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Für jeden Touristen ein Muss: Besuch der Kurischen Nehrung
Foto: J.T.Für jeden Touristen ein Muss: Besuch der Kurischen Nehrung

Kurische Nehrung

Pläne für den Ausbau der Infrastruktur

Tourismus und Umweltschutz – Ein 44 Kilometer langer Fahrradweg soll bis an die Grenze zur Republik Litauen führen

Jurij Tschernyschew
05.02.2021

Anfang Dezember jährte sich zum 20. Mal der Tag, an dem der Nationalpark Kurische Nehrung offiziell in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen worden ist. Seitdem hat der Nationalpark sich zu einem viel besuchten Ort entwickelt, der weltweit bekannt ist. Es entstanden neue touristische Routen, Informationsschilder wurden aufgestellt, die es vorher nicht gab. Allerdings lässt die Infrastruktur auf der Kurischen Nehrung ansonsten sehr zu wünschen übrig. Hat der litauische Teil der Kurischen Nehrung markante Veränderungen erfahren, die dazu geführt haben, dass die Infrastruktur denen der berühmten Seebäder im Westen nicht nachsteht, so gilt das für den russischen Teil der Nehrung nicht.

Seit vielen Jahren wird darüber gesprochen, mit dem Bau einer Fahrradroute entlang der Nehrung zu beginnen. Fahrradwege, die ein wichtiges Attribut solcher Naturräume sind, fehlen noch. Nach den neuesten Informationen könnte ihr Bau in diesem Jahr beginnen. Umgerechnet 3,8 Millionen Euro wurden für die Arbeiten bereitgestellt. Der geplante Radweg soll drei Meter breit und 44 Kilometer lang sein und von Cranz bis zur litauischen Grenze auf der Kurischen Nehrung führen. Sie soll entlang der Brandschneise verlaufen, unter der Kabel verlegt werden. Entlang der Strecke sollen zudem Parkplätze, Rastplätze, Toiletten und andere Infrastrukturobjekte für Touristen entstehen.

Während der Radweg sich noch in der Planungsphase befindet, schießen verschiedene Verkaufspavillons und Kioske wie Pilze aus dem Boden. Der enorme Touristenstrom hat zu einem Anstieg des Angebots an Souvenirs, Bernsteinprodukten, Cafés und Restaurants geführt.

Auch bei Gebietsbewohnern beliebt
Die Verwaltung der Kurischen Nehrung versucht, den täglichen Touristenstrom zu kontrollieren und nach Möglichkeit auf eine Million Besucher pro Jahr zu begrenzen, um keine weitere Zerstörung des natürlichen Ökosystems zuzulassen. Eine der Maßnahmen ist die Erhöhung der Kosten für den Eintritt in den Nationalpark. Ab dem 1. Januar wurde die Gebühr für einen Besuch der Kurischen Nehrung von umgerechnet 1,65 Euro auf 3,30 Euro verdoppelt. Die Leitung des Nationalparks erhofft sich von der Gebührenerhöhung eine Reduzierung der Umweltschäden an der einzigartigen Natur der Kurischen Nehrung durch zu viele Besucher. Rentner und Schüler, die bisher von der Gebühr befreit waren, erhalten auch weiterhin freien Eintritt. Auch der Preis für die Einfahrt mit dem Auto in den Nationalpark bleibt mit 1,65 Euro unverändert. So muss ein Autofahrer, der auf die Kurische Nehrung fährt, seit dem 1. Januar knapp fünf Euro für sich und sein Auto zahlen sowie 3,30 Euro für jeden weiteren Passagier.

Vermutlich werden die neuen Preise den Strom der Autofahrer nicht einschränken, denn die Nehrung übt nicht nur auf Touristen, sondern auch auf die Bewohner der Region eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Selbst im Winter kommen viele hierher, um Zeit an der frischen Seeluft zu verbringen.


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Kommentare

Siegfried Hermann am 05.02.21, 09:53 Uhr

3 Meter breit und verkabelt....
für einen "Radweg"!?
Die Russen haben schon immer ein Talent gehabt, das pragmatische mit dem Nützlichen zu verbinden.
Und läppische, gerundet, 4 Mio Euro. Da können sich unsere Elite-"Umweltaktivisten"- importierten Tiefbau-"Experten" und Raffgier-Politiker eine Scheibe von Abschneiden.

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