschaft decken Bürger den Großteil ihres Bargeldbedarfs. Und das – darauf weisen die Autoren ausdrücklich hin – sei auch ein rechtlicher Auftrag der Bundesbank. Geldautomaten stellen dabei die mit Abstand wichtigsten Abhebeorte in Deutschland dar. Einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung der Bundesbank zufolge nutzen 96 Prozent der Befragten für Bargeldabhebungen den Geldautomaten und beziehen dort 78 Prozent des insgesamt abgehobenen Bargelds.
Die Möglichkeit des Online-Bankings seien zwar begrüßenswert und mittlerweile für viele Menschen eine gute Alternative. Doch sei es beispielsweise bei technischen Notfällen einfach besser, einen gewissen Bargeldbetrag zu Hause zu haben. 500 Euro in kleinen Scheinen sollten es laut Expertenangaben sein. Denn beispielsweise bei einem „Energie-Blackout“ funktionieren auch keine Geldautomaten mehr.