28.09.2025

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Asyltourismus

Per Billigflug ins Sozialparadies

Das Rückführungsabkommen der USA öffnet Migranten neue Fluchtrouten in die Europäische Union

Bodo Bost
28.09.2025

Auf den ersten Blick sind Migrationsströme und Touristenströme sehr unterschiedlich, aber beide haben viel gemeinsam. Viele Migranten logieren derzeit, wie Urlauber, auch in Hotels. Das größte Asylsucherzentrum in Deutschland ist derzeit der ehemaligen Flughafen Tegel in Berlin. Auch viele Zuwanderer in der EU, die eigentlich im Ersteinreiseland ihren Asylantrag stellen müssten, zieht es als Sekundar- oder Tertiärmigranten, wie Urlauber, in andere Länder, die bessere Angebote im Angebot haben.

In der Forschung zu Mobilität, Geographie und Soziologie spricht man dabei von Wechselwirkungen. Häufig verlaufen Migrations- und Touristenrouten entlang ähnlicher Verkehrswege. Vor allem an den spanischen und griechischen Künsten können Urlauber im Sommer täglich dem Migrationstreiben an den Stränden zusehen. Tourismus und Migration werden durch Anziehungs- und Abstoßungsfaktoren beeinflusst wie Wohlstand, Klima, Arbeitsplätze oder Sozialhilfe.

Migration schafft oft internationale Netzwerke, die später auch touristische Ströme fördern, so etwa Restaurants, Kulturfeste und Städtepartnerschaften. Tourismus kann wiederum Migration begünstigen, etwas durch Saisonarbeit oder Investitionen im Gastland. Die Türkei wurde erst zum Tourismusland, nachdem zwei Millionen türkische Gastarbeiter die Reiselust der Deutschen entdeckt hatten und damit Geschäfte machen wollten.

Schon längst hat auch die Politik die Migration sowohl als Waffe als auch Einnahmequelle entdeckt. In den muslimischen Ländern Asiens bieten türkische und weißrussische Fluggesellschaften über verdeckte Reiseagenturen Billigflüge mit einem kompletten Schleuserpaket in die EU zu günstigen Preisen an. Politische Verfolgung wird bei diesem Asylgeschäft nicht nachgefragt.

Gaza-Bewohner für die EU
Auch in Südamerika bieten linksgerichtete Regierungen wie in Ecuador oder Uruguay visafreie Einreisen für fast alle Länder der Erde an. Dort sammeln sich dann die Trecks aus aller Herren Länder, um quer durch den Subkontinent in die USA zu ziehen. Der Fluchtweg dieser Menschen besteht zur Hälfte aus einer touristischen und zur anderen Hälfte aus einer migrantischen Reise.

Die USA haben jetzt unter Präsident Donald Trump Rückführungsabkommen mit einem Dutzend armer Länder geschlossen, die nach Druck und genügend Bargeld Migranten aus allen Ländern wieder zurücknehmen. Am begehrtesten sind derzeit El Salvador, Jemen, Uganda, Eswatini (Swasiland) und Südsudan. Von dort werden viele einen zweiten Versuch in Richtung EU starten.

Auch Israel, wo Asyl seit vielen Jahren nur noch digital beantragt werden kann, hat diese globalen Migrationsbewegungen für sich erkannt. Derzeit verhandelt man in Israel mit dem christlichen Südsudan, um dorthin Gaza-Bewohner auszulagern, die dann ihren Weg nach Europa suchen werden. Das könnte auf Dauer zu einem stetigen Anstieg der Migrationsströme in die EU führen, wo man dank spitzfindiger systemerhaltender Richter und Anwälte solche Lösungen der Auslagerung des Problems nicht hat, siehe die beiden gerichtlich gestoppten Versuche Großbritanniens und Italiens mit Ruanda beziehungsweise Albanien.


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