Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Die glanzvolle Zeit eines Anwesens in der Buchheide im Südosten von Stettin
Immer wieder tauchen Postkarten auf, die repräsentative Gebäude in Pommern zeigen. Das Schloss Henningsholm ist so ein Objekt. Äußerst prunkvoll zeigt es sich auf alten Abbildungen, aber wenig ist zur Geschichte des Gebäudes zu lesen. Es lag im Südosten von Stettin in der Buchheide in Hohenkrug [Struga] am Flüsschen Plöne. Die Aufnahme ist von zirka 1900.
1260 wurde das Anwesen als Hennekenhof in den Landbüchern des Zisterzienserordens erwähnt. 1299 ist der Begriff Henskenhof bereits aufgeführt. Weitere Dokumente aus dem 16. Jahrhundert sprechen von Heidereitershof, Wohnort des Försters, der sich zunächst im Auftrag des Zisterzienserordens, später des Herzogs von Pommern, um Wald und Wild kümmerte. Der Name Henningsholm erscheint nur in Aufzeichnungen aus dem 18. Jahrhundert und stammt wahrscheinlich von dem Namen des Inspektor Henning, der sich um die Landreform Pommerns verdient gemacht hat. Auf der Grundlage der Volkszählung von 1791 in Pommern hatte das damals bescheidene Anwesen Henningsholm elf Einwohner. 1872 zeigte eine weitere Volkszählung: ein Haus und 34 Einwohner.
Im Laufe der Jahre gab es wechselnde Eigentümer. Unter ihnen waren der Bauinspector Rottenberg, ein Herr Schreiber, von dem um 1884 Viktor von Dewitz den Besitz kaufte. Er stammte aus einer alten pommerschen Adelsfamilie. Dieser baute auf seinem neuen Anwesen einen Palast mit einem Glasdach und einem wunderschön angelegen Park.
Am 29. März 1932 wurden durch Brandstiftung, die nie richtig aufgeklärt werden konnte, Teile der Innenräume des Schlosses stark beschädigt. In der Beilage der „Danziger Volksstimme“ Nr. 76 erschien dazu ein Bericht: „Das Rätsel um Schloss Henningsholm“.
Während des Zweiten Weltkriegs blieb das Schloss verschont. Nach dem Krieg wurden jedoch Teile des Inventars aus Schloss und Wirtschaftsbetrieb nach Russland gebracht. Das Schloss selbst wurde abgerissen, und das Material wurde teilweise von den Siedlern verwendet oder für den Wiederaufbau Warschaus abtransportiert.