03.05.2025

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Sein Buch liegt nun gesprochen als Hörbuch vor: Der Sudetendeutsche Reinhard Rodner
Bild: privatSein Buch liegt nun gesprochen als Hörbuch vor: Der Sudetendeutsche Reinhard Rodner

Erinnerung

Reinhard Rodners Lebensweg als Hörbuch

Franziska Lüttich hat mit ihrer Stimme der Familiengeschichte des sudetendeutschen Autors neues Leben eingehaucht – Die Erzählung reicht von der Zeit des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart

Rainer Claaßen
03.05.2025

Das Buch „Ein (sudeten)deutscher Junge“ ist die Lebensgeschichte von Reinhard Rodner. Bereits in den einleitenden Sätzen weist Rodner darauf hin, dass die Niederschrift ein Geschenk an seine Familie ist und er daher besonderen Wert auf familiäre Daten und Zusammenhängegelegt hat; die übrigen Hörer lädt er herzlich ein, an dieser Familiengeschichte teilzuhaben.

Die Schilderung beginnt mit einer kurzen Geschichte des Sudetenlandes unter besonderer Berücksichtigung der Ereignisse zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, wodurch auch mit der Materie nicht vertraute Hörer einen Einblick in die wechselvolle Vorgeschichte dieses oft umkämpften Landstriches erhalten.

Rodner, Jahrgang 1943, beginnt seine Erzählung mit einer Vorstellung seiner Großeltern und Eltern samt Anverwandten in den Dörfern Neugarten und Karsch im Bezirk Böhmisch Leipa. Er bringt die Kriegserlebnisse der älteren Brüder und des Vaters sowie die Heimkehr bei Kriegsende und die anschließende Odyssee bis zur Ankunft in Thüringen, wo die Eltern als Zentrum der Familie schließlich verblieben, ehe er die Vertreibung der Familie durch die Tschechen in allen Einzelheiten schildert, gefolgt von der Phase des Einlebens im neuen Wohnort Obertrebra bei Bad Sulza. Die Geschwister Rodner machten privat und beruflich alle ihren Weg.

Autor Reinhard Rodner erzählt viele teils erschreckende, teils vergnügliche Erlebnisse aus seiner Kindheit in der unmittelbaren Nachkriegszeit, wobei er den Hunger als ständigen Begleiter immer wieder erwähnt. Die Lehrzeit in einer verstaatlichten Bäckerei, die in der Nationalen Volksarmee abgeleistete Militärdienstzeit als Mannschaftskoch, die Heirat, die anschließende Tätigkeit als Waffelbäcker, der Eintritt in die Deutsche Volkspolizei und so manche Geschichte aus dem täglichen Streifendienst der Schutzpolizei, aber auch die Schwierigkeiten des Alltags in der SBZ und späteren DDR von der Beschaffung der täglich benötigten Lebensmittel bis zum komplizierten Erwerb eines gebrauchten, privaten Pkw und der damit zusammenhängenden Ersatzteilversorgung runden das Lebensbild des sympathischen alten Herrn ab.

Erschreckende Erlebnisse aus der Kindheit
Nach der deutschen Einheit schied Rodner aus dem Polizeidienst aus und gründete eine Wach- und Sicherheitsfirma; fortan schlug er sich mit der Steuer, aber auch mit westdeutschen Winkeladvokaten von Geschäftspartnern und Konkurrenten herum, die zum Teil mit Erfolg versuchten, ihn über den Tisch zu ziehen. Doch Rodner nahm auch die positiven Entwicklungen in seinem Leben wahr: Urlaubsreisen zu nie gekannten Zielen, ein modernes Auto und viele weitere Annehmlichkeiten.

Die Erzählung reicht bis in die heutige Zeit. Franziska Lüttich hat eine wunderbare und geradezu perfekte Vorlesestimme – an ihr ist eine Rundfunksprecherin verloren gegangen.

(Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus „Preußen-Kurier“, Ausgabe 1/2025)

Reinhard Rodner: „Ein (sudeten)deutscherJunge“, Hörbuch, gesprochen von Franziska Lüttich Bezug: www.gutesaufdieohren.de 


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