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Die letzte Ruhestätte der Gefallenen der Tannenbergschlacht wurde verschönert
Wenn man aus Hohenstein am Freilichtmuseum vorbei der Lindenallee folgt, gelangt man kurz vor dem Forsthaus Hohenstein [Jagiellek] zum Kriegsfriedhof von 1914. Die versteckt im Wald liegende Begräbnisstätte hat im Mai dieses Jahres die Gesellschaft zur Pflege deutschen Kulturguts „Emil von Behring“ in Hohenstein wieder sichtbar gemacht und verschönert.
Zwar ist der 1. Mai der Tag der Arbeit, doch die Maiwochenenden, wenn das Wetter endlich wärmer wird, nutzen die Menschen gerne für das erste Grillen und erste Ausflüge. Zu Aktivitäten ganz anderer Art hatte Leon Kuck, der Vorsitzende der Gesellschaft zur Pflege deutschen Kulturguts „Emil von Behring“ in Hohenstein, aufgerufen. „Zum deutschen Kulturgut, das in unserem Namen aufscheint, gehören die Soldatenfriedhöfe aus dem Ersten Weltkrieg“, erklärte er, „und der in Jagiellek musste dringend in Ordnung gebracht werden.“
Die ersten vorbereitenden Arbeiten waren bereits im letzten Herbst erledigt worden, als die Freiwilligen den Ort rodeten, Wurzeln aus dem Boden rissen, das Gras mähten und den Boden des Bestattungsorts festtraten. Anfang Mai sortierten sie in der Nähe von Hohenstein Feldsteine für die Begrenzung der Begräbnisstätte und der darum anzulegenden Wege, die dann nach Hohenstein transportiert wurden. „Insgesamt waren es sieben Tonnen Feldsteine, zwölf Tonnen Kies und zehn Tonnen Erde, die benötigt wurden“, zählt Kuck auf. Dazu kamen noch spezielle Folien, Pflanzen und andere Kleinigkeiten.
Diese Kosten kann die Gesellschaft „Emil von Behring“ selber nicht stemmen. Es konnten Gelder von der Stadt Hohenstein und der Kreisgemeinschaft Osterode gewonnen werden. „Außerdem unterstützte uns Herr Janusz Komuda beim Transport. Unser Hauptsponsor ist aber Gerd Zieger von der Niedersächsischen Siedlungsgesellschaft in Eberswalde, der mich nach den Berichten von den Rodungen im Herbst kontaktiert hatte. Sein Großvater hat das Hindenburg-Mausoleum in Hohenstein gebaut, daher ist er mit unserer Heimat verbunden“, erklärt Kuck.
Freiwillige von jung bis alt
Die Arbeit vor Ort erledigten die Mitglieder der Gesellschaft „Emil von Behring“. An drei Wochenenden packten insgesamt über 30 Personen mit an, von jungen Schülern bis zur knapp 80 Jahre alten Irmgard Hermański-Szmergalski, auch zwei, drei Nicht-Mitglieder packten mit an. Mit den Feldsteinen wurde das eigentliche Grab der 63 deutschen Soldaten eingefasst und die Kieswege begrenzt. In die auf dem Grab aufgeschüttete Erde wurden bodendeckende, zum Teil blühende Pflanzen gesetzt, die Wege mit Folie ausgelegt und mit Kies aufgefüllt.
Zwei lange Sonnabende dauerte die Plackerei, am letzten Maisonnabend wurde noch die ebenfalls von Zieger gestiftete dreisprachige Informationstafel aufgestellt, die seither die Grabstätte sichtbar markiert. Das Denkmal am Kopfende des Grabs, ein Obelisk aus Granitquadern, sei leider so mitgenommen, dass ein Wiederaufbau nicht lohne, so Leon Kuck. „Das würde etwa 60.000 Złoty (rund 13.300 Euro) kosten, da übernimmt niemand von uns die Verantwortung. Aber Tafeln mit den Namen der toten Soldaten, wie sie früher am Obelisk hingen, würden wir gerne noch in Jagiellek ergänzen“, plant er für die Zukunft.
sitra achra am 24.06.21, 10:00 Uhr
Für jeden Mist wird im Netz fundraising eingerichtet. Wäre das nicht auch eine Möglichkeit, einen neuen Obelisken zu finanzieren? Ich würde mich mit 500 € daran beteiligen.