Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Der BdV Landesverband Bayern e.V. begrüßte erstmals Wissenschaftsminister Markus Blume
Einen nicht vorhersehbaren Besucherandrang erlebte die Auftaktveranstaltung zum „Tag der Heimat“ im September, im Sudetendeutschen Haus. Die vorgesehenen 200 Sitzplätze reichten nicht aus, um den aus allen Teilen des Freistaates angereisten Landsleuten gerecht zu werden, so groß war der Andrang zu dem anspruchsvollen, fast dreistündigen Programm. Selbst kritische Geister, wie der frühere oberbayerische SL-Bezirksvorsitzende Hans Slezak, sprachen von einem „ganz besonderen Tag der Heimat“. Begeistert zeigte sich auch Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU), der Ministerpräsident. Markus Söder (CSU) vertrat. Für ihn war es eine BdV-Premiere.
Das Leitwort des Festakts „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene: Gemeinsam für ein friedliches Europa“ hatte BdV-Landesvorsitzenden Christian Knauer animiert, diesen erstmals durch Grußworte von Vertretern der Herkunftsländer eröffnen zu lassen. Sowohl Rumäniens Generalkonsulin Miheia-Mălina Diculescu-Blebea wie Ungarns Konsul Peter Lorenz bedauerten die Vertreibungen und Diskriminierungen der Deutschen in ihren Ländern in den Nachkriegsjahren, zeigten sich aber auch stolz auf den gelungenen Ausgleich mit ihren ehemaligen Landsleuten. Die heute lebenden deutschen Minderheiten würden in beiden Ländern nach Kräften unterstützt und um deren Verbleib geworben. Für beide Diplomaten zähle der ständige Austausch und das gelebte Miteinander mit den Landsmannschaften der Sathmarer Schwaben, der Siebenbürger Sachsen, der Banater Schwaben und der Deutschen aus Ungarn als Selbstverständlichkeit.
Dass die Bemühungen gerade dieser beiden Länder auch bei den Heimatvertriebenen und Aussiedlern gewürdigt werden, wurde in der Festrede des Landesvorsitzenden deutlich. So stellte der frühere Aichacher Landrat die Minderheitenpolitik beider Länder als „beispielgebend für Europa“ heraus. Ungarn sei heute das einzige Land außerhalb des deutschen Sprachraums, in dem die deutsche Minderheit ihre Bildungslaufbahn vom Kindergarten bis zur Universität in der Muttersprache absolvieren könne. Die gesetzliche Regelung Rumäniens, für ihre einst deutschen Bewohner, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetunion zur Zwangsarbeit verschleppt wurden, Monatsrenten in die Bundesrepublik zu überweisen, müsste der deutschen Politik „Schamesröte“ ins Gesicht steigen lassen. Bekanntlich hatte Deutschland 2015 für seine verschleppten Zwangsarbeiter nur eine einmalige Anerkennungsleistung in Höhe von 2500 Euro ausbezahlt.
Eine der heute wichtigsten Aufgaben der Landsmannschaften und des BdV, dem Brückenbau zu seinen Nachbarn, brachte die Tanz- und Späldeel Leba aus Erlangen mit ihren Aufführungen zum Ausdruck. Mit ihren Darbietungen aus dem großen Schatz des pommerschen Kulturguts erntete das Folkloreensemble Beifallsstürme. Mit Liedern im pommerschen Platt und den zugehörigen Tänzen, überzeugten sie die Festgäste und präsentierten sich dabei als wahre Botschafter für eine völkerverbindende Arbeit. Zusammen mit ihren polnischen und brasilianischen Partnergruppen trägt die rund 35-köpfige Tanzgruppe in besonders zur internationalen Verständigung bei.
Wie anerkannt der bayerische BdV heute ist, zeigte sich auch an der langen Liste der Ehrengäste unter die sich auch der Haushaltsvorsitzende im Bayerischen Landtag, Josef Zellmeier, der Direktor des Hauses des Deutschen Ostens, Andreas Weber, Roman Tiutenko von der Ukrainischen Freien Universität München, die Bürgermeister aus Moosburg und Pfaffenhofen an der Roth, Josef Dollinger und Sebastian Sparwasser sowie die Bundesvorsitzende der Karpatendeutschen Landsmannschaft, Brunhilde Reitmeier-Zwick, gemischt hatten. 13 Fahnenabordnungen, die Trachtenträger der Leba und der herausragenden Donauschwäbischen Singgruppe aus Landshut sorgten für ein beeindruckendes Bühnenbild. Den richtigen musikalischen Takt hielten die Original Banater Dorfmusikanten, die sich zudem über den BdV-Kulturpreis 2024 freuen durften.
Wissenschaftsminister Blume zeigte sich beim Abschluss des Nachmittags begeistert. Hier spüre man Gemeinsinn, Engagement und Heimatliebe. Mit großem Applaus wurden seine Feststellungen, dass die Förderung der Vertriebenenarbeit zur „DNA der bayerischen Politik“ gehöre und man sich auch weiterhin auf die Unterstützung im politischen wie im kulturellen Bereich durch die Staatsregierung verlassen könne, aufgenommen. „Ich gehe mit vielen guten und neuen Eindrücken aus diesem Termin und Sie können sich darauf verlassen, dass ich wiederkomme“, so der Minister.