28.11.2025

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden

Drogenkartelle

Pekings klammheimliche Freude

Geldwäsche durch kriminelle Banden schwächt das Ausland, stärkt aber das Reich der Mitte – Warum also unterbinden?

Wolfgang Kaufmann
28.11.2025

Irgendwann um das Jahr 2015 herum begannen kriminelle Netzwerke aus der Volksrepublik China, im großen Stil ins Geldwäschegeschäft einzusteigen. 2019 dominierten sie dann bereits den globalen Markt auf diesem Gebiet. Nach Schätzungen des Sonderermittlers des US-Finanzministeriums John Cassara waschen Chinesen heute rund zwei Billionen Dollar Schwarzgeld pro Jahr – das ist in etwa die Hälfte des weltweiten Volumens.

Dass sie so schnell zum Erfolg kamen, resultierte aus ihrer Preisstrategie. Während lateinamerikanische Geldwäscher etwa zehn bis 15 Prozent Provision verlangen, lagen die „Gebühren“ der Chinesen jahrelang bei Null, womit sie große Teile der Konkurrenz aus dem Feld schlugen. Und auch heute werden maximal sechs Prozent fällig. Das erhöhte die Gewinne der Drogenkartelle. Laut der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA stiegen diese um bis zu fünf Prozent pro Jahr. Dadurch floss zusätzliches Kapital in den Drogenhandel, was gleichzeitig zu einem höheren Drogenangebot und mehr Drogentoten führte.

Manche Experten wie der Direktor der Internationale Koalition gegen illegale Wirtschaft (ICAIE), David Luna, vermuten dabei, dass die kriminellen Netzwerke im Reich der Mitte mit Billigung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) operieren. Er sagt: „China profitiert direkt oder indirekt von den Geldwäscheoperationen, die seine Wirtschaft und seinen Finanzsektor über das internationale Handelssystem oder das Untergrundbankwesen stärken. Die KPCh erlaubt das Ganze, weil es so lukrativ ist und China hilft, eine globale illegale Wirtschaft aufzubauen, die wiederum seine kommerzielle und geopolitische Expansion unterstützt ... Es ist einfach. Es hat nichts mit Ideologie zu tun.“

Bislang ergriff nur die US-Regierung gezielte Maßnahmen gegen die von Chinesen betriebene Geldwäsche im Dienste der global agierenden Drogenmafia. Durch die Einstufung von acht lateinamerikanischen Kartellen als „ausländische Terrororganisationen“ erhält die DEA neuerdings Zugang zu militärischen und geheimdienstlichen Ressourcen, was ein effektiveres Aufdecken der Geldströme ermöglicht. Zudem wurden die US-Banken zur Zusammenarbeit verpflichtet. Sie müssen nun auffällige Konten von chinesischen Staatsbürgern melden. Bislang schleusten Strohmänner aus dem Reich der Mitte nach Angaben des Finanzministeriums in Washington vermutlich schon mehr als 300 Milliarden Dollar durch die Geldinstitute der Vereinigten Staaten.

In der EU ignoriert man das Problem hingegen noch. Daher liegen bislang auch keine Zahlen über das Ausmaß der Geldwäsche durch Chinesen vor.


Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie die PAZ gern mit einer

Anerkennungszahlung


Kommentar hinzufügen

Captcha Image

*Pflichtfelder

Da Kommentare manuell freigeschaltet werden müssen, erscheint Ihr Kommentar möglicherweise erst am folgenden Werktag. Sollte der Kommentar nach längerer Zeit nicht erscheinen, laden Sie bitte in Ihrem Browser diese Seite neu!

powered by webEdition CMS