11.12.2024

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Laborunfälle

Tödliche Biowaffen

US-Wissenschaftlicher sind in Biolaboren in aller Welt tätig. Ein US-Außenposten des „Krieges gegen den Terror“ in Afrika könnte schon Ebola in die Welt gesetzt haben

Wolfgang Kaufmann
14.11.2022

In letzter Zeit mehren sich die Belege, dass das der Erreger SARS-CoV-2 im Forschungslabor gezüchtet wurde. Der Immunologe Valentin Bruttel vom Universitätsklinikum Würzburg sowie dessen Kollegen Alex Washburn und Antonius VanDongen sprechen angesichts der markanten, regelmäßig wiederkehrenden Muster im Erbgut des Corona-Erregers inzwischen sogar von einer 99,9-prozentigen Wahrscheinlichkeit für die sogenannte Laborthese.

Deshalb richten kritische Wissenschaftler ihren Fokus inzwischen auch auf plötzliche mysteriöse Krankheitsausbrüche in der Vergangenheit. Ein typisches Beispiel in diesem Zusammenhang ist die Ebola-Epidemie von 2014 bis 2016 mit Schwerpunkt in den westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone, in deren Verlauf 11.316 Menschen an dem hämorrhagischen Fieber starben. Wie im Falle von Corona gab es damals zahlreiche Ungereimtheiten, die der Mathematiker Osama Husseini und der Mediziner Jonathan Latham kürzlich in zwei Beiträgen auf der US-amerikanischen Wissenschaftsplattform Independent Science News for Food and Agriculture des gemeinnützigen Bioscience Resource Project aufgelistet haben.

So trat das ab 2014 in Westafrika grassierende Ebola-Virus vom Typ ZEBOV zuvor nur im Kongo-Becken auf, was die Frage aufwirft, wie es in das 1000 Kilometer entfernte isolierte Dorf Meliandou im Süden Guineas gelangen konnte, wo der angebliche Patient Null, ein zweijähriger Junge namens Emile, gelebt haben soll – zumal für die Ansteckung der enge Kontakt mit den Körperflüssigkeiten eines infizierten Lebewesens nötig ist.

Ebola als Paradebeispiel?

Gleichzeitig wurde aber bis heute kein tierischer Wirt für die westafrikanische ZEBOV-Variante Makona gefunden, womit auch die Theorie von der zoonotischen Übertragung auf sehr schwachen Füßen steht. Und darüber hinaus wies der Erreger zahlreiche Besonderheiten auf, welche man zuvor niemals bei natürlich vorkommenden Ebola-Viren registriert hatte: Den phylogenetischen Analysen der Makona-Variante zufolge unterschied diese sich gleich durch rund 400 Mutationen vom originalen ZEBOV-Virus.

Deshalb äußern Husseini und Latham den Verdacht, dass Makona in einem Versuchslabor des staatlichen Krankenhauses von Kenema im Osten Sierra Leones gezüchtet wurde. Über diese Einrichtung schrieb die Nachrichtenagentur Reuters bereits im Jahre 2011, sie sei „ein Außenposten des ‚Krieges gegen den Terror' der US-Regierung ... Die amerikanische Forschung zielt darauf ab, die Anfälligkeit des Westens gegenüber biologischen Kampfstoffen zu begrenzen.“ Und der Ebola-Erreger gilt wegen seiner hohen Tödlichkeit von 50 bis 90 Prozent als potentielle Biowaffe.

Nach den Recherchen von Husseini und Latham wurde das Labor in Kenema damals von der Nichtregierungsorganisation Viral Hemorrhagic Fever Consortium (VHFC) betrieben, welche in Kooperation mit der US-Firma Corgenix Medical sowie der privaten Tulane University in New Orleans und dem biomedizinischen Scripps Research Institute im kalifornischen La Jolla Ebola-Forschungen durchführte. Bemerkenswerterweise war und ist an der letztgenannten Einrichtung auch der dänische Evolutionsbiologe Kristian Andersen tätig, ein glühender Verfechter der These von der tierischen Herkunft des Erregers SARS-CoV-2, welcher auch 2014 sehr offensiv dafür plädierte, den Ursprung der Ebola-Epidemie im Regenwald von Guinea zu suchen.

„Totale Verwirrung“ in Kenema

Auf jeden Fall hatte das Biolabor in Kenema einen ausnehmend schlechten Ruf, was Sicherheitsvorkehrungen betraf. In diesem Zusammenhang zitierte die US-Nachrichtenagentur Associated Press 2016 aus einer E-Mail des Ebola-Koordinators der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Philippe Barboza, vom 8. August 2014, in der es unter anderem hieß, die Betreiber der Forschungseinrichtung „blockieren systematisch jeden Versuch, das bestehende Überwachungssystem zu verbessern, und es sind viele Verbesserungen erforderlich“.

Ebenso machten Mikiko Senga von der WHO und dessen Kollegen eine Mail des WHO-Experten für Viren-Ausbrüche, Eric Betherat, vom 17. Juli 2014 publik. Darin stand, in Kenema gebe es „absolut keine Kontrolle darüber, was getan wird“, woraus „totale Verwirrung“ resultiere.

Infolgedessen stellte die US-Regierung schließlich im November 2014 ihre bisherige finanzielle Förderung der Forschungen in Kenema ein, woraufhin laut Husseini und Latham aber alsbald zwei private Geldgeber einsprangen und Ende 2014 mehr als 800.000 US-Dollar über das VHFC an Corgenix überwiesen. Das waren die Bill-&-Melinda-Gates-Stiftung und die Paul-G.-Allen-Family-Stiftung. Bei Bill Gates und Paul Allen handelt es sich um die Gründer des US-Software-Unternehmens Microsoft.


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Kommentare

E. Berger am 17.11.22, 21:02 Uhr

Sehr interessanter Beitrag, besten Dank. Wer sich noch mehr für die kommerziellen Aspekte der Virenzucht interessiert, könnte das Buch "Inside Corona" von Thomas Röper lesen. Hier spielen auch die NGO's, vor allem die BMGF ( Bill & Melinda Gates Foundation) eine tragende Rolle.

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