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Allensteiner Welle

Radio hält zusammen

Start vor 21 Jahren: Der deutschsprachige Sender bietet Unterhaltung und Informationen für die Deutsche Minderheit

Uwe Hahnkamp
05.04.2022

Viele deutsche Gesellschaften im südlichen Ostpreußen wurden und werden 30 Jahre alt. Im April 2021 gab es auch für die Radiosendung für die Deutsche Minderheit in der Woiwodschaft Ermland-Masuren „Allensteiner Welle“ ein Jubiläum: Sie wurde 20. Gefeiert wurde jedoch (noch) nicht.

Es hörte sich vor 21 Jahren wie ein Aprilscherz an; die Mitglieder der Deutschen Minderheit wollten es erst nicht so recht glauben. Im Rückblick lässt sich aber feststellen: Der 1. April 2001 war ein Meilenstein für den Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren VdGEM. Damals ging die „Allensteiner Welle“ zum ersten Mal auf Sendung, um 18.05 Uhr, 15 Minuten lang und zweisprachig moderiert. Thema war ein Theaterstück zu Don Quijote, das auf Deutsch im Allensteiner Stefan-Jaracz-Theater gastierte.

Es war ein eifriges und gut vorbereitetes Team unter Leitung von Arkadiusz Łuba, mit dem damals die Sendung gestaltet wurde. Viele Mitarbeiter kamen und gingen im Lauf der Jahre, die Sendung wuchs auf 25 Minuten und wurde auf 20.05 Uhr verschoben.

Geblieben ist die Struktur der „Allensteiner Welle“: ein kurzer Nachrichtenblock am Anfang, danach Beiträge, Interviews, Berichte und Feuilletons, einmal im Monat ein Wunschkonzert am Ende der Sendung. Der thematische Schwerpunkt liegt auf Ereignissen bei der regionalen Deutschen Minderheit und Themen, die sie betreffen. Dazu kommen deutsch-polnische Fragen, Themen zur deutschen Sprache und Kultur sowie Berichte zu aktuellen Anlässen.

„Im Moment können wir wenig aus den Gesellschaften der Deutschen Minderheit präsentieren“, bedauert die leitende Redakteurin Anna Przywoźna, die von Anfang an bei der „Allensteiner Welle“ dabei ist, „nachdem die Einschränkungen zur Pandemie gelockert wurden, geht ihre Aktivität erst langsam wieder los.“ Momentan sind sie sehr aktiv in der Hilfe für die Ukrainer, haben schnell reagiert, denn die Mitglieder der deutschen und der ukrainischen Volksgruppe in der Region kennen sich in vielen Orten sehr gut.

Dabei sind das Coronavirus und der Krieg in der Ukraine nicht die einzigen Faktoren, die Einfluss auf die Radiosendung nahmen. Die Verschiebung der Sendezeit änderte die Hörerstruktur, und die Digitalisierung das Radio als solches. Die Sendungen sind übers Internet zu empfangen, und es gibt eine Seite der Medien der Deutschen Minderheit in der Republik Polen mit Hinweisen zur „Allensteiner Welle“. Um junge Menschen für das Medium Radio und eine Mitarbeit zu begeistern, gab es zuletzt in Zusammenarbeit mit der aktuellen Kulturmanagerin des Instituts für Auslandsbeziehungen IfA in der Region, Julia Herzog, ein Seminar für Sprechen im Radio.

„Das Radio ist gerade in diesen schwierigen Zeiten wichtig für unseren Zusammenhalt. Wichtig sind daher auch Rückmeldungen der Hörer zu unserer Sendung“, so der Vorsitzende des VdGEM Henryk Hoch, „für das Team zur Gestaltung der Sendung und für unsere Geldgeber, allen voran das IfA.“

Hören kann man die „Allensteiner Welle“ sonntags um 20.05 Uhr bei Radio Olsztyn oder auf www.ro.com.pl.


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