23.07.2025

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Brandenburg

Preußen-Schlösser wirken als Wirtschaftsmagnet

Jeder zweite Besucher kommt wegen der schönen Gärten und berühmten Paläste

Hagen Ritter
23.07.2025

Angesichts einer schwierigen Haushaltslage haben die Potsdamer Stadtverordneten am 2. Juli die Zuschüsse für die Pflege der historischen Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) zum Jahresende gekündigt. Der Zutritt in den Park Sanssouci, den Neuen Garten und den Park Babelsberg bleibt dennoch kostenfrei. Das Land Brandenburg wird ab 2026 die Lücke von 800.000 Euro füllen, die durch die Aufkündigung der städtischen Zuschüsse entsteht.

Kulturministerin Manja Schüle (SPD) erklärte: „Das machen wir, damit wir die Gärten und Parks so an künftige Generationen weiterreichen können, wie wir sie von Lenné und Pückler übernommen haben.“ Bereits seit 2020 stellen Brandenburg, Berlin und der Bund gemeinsam jedes Jahr zusätzlich 3,5 Millionen Euro bereit, um das Pflegedefizit in den einzigartigen historischen Gärten und Parks der Stiftung zu beheben.

Und die finanzielle Unterstützung scheint sich gesamtwirtschaftlich zu rechnen. Wie Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam, erklärt, ist die SPSG mit ihren Schlössern und Parks in Berlin und Brandenburg „weit mehr als ein kulturelles Aushängeschild für unsere Region – sie ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor“.

Bereits im Februar hatte die IHK Potsdam eine Studie vorgestellt, die in ihrem Auftrag an der Universität Potsdam erstellt worden war. Laut der Untersuchung wird pro einem Euro, den das Land Brandenburg aus dem Haushalt für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten bereitstellt, eine Wertschöpfung von 5,54 Euro generiert. IHK-Chefin Hänsel betont: „Mit einer mehr als fünffachen Wertschöpfung pro investiertem Landes-Euro zeigt sich, wie eng Kultur und wirtschaftlicher Erfolg in Brandenburg verknüpft sind.“

Sogar Potsdams Umland profitiert
Vom Besucherstrom, den die Preußen-Schlösser anziehen, und den damit verbundenen Einnahmen, profitieren beispielsweise Gastgewerbe und Einzelhandel: Regionale Firmen haben 2023 allein für die Bewirtschaftung und den Erhalt der Brandenburger Anlagen der Stiftung 26 Millionen Euro in Rechnung gestellt.

Touristenmagnet ist insbesondere das Lieblingsschloss Friedrichs des Großen: Schloss Sanssouci. Die weltweit bekannte Residenz hat 2023 etwa 223.000 auswärtige Gäste angezogen. Viele von ihnen haben in Potsdam übernachtet und auch weitere Angebote in der Region genutzt. Laut der IHK-Studie „SPSG als nachhaltiger Wirtschaftsfaktor: Welchen wirtschaftlichen Beitrag leistet die Stiftung in Brandenburg und Berlin?“ profitieren sogar ländliche Gemeinden vom Schlösser-Tourismus. Selbst Schloss Paretz und Schloss Rheinsberg ziehen Besucher an und stärken damit die Wertschöpfung in kleineren Kommunen.

Zudem ist die SPSG auch als Arbeitgeber wichtig. Mehr als 500 Beschäftigte arbeiten bei der Stiftung und noch einmal so viele bei ihrer Tochtergesellschaft, der Fridericus Servicegesellschaft mbH. Zum Eigentum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg zählen neben fast 800 Hektar historischen Garten- und Parkflächen auch 30 für den Besuch regelmäßig geöffnete Museumsschlösser und weitere 300 denkmalgeschützte Gebäude.


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