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Mehr Gäste an der Ostsee und an den Seen wegen Corona – Behörden warnen vor Leichtsinn
Hunderte von Urlaubern ertrinken jedes Jahr in der Republik Polen. Im Jahr 2019 kamen 456 Menschen im Wasser ums Leben. Vieles deutet darauf hin, dass die gegenwärtige Sommersaison eine der tragischsten sein wird. Wegen der Angst vor der Corona-Epidemie und aufgrund der Einschränkungen, die mit Reisen und Ausflügen in andere Länder verbunden sind, verbringen die meisten Polen ihren diesjährigen Urlaub zu Hause – in der Regel an der Ostsee oder an den Seen in Ostpreußen.
Bereits 108 Ertrunkene
Unterdessen geben die Polizeistatistiken Anlass zur Besorgnis. Im Juni und Juli verloren bereits 108 Menschen ihr Leben durch Ertrinken. Als eine der häufigsten Todesursachen im Wasser nennen sowohl Rettungskräfte als auch die Polizei, dass eine beträchtliche Anzahl von Strandbesuchern nach Alkohol- oder Drogenkonsum baden geht, dabei ihre Fähigkeiten überschätzt und die Reaktion des Körpers nicht mehr kontrollieren kann. Das Sicherheitszentrum der Regierung appelliert wöchentlich an die Badegäste, nur in nüchternem Zustand baden zu gehen. Die Dienste warnen auch davor, erhitzt ins Wasser zu gehen, ohne sich vorher abzukühlen. Ein thermischer Schock droht andernfalls.
Leider fallen auch häufig Kinder dem Wasser zum Opfer. Oft können sie nicht schwimmen und entfernen sich auf Luftmatratzen vom Ufer oder begeben sich ohne Begleitung Erwachsener ins tiefe Wasser.
Ein Beispiel dafür ist eine Tragödie am Treuburger See, bei der ein zwölfjähriges Mädchen beim Spielen mit seinen Freunden auf dem Steg in den See fiel. Trotz einer schnellen Rettungsaktion und Wiederbelebungsversuchen gelang es nicht, das Mädchen zu retten.
Ein häufig begangener Fehler ist, im offenen Wasser mit einem Kanu, Boot oder Tretboot ohne Schwimmweste zu fahren. Wie gefährlich das ist, zeigt der Fall eines 61-jährigen Anglers aus Allenstein, der im Juni früh morgens mit einem Boot in die Gewässer des Wulping-Sees bei Schönfelde fuhr. Einige Zeit später wurde das umgestürzte Boot bemerkt und die Polizei informiert. Polizisten und Feuerwehrmänner kamen an den Ort. Man leitete eine Suche ein, in deren Ergebnis die Leiche des Anglers gefunden wurde.
In der gegenwärtigen Situation werden wilde Strände und unbewachte Badegebiete immer beliebter, um Gedränge und Kontakt mit anderen zu vermeiden. Dort lauern weitere Gefahren, wie unebene, schnell wechselnde Böden, die bei einem Sprung ins Wasser zu einem schweren Unfall führen können. Auch sumpfige, steile Ufer oder reißendes Wasser stellen eine zusätzliche Gefahr dar.