03.09.2025

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Der Wochenrückblick

Der Kulturkampf fängt gerade erst an

Wie ein längst abgewählter Zeitgeist noch immer die Politik der Gegenwart prägt

Reinhard Mohr
19.07.2025

Manchmal kommen wahre Worte ja auch aus der sogenannten Provinz. So resümierte der CDU-Fraktionschef im Thüringer Landtag, Andreas Bühl, letzte Woche die politische Großwetterlage: „Über Jahre hat sich in Deutschland eine politische Kultur etabliert, in der konservative Positionen nicht mehr argumentativ widerlegt, sondern kategorisch delegitimiert wurden. Migration, Identitätspolitik, Gender-Fragen und Umweltpolitik entwickelten sich von Feldern demokratischer Auseinandersetzung zu quasireligiösen Glaubenssätzen einer links-grünen Meinungshegemonie. Kritische Fragen wurden reflexhaft als ,rechts' markiert, Skepsis als moralisches Versagen gedeutet, abweichende Meinungen nicht kritisch reflektiert, sondern ungehört abgelehnt.“

Der Shitstorm kam pünktlich
Zuweilen ist aber auch der Blick in ein befreundetes Nachbarland hilfreich, um Zustände bei uns zu verstehen – zum Beispiel in die Schweiz. Ein Freibad, auf Helvetisch ein „Badi“, im kleinen Ort Pruntrut im westschweizerischen Kanton Jura hat jüngst für große Aufregung gesorgt, weil es für Juli und August allen ausländischen Gästen den Eintritt untersagte; es sei denn, sie hätten eine Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnis. Der praktische Effekt dieser gewiss harten Maßnahme war überwältigend: Das schöne Freibad wurde wieder zur Oase von Ruhe und Erholung, so, wie es sein soll. Bis dahin hatte es ganz anders ausgesehen: Weibliche Badegäste wurden belästigt, junge Männer stiegen über Zäune, und es herrschte insgesamt eine aggressive Stimmung. Die Männer kamen aus wenige Kilometer entfernten ostfranzösischen Städten und waren meist nordafrikanischer Herkunft.

SVP-Nationalrat Benjamin Fischer sagte dazu: „Das Problem existiert nicht nur im Jura, sondern auch an ganz vielen anderen Orten in der Schweiz. Die Freibäder sind zu freien Jagdgebieten für junge Männer geworden, die eine andere kulturelle Prägung haben und nicht gewohnt sind, dass junge Frauen sich ganz normal im Bikini in der Badi aufhalten.“

Es war natürlich unvermeidlich, dass sich auch in der Schweiz sogleich die üblichen Verdächtigen aus dem links-rot-grünen Milieu meldeten und vor „Rassismus“, „Ausgrenzung“ und „Diskriminierung“ warnten. Das übliche Ablenkungsprogramm, das den Kern der Sache ignoriert. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Die Augen fest verschlossen, bloß nicht darüber reden, aber die anderen moralisch abqualifizieren, wenn sie darüber sprechen wollen. Die Schweigespirale unterm Regenbogen trägt religiöse Züge.

Ginge es nur um Tatsachen, könnte man einfach den Artikel der renommierten Pariser Tageszeitung „Le Monde“ zur Kenntnis nehmen, der vergangene Woche über eine Umfrage des marokkanischen „Zentrums für Bürgerrechte“ berichtet hat. Diese ergab, dass fast 75 Prozent der rund tausend Befragten die sexuelle Belästigung von Frauen als größtes Problem in Marokko ansehen. Nur eine Sache schien der großen Mehrheit – 80 Prozent – noch schlimmer: der Dreck auf den Straßen. Hintergrund: 2030 findet dort, zusammen mit Spanien und Portugal, die Fußballweltmeisterschaft statt.

Dabei geht es ja gar nicht um Hautfarbe oder ethnische Herkunft der Täter, ob im Freibad, auf der Straße, im ICE, in der Schule oder sonst wo, sondern um ihr konkretes Benehmen, ihre eigenen rassistischen und sexistischen Stereotype, etwa gegenüber weißen Frauen, sowie ihr respektloses Macho-Verhalten, das allerdings aus der durch und durch patriarchalisch geprägten Kultur ihrer Herkunftsländer, genauer: ihrer Gesellschaften kommt, die allesamt islamisch dominiert sind. Weibliche Sexualität wird in der Öffentlichkeit komplett tabuisiert, bildlich gesprochen „verschleiert“. So ist auch die männliche Sexualität weithin unterdrückt, deformiert, in zwanghafte Bahnen gelenkt.

Das Schweigen des Bürgertums
Es ist eine islamisch-patriarchale Kultur, die in direktem Widerspruch zur westeuropäischen „Zivilgesellschaft“ steht, die so stolz ist auf ihre „Buntheit“ im Modus des Regenbogens, auf Toleranz, sexuelle Selbstbestimmung und die Freiheit, sich sogar das eigene Geschlecht selbst aussuchen zu dürfen.

Warum also bestreitet sogar die alerte christdemokratische Bildungssenatorin in Berlin, Katharina Günther-Wünsch, dass es zu gravierenden Konflikten in Schulen kommen kann, wenn der Anteil dieser problematischen Macho-Klientel zu groß wird? In der „rbb24-Abendschau“ schob sie letzte Woche das Thema „Obergrenze“ blitzschnell beiseite – sie, die im Fall des von muslimischen Schülern drangsalierten schwulen Lehrers einer Berliner Grundschule sehr lange untätig blieb und sich später entschuldigen musste.

Woher kommt also diese ideologische, zugleich angsterfüllte Selbstimmunisierung gegen offensichtliche Probleme, Konflikte und Gefahren, die den sonst so phrasenhaft herbeizitierten „Zusammenhalt“ der Gesellschaft akut bedrohen? Warum lösen „Reichsbürger“ im fortgeschrittenen Rentneralter umfangreiche Polizeirazzien, Inhaftierungen und Strafprozesse aus, nicht aber Tausende islamistische Demonstranten, die die Hamas feiern und ein Kalifat, also ein islamisches Terror-Regime in Deutschland fordern? Warum wird man nicht unruhig angesichts der Tatsache, dass, wie vergangene Woche herauskam, in Berlin der „Einbürgerungs-Turbo“ angeworfen worden ist und der deutsche Pass quasi per Mausklick online gebucht werden kann, auch wenn man erst ein paar Jahre im Land ist, nur gebrochen Deutsch spricht und erst beim Abholen des begehrten Dokuments im Amt persönlich erscheinen muss?

Rot-grüne Zitadellen
Eine triftige Antwort fällt schwer. Am ehesten könnte man es als das Syndrom einer moralisierenden Weltsicht identifizieren, die dem entspricht, was der Soziologe Max Weber einst „Gesinnungsethik“ genannt hat. Ihr Antipode ist jene Verantwortungsethik, die stets die Folgen dessen bedenkt, was schön, gut und wünschbar erscheint.

Und so liegt über den ersten zwei Monaten der Kanzlerschaft von Friedrich Merz und seiner schwarz-roten, aus der puren Not geborenen Koalition immer noch der Firnis des rot-grünen Zeitgeists, dessen Zitadellen in Medien, Kultur, NGOs und akademisch-universitären Milieus nach wie vor wie unverrückbar in der politischen Landschaft stehen. Der Koalitionsstreit über die Wahl neuer Bundesverfassungsrichter zeigt, dass der Kulturkampf zwischen Links-rot-grün und Liberal-konservativ gerade erst begonnen hat.

Reinhard Mohr ist freier Autor und schreibt unter anderem für „Die Welt“ und die „Neue Zürcher Zeitung“. Vor Kurzem
erschien die Fortsetzung seines mit Henryk M. Broder geschriebenen Bestsellers „Durchs irre Germanistan. Notizen aus der Ampel-Republik“ (2023) unter dem Titel „Good Morning Germanistan! Wird jetzt alles besser?“ (beide Europa Verlag). www.europa-verlag.com 


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Kommentare

Th. Nehrenheim am 29.07.25, 21:38 Uhr

Sie erklären, eine triftige Antwort falle schwer, und das kann jeder logisch nachvollziehen. Nach meiner Meinung gibt es eine einfache Erklärung in der "Pyramide der Wahrheiten". In dieser Pyramide sind die Ebenen von Wahrheit hierarchisch strukturiert. Die Struktur ist nicht ganz starr und vonden Gegebenheiten abhängig. Aber in der Basis bleibt immer die Ebene der faktischen Wahrheiten, alles was abzählbar und messbar ist. Selbst diese Ebene ist bereits diffizil, weil man mit anderen Faktenzählern oder -Checkern aus nahestehenden NGOs oder mit eigenen Statistiken Beeinflussung betreibt. Aber die Fakten sind nun einmal das Wichtigste. Dann kommen Ebenen wie emotionale Wahrheit (kann ich mich darauf einlassen?), ökonomische Wahrheit (ist es bezahlbar?) usw. Oben ist bei uns die politsch-ideologische Wahrheit. Irgendwann werden wir auch wieder in der Pyramidenspitze die religiöse Wahrheit haben. Aber diese ideologische Wahrheit sticht in der Hierarchie alles darunter letzten Endes aus.

Werner Philipzik am 24.07.25, 09:03 Uhr

Herr Dr. Lindner, Chapeau für Ihre Gedichte, die die ganze Dramatik so treffend in Versform aufzeigen. Leider fehlt mir die poetische Ader, aber ich kannt in einem Kurzreim anmerken, worauf dieser fürchterliche Zustand (indirekt) zurückzuführen ist; die „Menemerkels“ an der Wand werden von Tag zu Tag deutlicher:
Willst Du Deutschlands Wohlstandstod,
dann wähle schwarz, gelb, brombeer oder rot,
bist Du aber schlau,
dann wählst Du blau.
Und für alle Begriffsstutzige, vielleicht gibt es ja solche sogar bei der PAZ-Leserschaft , sei auch die Schlußfolgerung genannt:
Wer nich die AfD wählt bzw. gewählt hat, ist ganz persönlich mitverantwortlich für den beschriebenen Schlamassel. Eindeutig!

Dr. Rolf Lindner am 19.07.25, 21:56 Uhr

Rotgrün und muselgrün

Hoch im Kurs im deutschen Land
bei roten und grünen Strategen,
wird LGBTQ genannt,
was Muselmanen gar nicht mögen.

Die Grünen, die jetzt wie besessen
sich als die Klimaretter sehen,
den Blödsinn können sie vergessen,
wo muselgrüne Fahnen wehen.

Man weiß, die Muselmanen hassen
noch mehr der grünen Wahnideen,
die sich woken Spinnern anpassen,
als Köterrasse sie die sehen.

Sich mir eine Frage aufdrängt,
die oben auf der Liste steht:
Wer wird zuallererst gehängt,
regiert Deutschland der Mohammed?

Gregor Scharf am 19.07.25, 06:48 Uhr

Was hier verharmlosend als Kulturkampf bezeichnet wird, ist schlicht und ergreifend eine Strategie. Die Kulturbereicherer dienen in dieser Übergangsphase als Mittel zum Zweck der Auslöschung jeglicher Freiheiten hin zum kommunistischen Endstadium von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Um das zu erreichen, ist jedes Mittel recht. Der Feind ist das Bildungsbürgertum und natürlich auch der Kapitalist. Hitler verfolgte den gleichen Ansatz. Der Marxismus ist keine Ideologie, sondern eine strategische Vorlage zur Zerstörung all dessen, was das Leben lebenswert macht, Angst und Schrecken, Unterdrückung, Versklavung, Ausplünderung und Staatskapitalismus sein Markenzeichen.
Die Gutgläubigkeit der Menschen im Westen, die zu lange in ihrer Wohlstandsblase verharrt sind, hat sie vergessen lassen, dass ihre Vorfahren nicht selten ihr Leben im Kampf gaben, um das zu erreichen und das Erreichte zu beschützen. Sie tappen in die Falle, die ihnen die links-grüne Sekte stellt, fallen auf die Sirenengesänge vom sozialistischen Paradies herein und ergeben sich kampflos, weil sie verlernt haben, sich zur Wehr zu setzen. Anstatt die Symbole ihrer Feinde zu zerschmettern wie damals die des Dritten Reiches, laufen sie ihnen in inszenierten Demonstrationen nach. Schafe, nichts als Schafe und Idioten, die freiwillig den Weg in die Steinzeit antreten. Dabei würde ein richtiges Volk, eine Gemeinschaft, sein Leben und Überleben sichern, seine Frauen und Kinder beschützen und jeden parasitären Verbrecher ergreifen und dahin stecken, wo er hingehört. Dieser Kampf beginnt tatsächlich gerade erst und ich wage zu bezweifeln, ob den Menschen schon bewusst ist, was das eigentlich heisst. Wenn man einen Satan bekämpfen will, muss man zu einem noch größeren Satan werden. Mit rechtsstaatlichen Mitteln hat man nur eine Chance, wenn sämtliche Gesetze, die diese Situation herbeigeführt haben wegen Störung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit von einem Tag auf den anderen verschwinden. Deshalb plädiere ich für ein Volk unter Waffen, Kampfausbildung im Sportunterricht, vormilitärische Ausbildung während der Lehrjahre mit integriertem Führerschein für schwere LKW. Man stelle sich das Geheul von Links-Grün vor. Jedoch ist er der einzige Weg. Wie schon Stalin sagte: „Wenn sie den Krieg wollen, können sie ihn haben.“ Sollte bei diesem Satz jemand erschrocken sein. Wir sind bereits mittendrin. Sabotageakte der Linken über das ganze Land verteilt nahezu täglich. Man spricht nur nicht darüber. Es sind doch die eigenen Genossen und Aktivisten für das Gute. Hat eigentlich jemals ein Armer einem anderen Armen Arbeit und Brot gegeben? Wenn die Menschen in die Mündung einer AK47 blicken, wie wir es einst taten, ist es zu spät.

Dr. Rolf Lindner am 18.07.25, 16:19 Uhr

Wo Regenbogenfahnen wehen,
Pleitgeier krähen

Wo Regenbogenflaggen wehen,
Schwarzrotgrün sitzt auf dem Thron,
wird viel, viel mehr zugrunde gehen
als Industrie und Produktion.

Denn kein System auf dieser Welt
ist von Nachhaltigkeit geprägt,
wo man von Korrektur nichts hält,
das freie Wort zu Grabe trägt.

Wo woke Klima-Gender-Sekten
die Politik im Land diktieren,
manifestiert in Wahnprojekten,
was soll denn da noch funktionieren?

Wofür sie jetzt schon Geld verplempern,
man fässt sich nur noch an den Kopf,
NGOs, Erneuerbare, Migration, Medien sie pempern,
was hängt nicht am rotgrünen Tropf?

Jetzt soll sogar der Rubel rollen
für Aufrüstung und Militär,
schöpfen dabei nicht aus dem Vollen,
doch Schulden werden immer mehr.

All das Gebaren lässt erstaunen:
Was ist mit Deutschland nur geschehen?
Hört man nichts mehr von Aufschwung raunen,
bloß Pleitegeier jubelnd krähen.

Dr. Rolf Lindner am 17.07.25, 23:56 Uhr

An die Schweiger

Ja leider, leider, leider,
haben wir Verstandmeider.
Von Zehnen sind es Acht,
die wollen keine Macht,
die wollen mal g'rade so eben
kaum besser als die Tiere leben.
Machen Kinder, bauen ihr Nest,
was sonst noch kommt, ist für sie Rest.
Sind sie ganz schlechte Restverwerter,
machen aus Pflügen sie gar Schwerter.
Bei mangelndem Verstand
nehmen sie die dann in die Hand,
dreschen damit auf Menschen ein,
die selbst sind Restverwerterschwein.

Dienern sie statt vor Gott vorm Teufel,
haben nicht einmal leise Zweifel,
dass sie am Ende sind die Blöden,
denen man Unsinn kann einreden,
dass jetzt der Feind der Russe ist,
obwohl man sieht, der ganze Mist,
der wird von denen hergestellt,
die keinesfalls in dieser Welt,
selber in Schützengräben liegen,
die können nur Hirne verbiegen,
von denen, die die Werte schaffen
und trotzdem dabei niemals raffen,
dass sie sind nur die Dummschafherden,
gezüchtet, Schlachtopfer zu werden.

Sollten sich besser an die halten,
die sich nicht bücken vor Gestalten,
welche Kräfte repräsentieren,
die Deutschland in die Pleite führen.
Wollt ihr noch morgen Häusle bauen,
dann solltet ihr denen vertrauen,
die die Dinge beim Namen nennen.
Solltet ihr aber weiter pennen,
dann werden sie euch heute schon
enteignen mittels Inflation,
ausziehen bis auf 's letzte Hemd,
das wahrlich keine Taschen kennt.

Zu allem Übel kommt hinzu,
schaffst du es bis zur letzten Ruh,
ohne zu werden abgemessert,
die Lage sich nicht mehr verbessert,
für alle, die sind deine Erben,
die werden vielleicht früher sterben,
an Messermännern, Gengiftspritzen,
von Hand derer, die oben sitzen.
Fragst du: Woran könnte das liegen?
Sag' ich: Du hast bis jetzt geschwiegen.

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