Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Tarnowitzer Bergbau – Oberschlesisches Landesmuseum widmet sich der UNesco-Welterbestätte
Mit einer Doppeleröffnung beginnt die kommende Sonderausstellung im Oberschlesischen Landesmuseum von Ratingen. Neben der Vernissage am 5. Mai ist am Vorabend ein Europakonzert der Schlesischen Philharmonie aus Kattowitz auf der Essener Welterbe-Zeche Zollverein zu erleben.
Die ein volles Jahr laufende Ausstellung „Silberfieber. Der Tarnowitzer Bergbau – UNESCO-Welterbe in Oberschlesien“ zeigt die Geschichte der einzigen Welterbestätte Oberschlesiens und damit des Bergbaus in Tarnowitz – von seiner Entstehung ab 1490 über seinen Niedergang bis zur Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste im Jahr 2017. Ziel der Ausstellung ist die Vermittlung europäischer Industriekultur im Wandel der Zeit und im deutsch-polnischen Kontext.
Die Ausstellung basiert hauptsächlich auf Objekten aus den Sammlungen des Vereins der Heimatfreunde des Tarnowitzer Landes und des Oberschlesischen Landesmuseums sowie auf neuen multimedialen Elementen wie Virtual Reality, ergänzt durch ausgewählte Objekte aus den Sammlungen externer Institutionen, wie dem Deutschen Bergbau-Museum (DBM) in Bochum. Eine begleitende Publikation wird Anfang 2025 erscheinen.
In der Einführung erfahren die Besucher etwas über die geographische Lage von Tarnowitz, die Geschichte der Stadt, die Veränderungen ihrer Grenzen und die ethnisch-sprachliche Zusammensetzung der Bevölkerung im Laufe der Jahrhunderte. Das erste Ausstellungskapitel behandelt die Geschichte des Bergbaus im Tarnowitzer Land bis zum Jahr 1784, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit von 1490 bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges liegt, also auf der Blütezeit des Bergbaus im 16. Jahrhundert und seinem Niedergang im 17. Jahrhundert.
Das zweite Kapitel ist der für Tarnowitz wichtigsten Etappe in der Entwicklung des Bergbaus gewidmet: der Tätigkeit der Königlichen Friedrichsgrube und den mit ihr verbundenen Persönlichkeiten – Friedrich Wilhelm von Reden, einem Vorreiter der Industrialisierung in Oberschlesien, und Rudolf von Carnall, der zu ihrer Entwicklung beitrug.
Im dritten Kapitel steht ein sehr wichtiger und ungewöhnlicher Aspekt der Industriegeschichte von Tarnowitz im Mittelpunkt: der frühe Industrietourismus, der in der Erzählung als Vehikel zur Erinnerung an das industrielle Erbe dient. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Untertagetourismus nach dem Zweiten Weltkrieg sowie mit dem Wiederaufbau und der Eröffnung der beiden heutigen Touristenattraktionen – des Stollens „Schwarze Forelle“ und des Historischen Silberbergwerks.
Beim Auftaktkonzert der Schlesischen Philharmonie auf Zollverein sind am 4. Mai ab 19 Uhr Bach-Werke neben der „Industriesinfonie“ und dem „Silberkonzert“ des Philharmonie-Direktors Adam Wesołowski zu hören.
Oberschlesisches Landesmuseum Bahnhofstraße 62, Ratingen, www.oslm.de